Dienstverhältnis vorzeitig beenden?
Hallo ihr Lieben,
ich habe folgendes Problem: Ich bin Pilot bei der Luftwaffe und kann und will das einfach nicht mehr. Alles fing damit an, dass ich nach dem Abitur total orientierungslos war und absolut nicht wusste, in welche Richtung es gehen sollte. Ich mochte immer die USA sehr, sehr gerne - war während meiner Ausbildung später sogar dort - und wollte eigentlich zum US-Militär (US-Navy und Ausbildung zum F18-Piloten), das hat aber aufgrund der fehlenden Staatsbürgerschaft leider nicht funktioniert, also bin ich dann leider zur Bundeswehr und habe dort eine Ausbildung zum Hubschrauberpiloten (Tiger) absolviert. Ich merke einfach immer mehr, dass das überhaupt nicht "mein Leben" ist und ich mich im Prinzip nur belüge, jeden Tag aufs Neue und es mir immer schlechter geht.
Ich will da einfach nur raus, weiß aber nicht, wie ich das anstellen soll. Für alle, die das nicht wissen: Die Offizierslaufbahn ist einfach auch total langfristig angelegt und es kommt mir vor wie ein endlose Tortur. Weiß jemand, was ich da machen könnte? Mir geht es da nicht mehr gut bei.
Liebe Grüße
Patrick
6 Antworten
Wenn das tatsächlich so stimmt, bist du hier mit deiner Fragestellungen falsch.
Wende dich sofort an deinen Disziplinarvorgesetzen und schildere ihm genau das, Kooperation ist da jetzt alles, weil natürlich auch auf deine Dienststelle die Frage zukommen wird, warum deine "Tendenz" keiner bemerkt hat.
Sei dir aber klar darüber, das du nach dem folgenden Procedere mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie wieder ein militärisches LFZ fliegen wirst und deine LFZ-Führerausbildung mit diesem Punkt in deinem Lebenslauf auch zivil, so sie denn überhaupt verwertbar wäre, Altpapier ist.
Wie bist du eigentlich überhaupt so weit gekommen, wenn du keine Lust darauf hast und es dich nur krank macht? Ich dachte immer, Piloten haben so eine besondere Motivation, so einen tief verwurzelten Lebenstraum. Sicher, dass du nicht bloß "normaler Offizier" bist, der keine Lust mehr aufs Militär hat? Das mit dem Piloten klingt für mich jedenfalls nicht so sehr glaubwürdig.
dann übe erst einmal das fliegen in einen aero club ?
Zum Militär sollte man i.d.R. nicht gehen, nur weil einem nichts Besseres einfällt. Das ist kein Aushilfsjob. Einfach in die USA abhauen ist auch keine gute Idee, zumindest nicht, wenn du noch mal nach Deutschland zurückkehren möchtest — das ist eine Straftat gegen den Staat, der das auch verfolgt, siehe Edward Snowden.
Weshalb soll er Schüler sein? Verstehe ich gerade nicht so richtig.
na, ein enddreißiger OLt wird andere info quellen haben als GF !
Alta, was redest du Schei*** mit Obaleuchtband. Wenn du Bunteswer bist, kommisch und sag, ich bin ein geilermacker kann fligen alles in Simolator. Dan bist du for Respekt meine Bro krass geflasht.
Da hast du ja einen sehr anspruchsvollen Beruf. Und der sollte natürlich auch Freude machen.
Wenn du so großer Amerikafan bist, wie wäre es denn dann mit Auswandern, um deinen eigentlichen Traum zu leben?
Beibehaltung der deutschen Staatsangehörigkeit bei US-Einbürgerung - Auswärtiges Amt (germany.info)
Wenn er einfach so auswandert erwartet ihn in Deutschland aber unter Umständen eine ganz ordentliche Strafe. Und alleine die könnte seinen Traum vom Amerika schon scheitern lassen.
Kannst du das näher erklären? Ist man bei der Bundeswehr angekettet? Ich meine, es sollte doch überall möglich sein zu kündigen, wenn es nicht passt.
Als Offizier verpflichtet man sich aber für viele Jahre zum Dienst in der Bundeswehr. Und einfach so zu kündigen ist dann nicht mehr möglich.
Bundeswehr ist kein Job wie jeder andere, man verpflichtet sich und leistet einen Eid. Genießt ja auch dadurch eine Menge Vorteile. Eine Armee ist keine Handwerkerfirma, wo man einfach mal nach Hause gehen kann wenn man keinen Bock mehr hat.
Wenn mir ein Betrieb eine Meisterausbildung finanziert, muss ich mich auch für eine gewisse Zeit verpflichten, dort zu arbeiten oder einen Ausgleich leisten. Das wird bei einer Ausbildung zum Piloten nicht anders sein. Was auch richtig ist, aus Steuergeldern sich zum Piloten ausbilden lassen und dann in Amerika im zivilen Bereich viel Geld verdienen, das wäre auch recht einfach.
Ich habe gerade mal gegoogelt, einfach ist es tatsächlich nicht. Trotzdem gibt es Möglichkeiten. Der Fragensteller kann sich ja mal hier beraten lassen.
Entlassung (Kündigung) aus der Bundeswehr nach § 46 SG (rechtsanwalt-kriegsdienstverweigerung.de)
Diese Meisterregelung kenne ich, aber die ist ja auch nicht auf zig Jahre ausgelegt.
Nein, nicht oft zig Jahre aber auf einen gewissen Zeitraum. Und bei der Bundeswehr ist auch ein gewisser Zeitraum, zu dem man sich verpflichtet hat. Betonung auf verpflichtet. Man hat eine teure Pilotenausbildung finanziert bekommen und dafür möchte die Gegenseite auch etwas zurück.
Ich lese mir das jetzt nicht durch, aber du siehst ja selber schon, Bundeswehr ist kein normaler Job wie jeder andere, den man einfach kündigen kann
Man ist nicht angekettet, hat aber einen Eid geleistet.
Ein - hinkender - Vergleich mit dem Zivilleben: Wenn du verheiratet bist und Kinder hast, kannst du auch nicht einfach sagen "Ich habe kein Interesse mehr an Partner und Kindern", aufstehen und relativ folgenlos aufstehen und gehen.
Meine Diensteid entsprach seinerzeit § 9 Soldatengesetz, er ist für mich ein Leben lang oder bis ich mich, was absolut unwahrscheinlich ist, aus Gewissensgründen dagegen entscheide, auch ich könnte immer noch den Wehrdienst verweigern.
(1) 1Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit haben folgenden Diensteid zu leisten:
"Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe."
2Der Eid kann auch ohne die Worte "so wahr mir Gott helfe" geleistet werden.
3Gestattet ein Bundesgesetz den Mitgliedern einer Religionsgesellschaft, an Stelle der Worte "ich schwöre" andere Beteuerungsformeln zu gebrauchen, so kann das Mitglied einer solchen Religionsgesellschaft diese Beteuerungsformel sprechen.
Er ist in einem aktiven Dienstverhältnis als Soldat, da kann er nicht einfach morgen die Koffer packen und unerlaubt fern bleiben.
In Hollywood nennt man das Fahnenflucht oder desertieren.
Im Gegensatz zu Berufssoldaten haben Soldaten auf Zeit keine Möglichkeit zu kündigen. Unter bestimmten Auflagen kannst du als Zeitsoldat die Dienstzeit verkürzen bzw. auf eigenen Antrag aus der Bundeswehr entlassen werden. Eine Verkürzung der Dienstzeit nach § 40 Abs. 7 SG wird aber nur in Ausnahmefällen bewilligt.
Also entweder die Verwendung wechseln oder die Zeit absitzen, wirklich andere Möglichkeiten (außer dem Antrag auf Dienstzeit verkürzung) hast du nicht.
In der Bundeswehr verpflichtet (!) man sich ja für eine gewisse Zeit und genießt auch Vorteile dadurch. Wie man tatsächlich da raus kommt, solltest du besser einen Anwalt fragen und nicht vermeintliches Schwarmwissen anzapfen.
Es wird auf jeden Fall der Aspekt hinzukommen, dass dir der Staat/ Bundeswehr/Allgemeinheit die Pilotenausbildung bezahlt hat und dafür auch etwas zurück erwarten kann. Entweder Dienstjahre oder einen finanziellen Ausgleich.
Fliegen möchte ich auch nicht mehr, völlig egal, ob militärisch oder zivil.