Eigenen Containerdienst/Schrottplatz aufmachen?
Hallo,
ich werde im August diesen Jahres eine Ausbildung als LKW Fahrer anfangen in einen Recycling Unternehmen was mit Müll zu tun hat. Ich habe mich mit meinen Vater unterhalten und er würde mich unterstützen, einen eignen Containerdienst aufmachen und/oder Schrottplatz. Hat einer Erfahrung darin und kann er mir Tipps geben in diesen Bereich?
Wäre euch echt dankbar.
2 Antworten
Also ich bin gut mit meinem Schrotti! ich habe auch schon öfter mal dessen Hof und Anlagen besichtigt. Es ist nicht nur damit getan, Schrott einzusammeln. damit der im Wiederverkauf auch was bringt, muß der sortenrein getrennt werden. Edelstahl, Stahl, Guss, Buntmetalle wie Alu, Messing und Kupfer. Dazu kommt noch der Elektronik-Schrott und ggf auch Autos.
Damit das alles gut ablaufen kann, braucht man viel Platz. Dazu ein befestigtes Grundstück mit Ölabscheider. Oftmals muß der Schrott eine gute Zeit lang zwischengelagert werden bis man den weiter verkauft. Denn die Preise im An- und verkauf schwanken wahnsinnig. In guten Zeiten gab es für die Tonne Mischschrott bis zu 160€ zB für mich als metall verarbeitenden Betrieb. In schlechten zeiten kommt nicht mal die miete für den Container raus. Da bist dann bei 20 oder 30€/t
Der Schrottmarkt ist hart umkämpft und eigentlich sind die "Reviere" schon aufgeteilt. Als Newcomer da einzusteigen und Fuß zu fassen, ist schwer bis unmöglich. Und Du brauchst Dir keine Hoffnung machen, von anderen Schrotti´s irgend eine Hilfe zu bekommen.
Mein Händler hat sich inzwischen auf allerlei Abfälle eingestellt. Styropor wird geschreddert und zu Stangen gepresst, Kunststoffe wie Kisten... werden Geschreddert und gemahlen. Altpapier wird in Ballen gepresst... Aber selbst bei den Papierballen mußt Normballen pressen, sonst nimmt Dir die keiner ab.
Und dann denke mal an das logistische, was nötig ist. LKW, Container, Umschlagbagger, Platz, LKW-Waage, Lagerhallen und Fahrsilos.... ich bin mal Großzügig und rechne mal bei einer vollkommenen Neuinvestition mit runden 5.000.000€ bis der Betrieb so weit ausgestattet ist, daß er los legen kann.
Von den behördlichen Genehmigungen, Schulungen und Zertifikaten die notwendig sind, mal ganz abgesehen.
Klar kannst auch mit einem Kleinlaster durch die Landschaft ziehen und die Glocke läuten und Schrott von Hof zu Hof einsammeln. Aber davon zu leben wird schon sehr schwer!
Hast du eigentlich eine Ahnung davon, was du da heute an Auflagen erfüllen musst, das genehmigt zu bekommen? Hast du denn bereits ein ausreichend großes Grundstück? Das muss ein eigenes sein. Ein gepachtetes Grundstück könntest du ja anschließend nie mehr "sanieren"