Eigenen Laden eröffnen
Hallo, ich bin 18 Jahre alt und besuche die 12.Klasse. Werde mein Abitur voraussichtlich mit einem 2er Schnitt beenden (2,5-2,8) wenn alles gut läuft.
Ich habe den großen Traum mich selbstständig zu machen im Bereich Ernährung/Gesundheit/Fitness, da ich seit meinem 14.Lebensjahr aktiv Sport betreibe und mich mit meiner Ernährung auseinandersetze (Gewichtszunahme/Gewichtsabnahme, Muskelaufbau, Diät, Masseaufbau etc.).
Ich würde gerne einen Laden eröffnen, bei dem ich Produkte, die zum Erreichen des jeweiligen Ziels helfen verkaufe (Nahrungsergänzungsmittel) und ggf. Sportzubehör.
Eine Ausbildung zum Fitnesskaufmann ist mir als ersten in den Sinn gekommen. Während dieser Ausbildung würde ich versuchen, so sparsam wie möglich zu leben (gehe abgesehen davon eh nie feiern o.Ä) um mir somit mein Startkapital zu sichern von 20.000€ ca.
Und während der Ausbildung bekomme ich natürlich dann die ersten Einblicke in Buchhaltung und verstärke mein Wissen im Bereich Fitness.
Was haltet ihr von meinem Vorgehen bis dato?
Und meine hauptsächliche Frage: Ist es realistisch von solch einem Laden zu leben, wenn man ihn in der Nähe eines Sportstudios mietet (sofern möglich) und kräftig dafür wirbt? Wie hoch könnte das monatliche Einkommen sein an Gewinn?
Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass ich dadurch zum Millionär werde. Doch ein durchschnittliches Einkommen von 2000-2500 Euro Netto würde mir schon reichen.
Danke an alle ernstgemeinten Antworten bzw. Ratschläge im Vorraus.
5 Antworten
Cool. Gedanken über die Zukunft und den Weg dahin. Das finde ich richtig verantwortungsvoll und gut!
Der Fitness-Kaufmann ist vielleicht überhaupt nicht das richtige. Du engst Dich auch für Deine Zukunft zu sehr ein. Bedenke den sogenannten demografischen Wandel. Der Anteil der alten steigt. Sicher wird es auch "geronto Fitness" verstärkt geben, aber das ist ja nicht Deine Zielgruppe.
Die Ladenumsätze in allen Branchen sinken seit Jahren. Der Online-Markt geht hoch. Ich bedauere das selbst, doch ändern kann ich das nicht. Die allgemeinen Sport-Fachgeschäfte sind inzwischen wohl alle gestorben und wurden durch Sport-Sparten-Fachgeschäfte und natürlich Kaufhausabteilungen ersetzt.
Die Fachgeschäfte haben nur dann eine Überlebenschance, wenn sie tatsächlich exklusive Ware anbieten. Exklusiv meint hier einen gewissen Preis. Sei es hochwertige Fahrräder oder Trekking-Kleidung.
Dein Umsatz durch Nahrungsergänzungsmittel zu erreichen, dass kannst Du knicken. Überlege Dir mal wie klein Deine Zielgruppe ist: Diese Form von Trainingsunterstützung wird im Breitenbereich meine ich derzeitig immer noch fast ausschließlich von Fitness-Studio-Besuchern genutzt.
Die Einnahme dieser Artikel ist wenn überhaupt nach einem halben Jahr sinnvoll. Die werden dann ein paar Monate genommen. Dann kommt eine Pause und ein wieder ansetzen. In der Regel hat es sich dann mit dem Studio auch erledigt. Die Heavy-User ordern das Zeug in Großmengen. Versuche mal zu erfahren: Wie viele Leute in einem Studio angemeldet sind. Wie viele davon ein regelmäßiges im Sinne von sinnvolles Training machen. Und dann die daraus, die ein Trainingsergebnis mit welchem monatlichen Betrag unterstützen.
Ich habe keine Ahnung, zu welchen Einstandspreisen diese Warengruppe eingekauft werden kann. Meine Schätzung sagt 20% vom Netto ist Rohgewinn. Also damit ist noch der komplette Laden mit seinen Kosten und noch einiges anderes zu zahlen.
Mein Vorgehen an Deiner Stelle: Abitur machen. Studium der Betriebswirtschaft. Da wären drei Richtungen gut. Steuerrecht oder Marketing oder für den Fitnessbereich. Soweit ich da auf dem laufenden bin. Keines davon ist ein weiches Thema (keine Laberthemen), weil auch gutes erfolgreiches Marketing bestimmte Dinge vereint. Stellt man immer wieder fest, ist nur schwer zu planen.
Dann ist es natürlich auch eine Mentalitätsfrage. Wie man was angeht. Aber Deine Zielvorstellung von 2.000 - 2.500 netto kann es nicht sein. Du hast jede Menge Risiken. Die werden auch irgendwann eintreten. Allein um da Vorsorge zu treffen, da solltest Du bei einem Vielfachen landen.
Viel Erfolg.
Meinen herzlichen Dank für diesen Kommentar, es freut mich richtig!
Nun, das Hobby zum Beruf zu machen das ist natürlich eine tolle und auch interessante Variante. Nur eines darf man nicht vergessen. Die Leidenschaft alleine langt natürlich nicht aus und man muss eben auch "Unternehmer" mit Herz und Blut sein. Daran scheitern die meisten, weil nicht eben jeder von diesem Unternehmergeist beseelt ist.
Eine kaufmännische Berufsausbildung einzulegen auch das ist eine gute Entscheidung, denn nur so bemerkt man, dass man einiges mehr berücksichtigen muss.
Das von Dir angestrebte Unternehmensziel wird mit einem Budget von 20.000 Euro nur sehr schwer zu realisieren sein. Miete, Wareneinkauf, Lager, Beiträge, Versicherungen, Abgaben, Steuern, Marketing ... das wird Dir schon Probleme bereiten. Auch bist Du nicht ohne Konkurrenz. Das Internet ist voll mit derartigen Angeboten.... der Markt überschlägt sich fast wenn es um dieses Thema geht.
Ne, Ne, da möchte ich Dir keine Angst machen, nur solltest Du das Szenario, Liquidität, Wirtschaftlichkeit, Mitbewerber und Zielgruppe nie aus den Augen verlieren.
Leider - aber nur die Leidenschaft wird später zu dem Faktor was Leiden schafft.
Mach Deine Ausbildung und dann wird die Zeit schon bieten was sie zu bieten in der Lage ist.
Alles in allem
Viel Erfolg
du wirst viel zu wenig praktische Erfahrung haben, wenn du dich gleich nach der Ausbildung selbständig machst. Und dadurch auch nicht zur Ernährungsfachfrau.
Du solltest erst vorher arbeiten gehen und erfahren wie die Arbeitswelt da draußen ist. Keine Bank wird dir sofort einen Kredit geben und 50.000€ Startkapital soltlest du mindestens für ein eigenes Geschäft einplanen. Ich wollte auch immer eigenständig sein, hab mittlerweile eingesehen, dass man dafür nen Haufen Kohle braucht und selbst dann kann es mieß laufen. Also erst mal arbeiten und wenn du genug Geld hast, kannst du das machen. Lg
Das mit dem vorher Arbeiten ist wohl eine gute Idee. Doch das macht mich langfristig denke ich einfach nicht glücklich, da es nicht das ist, was mir Spaß macht.
Fitnesstrainer etc. wäre zwar was, das mich interessiert. Doch das Gehalt (in der Regel 1300-1500 Netto) finde ich dann doch zu gering.
Ein wunderbarer Traum. Kann mir aber nicht vorstellen, dass das funktioniert. Ein Freund von mir ist damit baden gegangen. Die Werbekosten fressen dich auf.
Danke für deine Antwort. Hast du vielleicht eine genauere Ahnung, wie dein Freund genau vorgegangen ist (Ausbildung, ggf. Weiterbildung, vorhandenes Startkapital)?
Kann man das mit den Werbekosten nicht evtl. in den Griff bekommen, in dem man ein vorhandenen Laden verwendet mit einem höheren Bekanntheitsgrad und diesen übernimmt?
Er hat das Gymnasium abgebrochen und dann die Fachoberschule besucht. Studiert hat er Wirtschaft, glaube ich wenigstens. Er ist dann in die Firma seiner Mutter eingestiegen, ein Großhandel. Später hat er die Firma übernommen. Als dann die Waren mit denen er gehandelt hat nicht mehr so gut liefen hat er einen weiteren Bereich gesucht auf dem er tätig werden konnte. Er ist dann bedingt durch seine, wie bei dir, sportliche Laufbahn und Begeisterung, auf die Nahrungsergänzungsmittel gestoßen. Nach etwa vier Jahren hat er es wieder aufgegeben. Die Sparte war ein reines Verlustgeschäft. Außerdem, glaube ich, hatte er nach einiger Zeit Skrupel. Die Branche hat keinen sehr guten Ruf. Hat er wenigstens mal gesagt.
"Die Branche hat keinen sehr guten Ruf." - Das hast Du sehr nett gesagt. Nahrungsergänzungsmittel zum Muskelaufbau, die mit Anna-Bolika verunreinigt waren sind keine Aushängeschilder.
Zudem die gesundheitlichen Folgen durch die Zufuhr von Vitaminen und Mineralien wenn überhaupt durch Hersteller untersucht wurden. Wie aufwendig usw. entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings werden wir zu der Beobachtung gelangen, dass die Einnahme von Vitaminen schädlich ist.
TOP-Antwort!!!