Dreh- oder Wechselstrom bei Synchron- und Asynchronmotoren?
Im RP-Energie-Lexikon (einer von mir sehr geschätzten Website) steht, “Bei manchen Wechselstrommotoren müssen die Schwingungen des Wechsel- oder Drehstroms genau synchron zur Bewegung der Motorenachse sein (Synchronmotoren), bei anderen (Asynchronmotoren) dagegen tritt ein leichter Schlupf auf.” (https://www.energie-lexikon.info/elektromotor.html).
Bei allen anderen Websites, die ich zu Asynchron- und Synchronmotoren gefunden habe, ist in diesem Zusammenhang von Drehstrom die Rede.
Was ist korrekt?
2 Antworten
Der Grundaufbau eines Wechselstrom-Motors ist eigentlich immer identisch: Ein rotierendes Magnetfeld (der Stator) zieht einen drehbar gelagerten Magneten (den Rotor) mit. Das ist bei allen Wechselstrom-Motoren ähnlich. Unterschiedlich ist jetzt nur, wie das rotierende Drehfeld erzeugt wird: über Wechselstrom oder über Drehstrom.
Bei einem Gleichstrommotor erfolgt die Drehbewegung nicht durch ein rotierendes Drehfeld, sondern durch Permanentmagnete, deren Polarität nach jeder halben Umdrehung umgeschaltet wird. Dadurch wird der Gegenmagnet des Rotors abwechselnd angezogen oder abgestoßen, wodurch die Drehbewegung erfolgt. Diese Drehung verläuft sinngemäß immer synchron.
Synchron laufende oder asynchron laufende Wechselstrom-Motoren gibt es sowohl als Einphasen-Synchron- oder Einphasen-Asynchron-Motoren, wie auch als Drehstrom-Synchron- bzw. Drehstrom-Asynchron-Motoren.
Deine Wertschätzung von einer Ansammlung solch minderwertiger Aussagen auch noch als "Nachschlagewerk" kann ich leider nicht teilen.
Das symmetrische bei uns übliche Dreiphasensystem wird auch mit der antriebsbezogenen Vokabel Drehstrom belegt.
Dieses System wird aus 3 symmetrischen Wechselspannungen gleicher Frequenz von 50Hz gebildet, die sich alle auf den selben Sternpunkt beziehen, aber jeweils um 120Grad phasenverschoben zueinander sind. Diese Symmetrie ermöglicht beim Drehstrommotor (egal ob in der Bauweise Synchronmotor oder Asynchronmotor) eine gleichförmige Drehmomenterzeugung. Korrespondierend dazu ist die Leistungsaufnahme dieser Motoren auf alle 3 Phasen bezogen ebenfalls gleichförmig. Deshalb werden solche Systeme auch mit der Vokabel "Drehstrom" belegt.
Zwischen den Phasenanschlüssen haben wir durch die 120 Grad Phasenverschiebung üblicherweise 400V, jede Einzelspannung gegen den Sternpunkt hat die bekannten 230V. Zwischen beiden liegt also der Faktor Wurzel (3).
Alles Gute