Dienstgrade, Ränge, Schulterklappen der Deutschen Bahn?

8 Antworten

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Deine Frage ist zwar schon fünf Tage alt, aber vielleicht interessiert die Antwort ja trotzdem noch. Drei Streifen haben alle Mitarbeiter, die eine Betriebsdienstqualifikation besitzen. Es sind also die Lokführer und die Zugbegleiter mit Bremsprobe- oder Zugführerberechtigung. Zwei Streifen haben Bereitstellungslokomotivführer, die nur Züge von der Werkstatt zum Bahnsteig und zurück fahren dürfen. Davon gibt es aber nur ganz wenige. Und einen Streifen haben Zugbegleiter, die nur Service machen dürfen, z.B. Kaffee verkaufen. Die findet man oft in der ersten Klasse der Fernzüge. Der dicke rote Streifen dient zur Erkennung des Zugführers (beim Fernverkehr heißt der auch Zugchef). Der darf allein den Abfahrauftrag erteilen.


Esprenit 
Beitragsersteller
 18.10.2009, 23:44

Danke, bleibt noch die komplett Rote Schulterklappe und der dicke Rote Ärmelstreifen! Aber dieser scheint ja nach der 1. Antwort der "Zugchef" zu sein.

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Bahnschaffner  19.10.2009, 07:19
@Esprenit

Oh sorry, habe mich unklar ausgedrückt. Mit dem dicken roten Streifen meine ich die Armbinde des Zugführers (Zugchef). Das ist kein Schulterstück. Und an die ausschließlich roten Schulterklappen habe ich im Moment nicht gedacht, die tragen Mitarbeiter der DB Sicherheit, also der Wachschutz der Bahn.

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ptfrager16 gibt hier eine falsche Antwort! Der Zugchef ist NICHT der Chef des Lokführers. Der Lokführer ist der Ranghöchste.

Auszug:

Der Zugchef übernimmt neben den Aufgaben des Zugsbegleiters auch die Durchsagen im Zug und erteilt dem Lokführer die kundendienstliche Bereitschaft. Der Zugchef ist auch jene Person, die in der Regel direkten Kontakt zum Lokführer hat. Der Lokführer weiss, dass in einem begleiteten Zug ein Zugchef vorhanden ist und der ist letztlich seine Ansprechperson im Zug.

Jedoch ist der Zugchef nicht der Chef des Lokführers.

https://www.lokifahrer.ch/Lukmanier/Personal/Personal/Personal-Zug.htm

Das Personal im Zug kann sich dreimal auf den Kopf stellen und was "Wollen" letztendlich entscheidet der Lokführer wie schnell, (gemäß Signale und Dienstleiter sowie es die Verantwortung zulässt) und nicht der Zugchef.

Die Epouletten also Schulterklappen und Ärmelstreifen sind ein ,,Überbleibsel" längst vergangener Zeiten, als die deutschen Eisenbahnen noch staatlich organisiert eine eigene Behörde waren.

In den Anfängen des deutschen Eisenbahnwesens, gehörten die Eisenbahnen meistens irgendwelchen Grafen, Herrzogen oder Königen und diese besetzten die Führungspositionen oft mit aus dem Militärdienst ausgeschiedenen Staatsbeamten.

An dieser Praxis änderte sich bis in die Zeit nach dem 1. Weltkrieg nichts und auch während der Zeit, als es keine Monarchie in Deutschland mehr gab, besetzte man die meisten der Eisenbahndienstränge mit Beamten, die zuvor Dienst beim Militär taten oder dem Militär unterstellt waren.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Jahr 1949 in der Neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland im Westen die Bundesbahn gegründet.

In der ehemaligen sovietischen Besatzungszone wurde die DDR gegründet in der die Deutsche Reichsbahn, die Rechtsnachfolge des deutschen Eisenbahnwesens im Osten antrat.

Bei beiden deutschen Eisenbahnen gab es Dienstränge für die Besoldungsstufen der verbeamteten Bahnmitarbeitern, wobei bei der DR in der DDR es keinen Beamtenstatus wie in der BRD im Westen gab aber man behielt die Dienstgradabzeichen bei.

Nach der Zusammenlegung beider deutschen Bahnen zur privaten DB AG am 1. Februar 1993 wurden auch die Dienstränge und Dienstgradabzeichen und der Beamtenstatus abgeschafft, denn die DB AG ist keine Staatsbahn mehr, sondern eine Aktiengesellschaft, welche sich noch zu 100 % im staatlichen Besitz befindet und staatliche Transportaufgaben wahrnimmt.

Von den zuletzt bei der DB Behörde im Westen noch verstaatlichten Mitarbeitern also die noch Beamte wurden tuen nicht mehr viele ihren Dienst bei der DB AG und wurden durch Angestellte und Arbeiter ersetzt.

Die Uniformen des Fahrdienstes behielten lediglich einige den Rangabzeichen bei, deren Art aber keine direkte Identifikarion einer bestimmten Gehaltsgruppe oder eines Dienstranges mehr zuläßt.

1 Streifen = Azubis

2 Streifen = Bereitschaftsdienst, das können auch Azubis oder andere Eisenbahner sein.

3 Streifen = ausgebildetes Personal des Fahrdienstes

Binde des Zugchefs = ersetzte die rote Schärpe des Zugführers, identifiziert den als Zugchef eingesetzten Mitarbeiter.

Der Zugchef ist Weisungsbefugt allen ihm ,,unterstehenden" Bediensteten in einem Zug, das schließt auch den Lokführer mit ein, allerdings kann der Zugchef keine Dienstbefehle erteilen, die der Lokführer nicht ausführen darf, die die Sicherheit des Zuges gefährden würden.

In Güterzügen oder Zügen des Nahverkehrs kann es vorkommen, daß auch der Lokführer die Tätigkeit als Zugchef übernehmen muß, wenn kein weiteres Personal zur Verfügung steht, in diesem Fall ist dann der Lokführer auch der Zugchef und gegebenenfalls, temporär ihm unterstelltes Personal ist dann der Lokführer Weisungsbefugt.

Woher ich das weiß:Recherche

Nach der Fahrdienstvorschrift RIL 408

Untersteht das gesammt Zugpersonal (inkl. Lockführer) dem Zugführer (Zugchef) auf Bahnhöfen zusätzlich dem Fahrdienstleiter.

Der Lockführer ist der Teschische Beamte (Mitarbeiter) am Zug. Der Zugführer (Zugchef) ist die Führungskraft an Bord und nimmt das Hausrecht war.

Die drei Streifen haben etwas mit der Eisbahnführerscheinklasse 1/2/3 zu tun. Wenn du Klasse 1 eins hast, bekommst du einen Streifen, bei Klasse 2, 2 usw... Allerdings nimmt das kein EVU wirklich ernst, da Leute mit Führerscheinklasse 1 und 2, sowieso keine Uniform tragen. Auch kann das EVU abweichende Regeln bestimmen, zb. sollen die Fernverkehrsazubis die auch tragen. Komplett rot: DB Sicherheit. Drei dünne rote Ärmelstreifen: Zugbegleitpersonal. Dicke rote Ärmelbinde: Zugführer

@ptfrager16: Der Zugführer ist der Chef im Zug. Bitte beachten, dass bei Regio der Lokführer immer der Zugführer ist. Sprich Tf=Zf