Eine Ehe ohne körperliche Nähe?
Ich brauche wirklich Hilfe / Anregungen was ich noch machen kann?
Mein Mann und ich sind jetzt 3 Jahre zusammen, eins davon verheiratet. Wir haben schon nach 2 Jahren geheiratet, weil bei uns sonst eigentlich alles passt. Wir vertrauen uns blind, haben gleiche Ziele, Ansichten. Ich muss dazu sagen, dass ich 28 Jahre alt bin und er 40 Jahre alt ist. Ich habe schon immer den Hang dazu gehabt mit älteren Männern eine Beziehung einzugehen, da ich ganz genau weiß, wie mein Leben aussehen soll und jemanden brauche der mit beiden Beinen auf dem Boden steht und dies auch genauso sieht. Unsere Beziehung entwickelte sich aus einer Freundschaft. Es war alles so leicht - wir konnten über alles offen sprechen. Ziemlich am Anfang offenbarte er mir, dass er Errektionsstörungen habe. Störte mich aber weniger - wir haben genug andere Möglichkeit gefunden. Nach einigen Monaten ließ dies jedoch immer mehr nach. Der Sex wurde weniger, beschränkte sich auf zwei Mal im Monat. Ich hatte das Gefühl, dass er sich vor jeder Gelegenheit fürchten würde mir nahe zu kommen. Ich sprach mit ihm und erklärte, dass es für mich nicht schlimm sei, dass diese Probleme habe. Ich aber nicht damit leben kann, dass er mich emotional stehen lässt. Sexualität ist wichtig für mich - dabei ist mir egal wie sie praktiziert wird aber ich möchte meinem Partner nahe sein. Da unsere Hochzeit auch kurz bevor stand überwand er sich selbst und ging zum Arzt. Körperlich ist bei ihm alles in Ordnung. Heute reden wir von 1x / Monat Sex und auch nur weil ich ihn "dränge". Es ist dann so, als würde er seine "Pflichten" schnell hinter sich bringen wollen. Ich habe mal versucht einfach nicht den ersten Schritt zu machen und mal abzuwarten, wann er denn wieder das Verlangen entwickeln würde. Es kam gar nichts. Nach 8 Wochen habe ich aufgegeben und bin wieder auf ihn zu. Mittlerweile versucht er dieses Thema komplett zu umgehen. Sobald ich ihm zu nahe komme, dreht er sich um und zieht es lieber vor rauchen zu gehen. Es frustriert mich einfach nur noch. Dies merkt man nun auch schon in dem Rest unserer Beziehung. Ich bin einfach nur noch genervt und wir streiten uns über jede Kleinigkeit.
Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. Ich liebe ihn wirklich und habe auch nicht vor das Versprechen, welches ich ihm im Standesamt gegeben habe, zu brechen aber ich leide wirklich sehr unter der Situation. Ich kann mir auch nicht vorstellen den Rest meines Lebens so zu verbringen.
10 Antworten
Es sind ja schon viele gute und gutgemeinte Ratschläge gemacht worden. Ein Aspekt ist aber bisher außer Acht gelassen worden:
Liebe ist das gegenseitige Erfüllen von Bedürfnissen.
Das habe in einer Beziehung zu einer Frau mit einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (Borderline) gelernt.
Wenn die eigenen Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit, Nähe, Zärtlichkeiten, geistiger Austausch, Sexualität etc. vom Partner nicht (innerhalb einer gewissen Toleranz) erfüllt werden, wird man zunehmend unglücklich.
Das ist auch nicht egoistisch, sondern ein natürliches Bedürfnis eines Jeden in einer Partnerschaft.
Alles andere wäre falsch verstandener Altruismus und Selbstaufopferung.
Das nächste ist wahre Liebe ist Selbstlos (die Selbstlosigkeit hat bei der gegenseitigen Bedürfniserfüllung ihre Grenze).
Das heißt wenn ich mein Partner wirklich (und selbstlos) Liebe, möchte ich, dass er glücklich ist. Ich werde alles, im Rahmen meiner Möglichkeiten und ohne Selbstaufopferung daran setzten, dass er mit mir glücklich wird.
Sollte mir dass nicht möglich sein, weil sich unsere Bedürfnisse grundlegend unterscheiden - werde ich mein Partner gehen lassen...
Die Frage ist, ob die fehlende Nähe ein Symptom der Erektionsstörungen ist - also ob er nur Angst davor hat, zu "versagen", oder ob das tiefer liegende Ursachen hat. Du schreibst zwar, dass ihr über alles offen sprechen könnt, aber du schreibst nichts darüber, was er zu eurem Problem sagt.
Dass ihr erst andere Möglichkeiten gefunden habt ist prima, aber Erektionsstörungen sind oft nur die Folge bspw. hormoneller Veränderungen und die führen dazu, dass man schlicht keine Lust mehr auf Sex hat. Das verkommt dann zu einer sportlichen Übung, um den Partner zu befriedigen, aber ohne Lust gibt es für den Mann auch keine Befriedigung. Mitunter fühlt sich Mann in solchen Situationen wie ein Werkzeug, das bei Bedarf benutzt wird. Die Frage wäre dann: Was könnt ihr verändern, damit auch er Spaß hat? Was sind seine Bedürfnisse, seine unerfüllten Träume?
Offenbar ist dein Mann ja auch mit der Situation unzufrieden, sonst würde er dem Thema nicht ausweichen. Der wesentliche Punkt ist aber: Ihr müsst darüber offen reden, sonst entwickeln sich da Fronten, die mit der Zeit verhärten. Eventuell auch mit Unterstützung durch einen erfahrenen Berater.
Die Situation hat natürlich auch ein gesundheitliche Komponente, denn Erektionsstörungen können natürlich auch die Folge von Krankheiten sein. Sieht man es aus dieser Sicht, müsste man die drei Ursachenbereiche Ernährung, Schadstoffe und belastende Lebenssituationen mal gründlich abklopfen.
Also ich frage mich wirklich ob dir das alles richtig bewusst war?
er hatte von Anfang an Probleme und hast dich trotzdem darauf eingelassen, trotz deiner aussage das dir sex (egal welche Form) wichtig ist.
Ein Mann der Errektionsprobleme hat wird wohl generell Probleme mit seiner Sexualtität haben. Das kann man sich ja eigentlich denken das er da kein positiven Bezug hat. Und nur weil du ihm das immer wieder erklärst das es nicht schlimm für dich ist, ändert das eben nix an seinen Gefühlen und Meinung zum Sex.
Du scheinst ja auch gleichzeitig sehr zu drängen, egal obs herkömmlicher Sex ist oder eben was anderes. Das erzeugt eine Menge Druck.
Ich kann dir nur raten dich zu fragen ob deine Lebensentscheidungen wirklich so richtig waren. scheinst ja doch iwo einen jungen Mann brauchen.
Eine Therapie, oder Paar Therapie kann helfen den Bezug zu Sex zu ändern. aber es ist seine Entscheidung ob er eine Therapie macht. Erwzingen kann mans nicht. und aus Liebe zu dir verspricht wenig Erfolg. er muss auch von sich aus was ändern wollen.
Kann mir aber vorstellen das er sich damit abgefunden hat und sich mit diesem thema nicht befassen will.
"Ein Mann der Errektionsprobleme hat wird wohl generell Probleme mit seiner Sexualtität haben. Das kann man sich ja eigentlich denken das er da kein positiven Bezug hat. "
Also hier muss ich mal vehement widersprechen. Erektionsprobleme können ganz triviale körperliche Ursachen haben. Dabei darf man eben nicht einfach davon ausgehen, dass jemand mit körperlichen Problemen grundsätzlich kein sexuelles Begehren hätte!
Auch schwer Körperbehinderte können zu erfüllter Sexualität finden. Ob der Penis funktioniert oder nicht, ist da Nebensache.
Da hätte der Mann als Älterer und Erfahrenerer mal Tacheles mit seiner jungen Verlobten reden müssen und sie nicht in eine sexlose Ehe hineintricksen!
Seine Haltung zum Sex war nicht immer so. Nicht selten war er derjenige der mich nochmal ins Bett holte um in die zweite Runde zu gehen.
Einen Therapeuten sprach er selbst schon mal an, jedoch passierte gar nichts. Ich habe eher das Gefühl, dass er es nur ansprach um mich "ruhig zu stellen".
Möglicherweise war das eine Ausrede bzw. Lüge, dass er von Erektionsstörungen sprach. Möglicherweise hat er kaum sexuellen Trieb oder ist asexuell.
Das wäre sehr mies, dir das verheimlicht zu haben!
Frage ihn direkt. Das hältst du nicht lange aus, ohne dass es dich innerlich zerstört.
Naja mit 40 ist er ja eigentlich noch nicht alt...:/ vielleicht reden reden reden?