Ehrenamt bei Moderationsarbeit?

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das käme jetzt ein wenig auf die Hintergründe an.

Grundsätzlich, gerade wenn es sich "nur" um ein Spiel handelt, dürfte der Betreiber des Servers ja wirtschaftliche Absichten verfolgen (z.B. Werbeeinnahmen, Handel mit Userdaten, Handel mit User-generierten Informationen, Eigenwerbung, ...). Und damit würde es sich nicht um eine ehrenamtliche Tätigkeit handeln, sondern ausschließlich um eine kostenlose Tätigkeit. Denn es fehlt der soziale, gemeinnützige Hintergrund.

Dem entgegen könnte die kostenlose Moderation eines z.B. aus Spenden finanzierten sozialen Netzwerks, in dem sich beispielsweise an einer bestimmten Krankheit erkrankte Personen helfen und unterstützen können, durchaus als Ehrenamt gewertet werden.

Wobei "Ehrenamt" da eigentlich auch der falsche Begriff wäre, da es sich beim Ehrenamt im klassischen Sinne um ein öffentliches Amt handelt wie z.B. Bürgermeister, Stadt-/Gemeinderäte, Schöffen, Wahlhelfer, Schiedsleute, Kümmerer, Feuerwehrleute, THW-Helfer, Katastrophenschutzhelfer usw.

Alles andere wäre genau genommen "bürgerschaftliches Engagement", welches heute aber zumeist sprachlich auch als "Ehrenamt" bezeichnet wird.


Inkognito-Nutzer   01.07.2024, 11:19

Ich danke Dir!

Ich bin momentan dabei, mein LinkedIn Profil aufzuwerten und habe entsprechende Erfahrungen und wollte es dort eintragen. Die einzigen Optionen dort sind dann Berufserfahrung oder Ehrenamt.

Wie Du auch sagst, empfand ich das mit den wirtschaftlichen Absichten kritisch, Gutefrage jedoch sagte in einem Beitrag, dass sie über 100 ehrenamtliche Moderatoren beschäftigen. Da kam ich ins Wanken.

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26Sammy112  01.07.2024, 12:20
@Inkognito-Beitragsersteller

Ja... Unternehmen "schmücken" sich ganz gerne mal mit "ehrenamtlichen Mitarbeitern", weil das besser klingt als "unbezahlte Mitarbeiter". Letztendlich stehen aber auch bei gutefrage wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Und nach einem BAG -Urteil handelt es sich um ein Arbeitsverhältnis, wenn hinter dem Projekt eine Erwerbsabsicht steckt und die Arbeit nicht aus karitativen Beweggründen erfolgt.

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Inkognito-Nutzer   01.07.2024, 12:25
@26Sammy112

Ist das für mich als "Arbeitnehmer" dann auch der Fall? Die Gründe sind für mich ja weiter gemeinnützig?

Oder anders gefragt, wäre es falsch, wenn ich meine Erfahrungen unter Ehrenamt nenne?

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26Sammy112  01.07.2024, 21:14
@Inkognito-Beitragsersteller
Die Gründe sind für mich ja weiter gemeinnützig?

Naja... die Grunde sind ja auch fr Dich nicht wirklich "gemeinnützig", denn sie kommen ja nicht "der Allgemeinheit" zugute, sondern einem bestimmten Unternehmen.

Letztendlich finde ich persönlich es nicht richtig, dies unter "Ehrenamt" laufen zu lassen, da es in meinen Augen eine berufliche Tätigkeit ist, bei der der Arbeitgeber Gehalt, Sozialleistungen und Steuern umgeht. In meinen Augen ist das vielmehr mit einem unbezahlten Praktikum gleichzusetzen. Man arbeitet fr ein Gewerbeunternehmen mit dem Ziel, praktische Erfahrungen zu sammeln.

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Inkognito-Nutzer   02.07.2024, 12:46
@26Sammy112
Naja... die Grunde sind ja auch fr Dich nicht wirklich "gemeinnützig", denn sie kommen ja nicht "der Allgemeinheit" zugute, sondern einem bestimmten Unternehmen.

Ist so ein wenig die Frage - ich mache das ja vor allem für die Nutzer, die in diesen Communities sind. Das mache ich nicht, um dem Unternehmen zu gefallen, sondern um den Leuten auf dem Server zu helfen.

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