Dürfen Zeugen Jehovas keine Bluttransfusionen erhalten?

21 Antworten

Nein, dein Freund hat Recht. Zeugen Jehovas dürfen überhaupt keine Bluttransfusionen erhalten. Grund: 1 Moses 9, 4: "Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, sollt ihr nicht essen; denn im Blut ist das Leben."

Man darf also, wenn man es genau nimmt - und das tun die Zeugen Jehovas - kein Blut zu sich nehmen, egal ob man es mit der Nahrung zu sich nimmt oder als Bluttransfusion bekommt.

Es stimmt übrigens nicht, dass die Zeugen Jehovas sich total abkapseln. Im Gegenteil: Sie suchen ja ständig den Kontakt mit Menschen und gehen von Tür zu Tür, um mit Ihnen über das Wort Gottes zu sprechen. 

Ärzte haben übrigens Ersatzstoffe gefunden, mit denen man Zeugen Jehovas bei einem Unfall helfen kann. Stärkelösungen und so etwas, so viel ich weiß. Das Zeug hat ernste Nebenwirkungen, aber es ist besser als nichts. 


Gerhard040545  10.01.2019, 06:28

Zitat:

1 Moses 9, 4: "Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, sollt ihr nicht essen; denn im Blut ist das Leben."

Nach Aussage von Zeugen gelten mt Jesus die mosaischen Gesetze nicht mehr. Deshalb achten Zeugen auch nicht den Sabbat. Dumme Argumentation.

Ein kompliziertes Thema,

also im Prinzip dürfen Zeugen Jehovas offiziell keine BTs  annehmen, zwar wird inzwischen von einer "Gewissensentscheidung" gesprochen, aber dazu muss man sich im Klaren sein, was genau das bedeutet:

Nach etlichen Anpassungen der Regelungen bzgl. Transfusionen (und von diesen "Anpassungen" - was als "Neues Licht" verkauft wird- gab es seit der Gründung der ZJ jede Menge) von erlaubt, nicht erlaubt, Grund für Rausschmiss, bis teilweise erlaubt ist man zum heutigen "Gewissensentscheid" für bestimmte Fraktionen und der Erlaubnis für bestimmte Fraktionen, die noch vor ein paar Jahren spezifisch verboten waren (Hämoglobin z.B.) gekommen. Wobei das heisst, das jemand, der willentlich und "ohne Reue" Blut annimmt, nicht mehr rausgeschmissen wird, aber durch die Annahme automatisch seine Trennung von den ZJ erklärt (mit den gleichen Konsequenzen, wie für Rausgeschmissene). Leute, die zwar BTs angenommen haben und "bereuen", werden als "schwach" angesehen und ihnen können eventuelle Privilegien entzogen werden.

Man muss sehr vorsichtig sein, bzgl. der Informationen, die man von den ZJ selbst dazu bekommt, da diese meist nicht um Ehrlichkeit bemüht sind, sondern es nur darum geht, die "Glaubensgemeinschaft" in einem möglichst guten Licht da stehen zu lassen, um dem vermeintlichen Missionierungsauftrag folgen zu können (dazu hat sich der Begriff der "theokratischen Kriegslist" etabliert... mal danach googeln).

Auch was an medizinischen Aussagen immer wieder bei diesem Thema auftaucht, ist extrem einseitig. Es stimmt zwar, dass BTs auch Risiken beinhalten, teils auch starke Risiken und es stimmt auch, dass man seitens der Ärzte zu viele Jahre auf dem "zuviel schadet nicht" aufgesessen ist und inzwischen eher sehr restriktiv transfundiert und wenn es irgendwie geht auf Alternativen umsteigt (Cell Saver, Volumensubstitution etc.) ABER das ist etwas völlig anderes, als ein totaler und pauschaler Verzicht. 

Es wird ja dazu, wie auch hier, wieder auf die (recht umstrittene) Doku "Böses Blut" verwiesen, was dabei aber nicht erwähnt wird, ist, dass es dabei um die Risiken pot. unnötiger BTs geht und nicht um einen generellen Verzicht (findet sich auch so auf der Homepage des PBM: http://www.patientbloodmanagement.de/de/Patienteninformationen). Man schätzt die Zahl der pot. unnötigen BTs in DE auch ca. 19%... und auch das ist etwas ganz anderes, als das was die ZJ aus der Doku gerne machen, nämlich eine Bestätigung für ihre Position. Aber auch dazu finden sich aberwitzige Angaben seitens einiger ZJ... vor kurzem wollte mir ein ZJ hier noch erzählen, dass jedes Jahr in DE 2,5 Mio. Patienten an den Folgen einer BT sterben... von ca. 930.000 Personen die im Durchschnitt jedes Jahr sterben... Also es wird händeringend nach Bestätigung für die eigene Position gesucht... egal wie.

Auch was die Studienlage angeht, die ja angeblich die ZJ unterstützen würde, sieht es bei eigener Betrachtung plötzlich mau aus... Zwar stimmt es, dass in den leicht erniedrigten Hb-Bereichen die Mortalität und Morbidität nicht oder nur leicht zunimmt, das aber ändert sich dramatisch, wenn man in die tiefen Bereiche kommt (<5-6 g/dl)... dazu gibt es auch eine recht interessante retrospektive Kohortenstudie mit Zeugen Jehovas ("Mortality and morbidity in patients with very low postoperative Hb levels who decline blood transfusion", Carson et al. 2002; Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12375651)

Auch wenn man sich mal die Studien selbst ansieht, die in der Doku erwähnt werden, so ergibt sich plötzlich ein ganz anderes Bild (einer der Gründe weshalb die Doku auch so kritisiert wird). Z.B. wird auf die Glance-Studie verwiesen, die sich jedoch nur auf elektive Eingriffe (also keine Notfälle) bezieht und dann auch nicht den reellen prä-transfusions Hkt. angibt, sondern den prä-OP-Hkt... das kann ein gewaltiger Unterschied sein... eine Komplikation und der Wert taugt nichts mehr) (Hier mal der Link zur Studie, damit man sich selbst ein Bild machen kann: http://anesthesiology.pubs.asahq.org/article.aspx?articleid=1933263#67070105)

Ein auch sehr gerne angebrachtes Argument ist ja die Infektionsunsicherheit von BTs... hier finden sich die offiziellen Zahlen sowohl zu schweren Transfusionreaktionen, als auch zu transfusionsbedingten Krankheitsübertragungen:

http://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/vigilanz/haemovigilanz/publikationen/haemovigilanz-bericht-2013-2014.pdf;jsessionid=678D6965743080A407FC1F63159C6061.1_cid319?__blob=publicationFile&v=4

und auch mal für Österreich:

http://www.basg.gv.at/fileadmin/user_upload/H%C3%A4movigilanzbericht_2015.pdf

Ich denke, dazu muss man dann wohl nichts weiter sagen.

Die Fragen, die sich ein jeder ZJ mal stellen sollte sind:

Wenn doch "Gott" so deutlich etwas gegen BTs hat, wieso hat es dann über 60 Jahre gedauert bis es ein "neues Licht" gegeben hat, welches den Gebrauch verbot (vorher, also vor 1945 waren BTs ja bei den ZJ erlaubt), vor allem in einer Zeit, in der es so gut wie gar keine Screening-Methoden gab und wieso ändern sich die Regelungen bzgl. dieses Themas in so kurzer Zeit so derartig drastisch, häufig und widersprüchlich und wieso greift man auf so unsaubere Methoden zur Verteidigung einer offensichtlich religiösen und eben nicht medizinischen Entscheidung zurück und wieso wird man als Mitglied der Zeugen Jehovas von der eigenen "Führung" nicht vollumfänglich über die Tatsachen informiert?


gromio  12.12.2016, 14:15

Ergänzend eine interessante Zusammenfassung des Reports durch 3Sat:

https://www.3sat.de/page/?source=/ard/sendung/183316/index.html

A. 

Die Doku verweist auf generelle Risiken durch Alterung der Blutzellen in der Konserve einerseits, sowie auf - bis zur Bekanntgabe - der Öffentlichkeit unbekannte Risiken mit dem Immunsystem der Person, die eine Bluttransfusion erhält, andererseits. Die angegebene Sterblichkeitsraten mit Ursache Bluttransfusion sind statistisch belegt.

Kritik an den jeweiligen Studien, in der Doku erwähnt, sowie an der Reportage An sich sind vor allem in gegenläufigen Interessen der Kritiker begründet, sicher nicht im Interesse an der Gesundheit anderer. Nur naive Leser fallen darauf herein - die Bluttransfusion ist ein immenses Risiko und sollte möglichst vermieden werden, das ist die Botschaft der Reportage. Das ist die MEDIZINISCHE Botschaft.

Wenn andererseits beim kleinsten Problem mit Hygiene z.B. oder Risiken durch neue/alte Medikamente durchaus auch öffentlich Alarm geschlagen wird  - "weil nicht sein kann, was nicht sein darf!" - dann gibt es keinen vernünftigen Grund, derartige Warnungen über die Bluttransfusion zu bagatellisieren oder zu missachten.

B.

Für einen ernsthaften Christen spielen die Empfehlungen von Medizinern zur Bluttransfusion  nur eine Nebenrolle: Er/Sie gründet seine Entscheidung 

a) auf seinem persönlichen Verständnis der Bibel

b) auf das eigene Gewissen.

Das biblische Blutverbot ergibt sich aus Apostelgeschichte 15 in Verbindung mit 1. Mose 9:4, 3. Mose 17 und weiteren biblischen Texten.

Die Gewissensentscheidungen - siehe DVD "Alternative Behandlungsmethoden", herausgegeben sonder Wachtturmgesellschaft, betreffen die Verwendung von Fraktionen sowie Methoden der Blutkreisverlängerung wie Blutwäsche und -wiederaufbereitung zum zwecke der erneuten Zuführung des eigenen Körpers.

Diese Mod's gibt es seit 2006, ein kleine Revolution wie ich finde.

ZJ geben keine falschen Auskünfte  über Ihre Ansicht zur Frage von Verwendung von Vollblut, warum auch.

cheerio

Hyperhaes  13.12.2016, 17:31
@gromio
Kritik an den jeweiligen Studien, in der Doku erwähnt, sowie an der Reportage An sich sind vor allem in gegenläufigen Interessen der Kritiker begründet, sicher nicht im Interesse an der Gesundheit anderer. Nur naive Leser fallen darauf herein - die Bluttransfusion ist ein immenses Risiko und sollte möglichst vermieden werden, das ist die Botschaft der Reportage. Das ist die MEDIZINISCHE Botschaft.

Das sehe ich differenzierter. Wie ich schon geschrieben habe, sollte man immer soweit es geht auf BTs verzichten, das ist richtig, aber im Notfall ist eine BT halt durch nichts zu ersetzen (was ja auch auf der von dir verlinkten Seite nochmals explizit angesprochen wird.) Kritik an der Glance-Studie z.B. dient keinem Interesse (welchem denn? Kein Arzt verdient auch nur einen Cent mehr, wenn er/sie eine BT anhängt), sondern liegt darin begründet dass hier nur der baseline-Hkt. und NICHT der reele Prä-Transfusions-Hkt. zur Beurteilung herangezogen wurde. Mit anderen Worten vergleicht man wohlmöglich Patienten mit komplikationslosem Verlauf mit Patienten, die z.T. massive Komplikationen hatten... würde man den reellen Hkt. angegeben haben, so würde auch da kein Grund zur Beanstandung oder Kritik vorliegen. Des weiteren muss auch nochmals klar gesagt werden, dass in der genannten Studie explizit Notfallpatienten (z.B. Polytraumen) ausgeschlossen wurden. Ich will damit nicht sagen, dass die Studie wertlos ist, aber man sollte mit den Daten vorsichtig umgehen, weil die Rahmenbedingungen etwas vage sind.

dann gibt es keinen vernünftigen Grund, derartige Warnungen über die Bluttransfusion zu bagatellisieren oder zu missachten.

Tut ja auch niemand. In jedem Aufklärungsgespräch und auch in den Einverständniserklärungen sind pot. Risiken explizit aufgelistet und auf den Seiten des PEI z.B. sind auch weitere Informationen für jeden zugänglich, ebenso wie auf den Seiten des PBM.

Die Gewissensentscheidungen - siehe DVD "Alternative Behandlungsmethoden", herausgegeben sonder Wachtturmgesellschaft, betreffen die Verwendung von Fraktionen sowie Methoden der Blutkreisverlängerung wie Blutwäsche und -wiederaufbereitung zum zwecke der erneuten Zuführung des eigenen Körpers.

Zum Thema "Gewissensentscheidung" habe ich ja bereits was gesagt, aber die genannten Methoden sind auch nicht ohne Nebenwirkungen, das weisst du sicher auch, oder? Sollte z.B. bei einem Patienten ein unentdeckter Krebs vorliegen und man schliesst diesen PAtienten im Rahmen einer OP an einen Cell-Saver an, so beschleunigt man die Metastasierung extrem... wusstest du das? Wurdest du darüber aufgeklärt von der WTG? Dass ein Cell-Saver nützlich ist und häufig auch BTs vermeiden kann -was ich ja explizit begrüße- steht ausser Frage, aber jemanden, dessen Blut größtenteils nach einen Unfall im Graben, RTW, Schockraum und auf dem Boden des OPs vor sich hin gerinnt, wird der auch nichts mehr helfen und auch noch so viel Volumen wird dem kein Sauerstoff in die benötigenden Organe bringen (google mal nach Hüffner-Zahl und überleg mal kurz) und Leute die mit einem Post-OP-Hb im Bereich von 1,x ohne BTs auf die Intensiv kommen, landen meist danach in der Leichenhalle, jedenfalls deutlich häufiger als Leute, die mit BTs einen Post-OP-Hb von deutlich über 5,x haben (Link zu der passenden Studie steht oben)

ZJ geben keine falschen Auskünfte  über Ihre Ansicht zur Frage von Verwendung von Vollblut, warum auch.

Vollblut? Wer redet über Vollblut? Was meinst du wie oft noch Vollblutkonserven gegeben werden? Aber schon interessant, dass nur über falsche Auskünfte in Bezug auf Vollblut redest...

Was die angebliche biblische Begründung angeht... nun gut, das muss jeder mit sich selbst ausmachen, aber in meinen Augen geht es dort eindeutigst um Speisevorschriften bzw. rituellen Handlungen, sodass ich diese Interpretation nicht im geringsten für mich nachvollziehen kann.

gromio  17.12.2016, 04:18
@Hyperhaes

Na dann ist doch alles geklärt.

Wenn der Notfall-Patient VOR einem Unfall per Patientenverfügung festgelegt hat, dass er in so einem Fall KEIN BLUT will, dann hat die ganze Welt das zu akzeptieren.

MIR ist kein Fall eines von Dir genannten - zugegeben Einzelfall, nicht wahr? -  bekannt, in dem das Ausweichen auf Behandlungsmethoden OHNE Blutkonserven, welcher Art auch immer, zum Tod des Patienten geführt hat. Und/aber wenn der vorher verfügt hat, es soll so sein, DANN SOLL ES SO SEIN.

JA, Vollblut ist für mich ein Synonym für  - eben Vollblut oder Konserven mit 1. Erythrozyten, 2. Leukozyten, 3. Thrombozyten, 4. Blutplasma (Serum). sorry, wenn ich da nicht dezidiert schrieb....

Also, nochmals: WENN DU ebenfalls vorrangig med. Eingriffe OHNE Bluttransfusion favorisierst, dann ist der medizinische Teil ja geklärt.

Gewissensentscheidungen sind Gewissensentscheidungen.

cheerio

gromio  11.12.2016, 12:41

Ich zitiere:

Es wird ja dazu, wie auch hier, wieder auf die (recht umstrittene) Doku "Böses Blut" verwiesen, was dabei aber nicht erwähnt wird, ist, dass es dabei um die Risiken pot. unnötiger BTs geht und nicht um einen generellen Verzicht (findet sich auch so auf der Homepage des PBM:  Man schätzt die Zahl der pot. unnötigen BTs in DE auch ca. 19%... und auch das ist etwas ganz anderes, als das was die ZJ aus der Doku gerne machen, nämlich eine Bestätigung für ihre Position. Aber auch dazu finden sich aberwitzige Angaben seitens einiger ZJ... vor kurzem wollte mir ein ZJ hier noch erzählen, dass jedes Jahr in DE 2,5 Mio. Patienten an den Folgen einer BT sterben... von ca. 930.000 Personen die im Durchschnitt jedes Jahr sterben... Also es wird händeringend nach Bestätigung für die eigene Position gesucht... egal wie.

Die Doku zeigt das Problem der Zellveränderung der Erythrozyten nach 40 Tagen im Beutel auf, dieses Problem betrifft ALLE Transfusionen, nötige wie unnnötige und legt nahe, stets Alternativen zur Bluttransfusion zu suchen.

Selbstverständlich lehnen JZ die Bluttransfusion aus berechtigten, biblischen Gründen ab.

Das ist deren persönliche Entscheidung.

cheerio

Gerhard040545  10.01.2019, 06:06
@gromio

Es gibt keine biblischen Gründe. Das habe ich oft genug dargelegt. Zeugen ignorieren alle Argumente, weil sie sklavisch dem Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft Watchtower inc folgen und Argumenten nicht zugänglich sind.

Das ist die den Zeugen eigene Selbstgerechtigkeit.

mengenstrom  27.05.2018, 12:04

Diese "Fragen, die sich ein ZJ stellen sollte", sind so nicht zutreffend. Es geht nicht um "Fragen, die man sich stellen sollte", sondern darum, Gottes Gebot bezüglich des Blutes zu halten. Blut ist in Gottes Augen heilig, und daher auch in den Augen der Zeugen Jehovas; die Menschheit hat es jedoch zu einem Massenartikel gemacht, mit dem gehandelt wird, und der zu irgendwelchen Zwecken missbraucht wird.

Hyperhaes  27.05.2018, 17:28
@mengenstrom

Dann nenne doch mal die Bibelstellen, aus denen man herauslesen kann, dass z.B. Thrombozyten oder Plasma "verboten" sein soll, zumal beim Plasma ja scheinbar die Einzelkomponenten eine "Gewissensfrage" sein sollen, als Kombination jedoch "verboten"... und auch die Bibelstellen, die aufzeigen, dass man die betreffenden "Regeln" über die Zeit x-Mal ändern musste (wie war das doch gleich? Dem "Wort Gottes" soll nichts hinzugefügt oder entfernt werden??)

Dass Transfusionen zu einem "Massenartikel" gemacht werden, sehe ich -gerade in der heutigen Zeit- überhaupt nicht, da man stark darauf achtet Transfusionen zu vermeiden, wo es gerade eben geht. Von einem kompletten Verzicht sind wir medizinisch gesehen mangels vollwertiger Alternativen noch meilenweit entfernt.

Gerhard040545  10.01.2019, 06:07
@mengenstrom

Zu welchen Zwecken wird But missbraucht? Ohne Bluttransfusion wäre ich seit über 40 Jahren mit Sicherheit tot.

mengenstrom  13.01.2019, 12:05
@Gerhard040545

Hm, das kann ich nicht beurteilen. Wenn du die Bibel genau kennenlernst, wird dir die Bluttransfusion leidtun. Du wirst Gott um Verzeihung bitten. Wenn du die Bibel nie kennenlernen solltest, dann bleibt alles, wie es ist. Es bleibt letztendlich dir überlassen.

Ich habe auch früher Dinge getan, die Gott sehr missfallen haben. Doch als ich die Bibel kennengelernt habe, habe ich mich davon losgesagt und distanziert, ein Beispiel: Ich habe mit dem Rauchen aufgehört.

Ich verteidige ich keine unbiblischen Gepflogenheiten, wie viele, nur weil die Allgemeinheit sie für richtig und erstrebenswert hält, sondern versuche, die Gebote Gottes so gut wie möglich zu halten.

Er hat alles in seinem Buch niederschreiben lassen, aber um hier zu einem Ergebnis zu kommen, müssten wir bei Punkt 1 anfangen, und das ist der Name Gottes. Wusstest du, dass er in der Bibel rund 7000 Mal vorkommt? Ja, und er lautet nicht Jesus, sondern JHWH (Jehova oder Jahwe). Wenn du die Bibel kennenlernst und weißt, an welchen Stellen der Name Gottes überall steht, kannst du den nächsten Schritt tun, deine Erkenntnis und dein Verständnis können wachsen … und schließlich wirst du auch die Frage mit dem Blut genau verstehen.

Doch es macht keinen Sinn, über Algebra zu diskutieren, wenn man die Grundrechenarten noch nicht kennengelernt hat. (Finde ich.)

Gerhard040545  13.01.2019, 12:48
@mengenstrom

Gott um Verzeihung bitten sehe ich keinen Grund. Ich habe nicht gegen sein Gebot kein Blut zu essen nie verstoßen. Ich mag kein Tierblut.

Ich habe noch nie geraucht und trinke keinen Alkohol. Nicht aus Gründen des Glaubens sondern wegen meiner Gesundheit. Mit 42% Lungenkapazität kann ich mir rauchen nicht leisten. 2/3 von meinem Magen sind wegen Krebs entfernt, da ist Alkohol auch nicht angesagt. :-(

Zitat:

Wusstest du, dass er in der Bibel rund 7000 Mal vorkommt?

Im AT ja im NT nicht einmal,. da der Name Gottes heilig war und weder gesprochen noch geschrieben wurde. Da kannst du nicht diskutieren, es ist so.

Zitat:

Ja, und er lautet nicht Jesus, sondern JHWH (Jehova oder Jahwe)

Ich weiß, ich habe es mindestens 10 mal erklärt.

Auch das ist Unsinn. Im Laufe der Jahrtausende ist die Aussprache verloren gegangen, da er niemals ausgesprochen wurde.

Du behauptest der Name wäre "Jehova". Mit gleichem Recht behaupte ich der Name kann Jaheve, Jahove, Jehawe, Javove oder wie auch immer sein.

Geschrieben wurde der Name "JHWH"
J (ausgelassen) H (ausgelassen) W (ausgelassen) H (eventuelle ausgelassen).

Welcher Buchstabe an die ausgelassene Stelle komm, weiß niemand.

"Jehova" ist eine schöne Erfindung, aber eben nur eine Erfindung.

Wenn du und deine Aktiengesellschaft ehrlich wärt, würdet ihr das wenigstens zugeben.

Ich habe ja nichts dagegen, daß ihr ihn "Jehova" nennt. Das bleibt euch unbelassen. Ihr solltet aber so ehrlich sein, und zugeben das er aller Wahrscheinlichkeit falsch ist. Die Ehrlichkeit solltet ihr besitzen.

Sie dürfen Bluttransfusionen erhalten, aber die meisten wollen es nicht, weil es gegen ihren Glauben verstößt.

Als Begründung für das Verhalten steht zwar der Glauben an erster Stelle, doch in der öffentlichen Diskussion werden zusätzlich diverse Argumente angeführt, mit denen Zeugen Jehovas teilweise sogar recht haben.

Bluttransfusionen sind nicht nur in vielen Fällen lebensrettend, sondern sie sind darüberhinaus auch ein gutes Geschäft und/oder machen manche Eingriffe bequemer, ohne daß sie in jedem Fall unbedingt nötig wären.

Daneben bestehen tatsächlich Risiken, daß Krankheiten übertragen werden, auch wenn dieses Risiko äußerst gering ist.

Die Auffassung, daß Zeugen Jehovas nur anderen Zeugen Jehovas Blut spenden dürfen, ist falsch. Richtig ist, daß sie sich gegenseitig ermahnen, kein Blut zu spenden oder gespendetes Blut anzunehmen.


Grobbeldopp  02.12.2016, 15:02

Bluttransfusionen haben auch abseits von Krankheitsübertragung inhärente Risiken, deshalb gibt es generell Bemühungen sparsamer damit umzugehen.

Dxmklvw  02.12.2016, 15:07
@Grobbeldopp

Das ist richtig. Aber aufgrund des Themas wollte ich mir die ganze Schreiberei ersparen, die das ganz andere Thema "Blutspende" sonst noch hergeben kann.

telemann2000  02.12.2016, 15:16

Sie dürfen Bluttransfusionen erhalten ....

Woher weißt du das? Kannst du mir bitte eine Quelle nennen?

Dxmklvw  02.12.2016, 15:19
@telemann2000

Ich könnte es schon, aber ich mache es nicht.

Über Google u. a. lassen sich Informationen beschaffen, und man kann die Zeugen Jehovas (nicht nur einen) auch fragen.

Will man das alles nicht, dann reicht es, die Gesetze zu kennen. Niemand darf einem anderen etwas verbieten, das vom Gesetz her erlaubt ist.

Mpischi  03.12.2016, 10:03
@telemann2000

Hallo Telemann, ich denke er meint den freien Willen. Natürlich dürfen wir, wie jeder andere auch, Bluttransfusionen zu uns nehmen, es ist nur die Frage, in wieweit höre ich auf Gottes Wort. 

Dxmklvw  03.12.2016, 12:46
@Mpischi

"in wieweit höre ich auf Gottes Wort"

Noch besser ausgedrückt wäre vielleicht "in wieweit hören Menschen auf das, von dem sie ganz fest (und manchmal auch weniger fest) glauben, daß es Gottes Wort sei".

stefanbluemchen  17.12.2016, 00:38
@Dxmklvw

Es gibt keinen gegenteiligen Beweis. Die Bibel ist und bleibt das Wort Gottes. 

Dxmklvw  17.12.2016, 16:11
@stefanbluemchen

Es ist aber etwas ungünstig, wenn man erklärt, Jesus zu glauben, und gleichzeitig erklärt, die Bibel sei das Wort Gottes, obwohl doch Jesus selbst z. B. bzgl. Ehebruch klar erklärt hat "Mose hat euch dieses Gesetz gegeben", also nicht Gott, sondern ein Mensch.

Wäre es da nicht besser zu sagen: "Es ist denkbar, daß mancher Inhalt der Bibel dem Geist Gottes entspricht, so wie sich Menschen diesen Geist vorstellen, aber bewiesen ist nichts, sondern nur geglaubt." ?

„Meine Erfahrungen mit Zeugen Jehovas haben mich und meine Kollegen motiviert, unsere Konzepte zur Minimierung des Blutverlusts während und nach einem Eingriff weiterzuentwickeln, um so den Transfusionsbedarf zu reduzieren. Diese Verbesserungen kamen auf jeden Fall den Patienten zugute, die Transfusionen ablehnten. Wir konnten aber auch bei vielen Patienten, die eine Transfusion akzeptiert hätten, darauf verzichten Blut zu verabreichen“

Bild zum Beitrag

(Ugo Boggi, Professor für Allgemeinchirurgie an der Universität Pisa (Italien), außerordentlicher Professor für Chirurgie an der University of Pittsburgh (USA), designierter Präsident der Italienischen Gesellschaft für Organtransplantationen (SITO)).

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 - (Medizin, Religion, Gott)

telemann2000  10.08.2019, 08:52

Die Frage lautete anders:

Dürfen Zeugen Jehovas keine Bluttransfusionen erhalten?

Es geht hier nicht um den medizinischen Aspekt sondern um interne Regeln der Religionsgemeinschaft....

Sie dürfen schon, sie lehnen sie aber zumeist ab weil sie glauben ein magisches unsichtbares Wesen hätte etwas dagegen.