Dienst bei der Jugendfeuerwehr gestalten?
Moin Moin, alle miteinander.
Ich wollte fragen, ob ihr Ideen und Inspirationen habt, wie man einen Dienst bei der Jugendfeuerwehr gestalten kann? Wo die Kinder/ Jugendlichen auch Spaß und Bock drauf haben. (Niedersachsen)
Altersdurchschnitt ist 12 Jahre
2 Antworten
Bezüglich der Ausbildungsinhalte oder der allgemeinen Gestaltung?
Wir erstellen am Jahresbeginn immer einen Ausbildungsplan für unsere JF, wo sowohl Theorie, als auch Praxis drinsteckt.
Ohne Theorie braucht man keine Praxis machen...
Bei uns sieht das etwa für dieses Jahr so aus:
- Knoten Stiche Bunde
- Fahrzeugkunde (Karteikarten mit Ausrüstungsgegenständen, jeder holt etwas von den Fahrzeugen und stellt es kurz vor)
- PSA und Zusatzausrüstung (was hat die Feuerwehr, wozu braucht man sie, wie sieht sie aus? Wie schwer ist so ein Atemschutzgerät, wie funktioniert eine Schnittschutzhose?)
- Aufbau Saugleitung + Zubehör
- Grundlagen der Eisrettung
- Aufbau Beleuchtung
- Erste Hilfe
- Ausbildung an Wasserführenden Armaturen (Hohlstrahlrohr, Durchflussmenge verändern, Rückstoß kennenlernen)
- Über/Unterflurhydranten (Wie erkenne ich sie, wie finde ich sie, wie entnehme ich wasser? Was ist ein Systemtrenner?
- Theorie/Praxisausbildung FwDv3
- Einsatzübung im Stadtgebiet FwDv3
- Sandsackverbau/Hochwasserschutz
- Waldbrandübung mit den anderen Jugendfeuerwehren des Umkreises
- Tragbare Leitern/ Drehleiterfahren
- Besuch beim örtlichen THW oder der SEG
- Reinigung und Wartung von Ausrüstungsgegenstände, Fahrzeugpflege (gehört nunmal dazu)
- Aufbau einer Sicherungskette
- Aufbau Wasserbecken aus Steckleiterteilen
- Atemschutztechnik, Brandfluchthauben und Instellungbringen eines Rauchvorhanges
- Wärmebildkamera (was kann ich sehen und was nicht?)
- Absuchen von Räumen
- Einsatzhygiene, Kontaminationsverschleppung
- Bestandteile der Luft, Umgang mit dem Gasmessgerät
- Grundlagenwissen hydr. Rettungsgeräte (Wackelturmbau mit leichtem hydraulischen Rettungssatz)
- Grundlagenwissen pneu. Rettungsgeräte (Fahrzeug unterbauen, anheben)
Das sind jetzt nur die Ausbildungsinhalte, wie man die ausgestaltet ist natürlich wieder eine andere Sache. Spiel und Spaß ist wichtig.
Oftmals werden die Kids in mehrere Gruppen geteilt, die Großen machen dann quasi weniger Spaß und Spiel als die Kleinen, da wird es dann spezifischer.
Auch können die Kids selber Ideen einbringen, wie man was machen machen kann, können also interaktiv den Dienst mitgestalten. Das ist garkein Problem.
Aber unser Ausbildungsstil ist in den Grundzügen an die Truppmannausbildung angelegt, das ist richtig. Aber das Verhalten und die Aussagen der Kinder zeigen uns, dass das denen ebenfalls Spaß macht.
Grade weil man dann mit den Kids auch mal einen qualifizierten Löschangriff aufbauen kann, ohne jedes Mal jeden Schritt zu erklären müssen.
Gerade das Verfahren in den Gruppen eignet sich sehr gut, individuell mit den Kindern arbeiten zu können.
Welche Pumpe schafft am meisten, welches Strahlrohr kommt am weitesten, wie viele Kinder brauchts um ein B-Rohr ohne Mundstück zu halten...
Schnitzeljagd
Feuerwehr-Quiz
Was für Unfälle hats schon mal gegeben -> Wo kommen die ganzen Vorschriften her
Kuriose Einsätze (z.B. als Spiel "wahr oder falsch?")
Schlauchleitung durch schwieriges Gelände legen (z.B. Berg rauf zu einer Burgruine)
Im Sommer: Bach überqueren mit den Mitteln des LF, aber ohne Leitern
Ganze viele Geräte erklären
Löschangriff aufbauen (auf Zeit)
Knoten und Bünde (auf Zeit)
B-Rohr ohne Mundstück zu halten...
Das ist doch fast schon fahrlässig und ein bisschen gefährlich. Aber tippen würde ich auf 8 Kinder.
Hm, ziemlich wenige "Spaßveranstaltungen" dabei, wenn man bedenkt dass der Zweck der Jugendfeuerwehr eigentlich der Spaß ist und nebenbei noch ein Bisschen Vorbildung für den TM1 gemacht werden kann...
(Okay, das explizite Verbot von "einsatznahen Übungen" in NDS finde ich auch wieder daneben)