Down Syndrom Spätabtreibung?

10 Antworten

Die Spätabtreibung sollte immer der allerletzte Ausweg sein, wenn sie genutzt wird, dann meistens nur, weil man die Mütter/ Familien nicht über andere Möglichkeiten aufklärt bzw. in vielen Bereichen einfach keine schafft.

Was nützt die Argumentation mit dem "Recht" auf einen KiTa- und Integrationsplatz, wenn sie definitiv vor Ort nicht existieren? Wer will sein Kind denn ernsthaft in eine Betreuung klagen, in der es nicht erwünscht ist?

Wo sind die Perspektiven für erwachsene Betroffene? Gummibänder in der Behindertenwerkstatt sortieren? Betreute Unterbringungen, in denen man sich weder Mitbewohner noch Betreuer noch "Spielregeln" aussuchen kann?

Wer kümmert sich um Betroffene, wenn die Eltern es nicht mehr schaffen, wer kämpft für sie, wenn mal wieder an ihnen gespart werden soll?

Die wenigsten Schwangeren denken an verpasste Parties, wenn sie sich zu einer Abtreibung entscheiden, sondern eher daran, dem Kind nicht gerecht werden zu können und alleine vor einer viel zu großen Aufgabe zu stehen.

Sehr viele Beziehungen scheitern nach der Geburt behinderter Kinder, und nur die allerwenigsten bleiben dann beim Vater.

Letztlich weiß jede Schwangere, dass sie im Zweifel alleine für "ihr" Kind sorgen muss. Solange sich daran nichts ändert, sind Abtreibungen für mich leider absolut nachvollziehbar...


Nill 
Beitragsersteller
 10.08.2021, 09:32

Downkinder können mehr machen als in einer behindertenwerkstatt arbeiten und das sieht man auch wenn man die augen auf macht

Und du findest es besser zu sterben als das man vielleicht kein schönes leben hat?

DODOsBACK  10.08.2021, 19:24
@Nill

Ich habe versucht zu erklären, warum manche Frauen/ Familien auch noch spät behinderte Kinder abtreiben.

Du machst daraus eine selbstgerechte "Wie könnt ihr nur"-Aktion, die irgendwie den Eindruck erweckt, dass du die pubertäre Allwissenheitsphase noch nicht ganz hinter dir gelassen hast...

Das kommt ganz darauf an, wie alt und kognitiv fit die Person ist und auch wie ich zu ihr stehe (Angehöriger, Betreuer, "fremde Person",...), also wie gut ich einschätzen kann was die Person versteht und wie gut sie das emotional verarbeitet.

Das ist ja nicht nur beim Down-Syndrom, sondern auch anderen Erkrankungen oder Behinderungen so.

Ich finde es schwierig und bin sehr froh, nie in der Situation gewesen zu sein sowas zu entscheiden.

Denn ja, ich kenne über Ehrenamt und FSJ viele Menschen mit Downsyndrom, die glücklich sind. Nicht sonderlich intelligent, teils mit Herzproblemen, aber an sich glücklich. Bei anderen angeborenen Behinderungen habe ich mehr Verbitterung der Betroffenen erlebt, gerade wenn sie ihre Einschränkungen selber bemerken und verstehen.

Trotzdem ist es eine große Belastung für die Familie, da viele nie selbstständig leben können. Fälle wie normale Jobs mit selbstständigem Leben oder sogar Studium sind die extreme Ausnahme, zum Teil weil sie lange kaum gefördert wurden, aber auch da viele mental trotz Förderung auf beim Stand eines Grundschulkindes stehen bleiben. Oder z.B. durch Herzschäden Mangelvorsorgungen des Gehirns haben, die noch dazu kommen.

Von daher kann ich irgendwo auch Verstehen, wenn Leute Angst davor haben und sich das nicht zutrauen. Denn man muss ja klar sagen, Behinderungen sind noch immer ein Tabu, keiner will darüber reden, viele verstecken behinderte Kinder und nehmen sie nicht mit. Inklusion wird zwar gefordert, egal ob in der Schule oder anderswo, aber oft nicht die Strukturen geschaffen und Geld bereit gestellt, damit es klappt (für den Behinderten und die Mitmenschen). Entsprechend ist die Sorge noch größer, ein Behindertes Kind zu bekommen und auch an den "Rand der Gesellschaft" gedrängt zu werden und mit der Pflege übervorderut zu sein, gerade wenn es bereits Geschwister gibt die Aufmerksamkeit brauchen.

Zudem wäre ich, wenn es andere Gentests in der Schangerschaft gäbe in Deutschland, evtl. auch abgetrieben worden in anderen Familien. Trotzdem führe ich ein eigenständiges Leben, habe studiert und hatte einfach nur ein paar Startschwierigkeiten (und zugegeben auch etwas Glück).

Ebenso kenne ich einen Fall, wo das Kind sehr wahrscheinlich Downsyndrom haben sollte, die Frauenärztin riet der Schwangeren mehrfach deutlich zur Abtreibung. Das Kind wurde letztlich gesund geboren, die körperlichen Auffälligkeiten verwuchsen sich mit der Zeit und waren einfach "blöder Zufall".

Auch habe ich mal erwähnt, wie beim Arzt im Wartezimmer eine Mutter von Fremden angemacht wurde, weil sie ihr Kind mit Downsyndrom dabei hatte. Man sei doch mitlerweile medizinisch weit genug, warum sie das Kind denn bekommen und nicht erlöst hätte oder ob sie das vor der Geburt nicht gewusst habe. Sie schein das von der Reaktion her schon öfter erlebt zu haben und ich war froh, dass nicht nur ich (dabei mische ich mich sonst nicht bei Fremden ein), sondern auch noch ein anderer Patient der anderen Patientin klar machten, dass soein Verhalten respektlos ist und nicht geht. Zudem das Kind auch total gut drauf war (die Mutter war Patientin) und breit grinsend leise vor sich hin spielte.

Muss man es erklären?

Es werden auch gesunde Kinder abgetrieben und niemand rechtfertigt sich vor mir.


Nill 
Beitragsersteller
 10.08.2021, 09:32

Gesunde kinder wrrden nicht im 7 8 9 monat abgetrieben

AlexausBue  10.08.2021, 09:41
@Nill

Im Hinsicht auf die ursprüngliche Frage und meine Antwort ändert das nichts.

AlexausBue  10.08.2021, 09:45
@Nill

Nein. Man muss das niemandem erklären!

Egal wo, welches Kind wann warum abgetrieben wird.

Warum auch. Wenn, dann müsste man es dem abgetriebenem Kind erklären.

Sonderregelungen für Spätabort ändern daran doch nichts.

Nill 
Beitragsersteller
 10.08.2021, 10:00
@AlexausBue

Sls ob andere kinder deswegen abgetrieben werden weil sie ein identes leiden haben wie das kind das fragt

Besonders läuft so ne spätabtreibung manchmal auch nicht so gut

https://youtu.be/hXy_L6ByBc4

AlexausBue  10.08.2021, 10:05
@Nill

Wie gesagt, ich bin auf die Frage eingegangen:

Wie erklärt man jemanden mit down-syndrom das kinder mit down-syndrom bis zu den wehen abgetrieben werden dürfen?

Und dazu ist meine Antwort, dass man das nicht erklären muss, weil man niemanden der nicht abgetrieben wurde Rechenschaft schuldig ist.

Das andere Thema ist, ob Spätabort gut oder schlecht ist. Das wurde nicht gefragt und das habe ich gar nicht kommentiert.

AlexausBue  10.08.2021, 11:32
@Nill

Wenn ich schreibe:

Für mich ...

schreibe, dann gilt das für mich.

Nill 
Beitragsersteller
 10.08.2021, 12:15
@AlexausBue

Es steht in der frage drin also gehörts dazu

AlexausBue  10.08.2021, 12:23
@Nill

Wo denn:

Wie erklärt man jemanden mit down-syndrom das kinder mit down-syndrom bis zu den wehen abgetrieben werden dürfen?
Nill 
Beitragsersteller
 10.08.2021, 12:34
@AlexausBue

Ja steht doch da bis zu den wehen

AlexausBue  10.08.2021, 13:04
@Nill

Frage:

Wie erklärt man ...

Antwort:

Gar nicht.

AlexausBue  10.08.2021, 13:17
@Nill

Da kannst Du jetzt Emojus senden oder kommentieren wie Du willst.

Deine Frage ist nun mal so formuliert. Dafür kann ich nichts, sondern die deutsche Sprache.

Und entsprechend habe ich sie beantwortet.

Wenn Du wissen willst wie jemand zum Spätabort steht, dann frage das auch:

Wie steht ihr zum Spätabort?

Meine Antwort: Gut, dass es das gibt.

Mit der Wahrheit sagen bist du nicht verkehrt.

Indem man ihnen die Wahrheit sagt:

Manche Menschen sind Psychisch oder Physisch nicht in der Lage, ein behindertes Kind zu bekommen, und um deren Leben zu schützen, darf länger als normal abgetrieben werden. 

Dazu würde ich dann aber auch erklären, das sowas eigentlich nie vorkommt, da Frauen sich so früh wie möglich entscheiden. Keine Frau wartet bis kurz vor der Geburt, um dann spontan zu entscheiden "ach ich treib jetzt doch ab". Spätabtreibungen machen weniger als 3% aller Abtreibungen aus.


Nill 
Beitragsersteller
 01.06.2021, 11:32

In Deutschland werden jährlich 600 kinder nach dem 6. Monat abgetrieben das gilt als spätabtreibung

Zwischen 3 - 6 monaten werden aber mehr als 3000 kinder abgetrieben

In Deutschland

Also so wenig find ich das nicht wenn man bedenkt das schon 3 monate eine ethisch schwirige grenze is

Deamonia  01.06.2021, 12:21
@Nill

Ich finde das schon extrem wenig, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, und nur so kann man es realistisch betrachten.

Inwiefern soll 3 Monate eine Ethisch schwierige Grenze sein?

Logisch betrachtet sind Abtreibungen bis zur 24 Woche (6. Monat) kein Problem, weil der Fötus bis dahin keinerlei Wahrnehmung / Empfinden hat.

Meiner Meinung nach sollte es in Deutschland ausgeweitet werden, das man wie in Holland bis zur 22 Woche auf Wunsch abtreiben darf.

Nill 
Beitragsersteller
 01.06.2021, 13:05
@Deamonia

Knapp 4000 kinder find ich nicht wenig - es gibt länder mit weniger einwohner als kinder die in deutschland nach dem 3. Monat abgetrieben werden

Weil keiner genau sagen kann/will wann leben beginnt und zwischen einnistung und geburtsurkunde gibts alle meinungen

Du weißt schon das kinder im 5 monat geboren wurden oder

Zum ände der schwangerschaft hin wird ein baby nur fetter - fertig is es schon viel früher und ja es spürt was und wenn man vom netvensystem ausgeht das is erst voll entwickelt wenn das baby 2 jahre alt is, beginn der entwicklung is aber ab der 2. 3. Woche

Du weißt schon das ein kind in der 22 sw ein fertiges kind is oder

Deamonia  01.06.2021, 13:22
@Nill
Zum ände der schwangerschaft hin wird ein baby nur fetter - fertig is es schon viel früher und ja es spürt was und wenn man vom netvensystem ausgeht das is erst voll entwickelt wenn das baby 2 jahre alt is

Was denn nun? Ist es bereits lange vor der Geburt "fertig" und wird nur noch "fetter" oder erst 2 Jahre danach?

Um etwas wahrzunehmen, müssen bestimmte Entwicklungen im Gehirn abgeschlossen sein, was frühestens in der 24 Woche der Fall ist. Davor ist jegliche Wahrnehmung schlicht nicht möglich, und alle Körperlichen Reaktionen sind lediglich Reflexe.

Du weißt schon das kinder im 5 monat geboren wurden oder

Klar, und du weist schon, das diese Babys keineswegs alleine Lebensfähig sind? Das viele von ihnen daran sterben, noch zu unreif zu sein um geboren zu werden? Oder was meinst du, warum die erstmal monatelang in Brutkästen müssen, und jede Bakterie sie töten kann? Wären sie "fertig" könnten sie ja genau wie normale Babys behandelt werden.

Du weißt schon das ein kind in der 22 sw ein fertiges kind is oder

Ich weis, das diese Aussage falsch ist.

Nill 
Beitragsersteller
 01.06.2021, 13:32
@Deamonia

Ähm ja richtig lesen

Ab dem 5 - 6 monat nimmt das baby fast nur mehr zu an gewicht

Und wenn man von spüren redet dann is das nervensystem erst voll mit dem 2 lj ausgereift aber das heißt nicht dass das kind nichts spürt bis dahin weil die bildung zwischen 2 - 3 woche beginnt

Also dürfte dieses kind nach deiner theorie nicht existieren?

https://images.app.goo.gl/LCXiMU2szoaUfqPNA

Oder dieses

https://images.app.goo.gl/HfdMLK7KFSxpYs5u9

.

Müssen früchen im 7 oder 8 monat auch weil sie halt nicht so robust sind wie ein 5kg baby

.

Die aussage is nicht falsch

Deamonia  01.06.2021, 14:05
@Nill

DU hast geschrieben:

Zum ände der schwangerschaft hin wird ein baby nur fetter - fertig is es schon viel früher

Nix von "fast nur mehr zu an gewicht", also lüg doch jetzt bitte nicht.

Und wenn man von spüren redet dann is das nervensystem erst voll mit dem 2 lj ausgereift aber das heißt nicht dass das kind nichts spürt bis dahin weil die bildung zwischen 2 - 3 woche beginnt

Interessant, das du meine Aussage bestätigst, sie aber dennoch nicht verstehst.

Die Entwicklung beginnt sehr früh ja, aber bis zum ersten mal IRGENDWAS wahrgenommen/gefühlt werden kann, müssen bestimmte Prozesse im Hirn abgeschlossen sein. Bestimmte Prozesse, nicht die gesamte Entwicklung.

So wie ein Baby erst nur liegt, dann krabbelt und dann laufen lernt, kann ein fötus erst nichts, dann berührung und dann erst schmerz fühlen, und das allererste Spüren ist eben in der 24 Woche möglich, davor ähnelt ein Fötus einem Hirntoten.