Die Weihnachtsgeschichte aus Sicht des Wirtes

6 Antworten

Die Weihnachtsgeschichte, wie wir sie heute kennen, entspringt zu 90% der Tradition. In der Bibel steht nichts von Ochs und Esel (wobei man sich hier auf einen Bibelvers aus dem AT stützen könnte, wenn man wollte) und keine drei Könige, welche namentlich erwähnt werden (nur Magier, Anzahl unbekannt -aber drei verschiedene Geschenke). Schau mal die Links zu den Bibelstellen an, die schon gegeben wurden.

Wie helmutwk schon geschrieben hat, Josef hatte sicherlich Verwandte in Bethlehem. Es heisst auch, er hätte Besitz dort gehabt. Dazu kommt, dass Gastfreundschaft oberstes Gebot war zur damaligen Zeit. Es wäre nie jemandem in den Sinn gekommen, ein Ehepaar - noch dazu wenn die Frau schwanger war - einfach ins "Nichts" zu schicken. Es war damals aber durchaus üblich, Gäste im Stall unterzubringen - man dachte sozusagen multifunktional und über Hygiene machte man sich nicht so grosse Gedanken. Helmutwk schreibt von einem Futtertrog in der Wand - ich habe es so gehört dass dieser an der Kette von der Decke hing und je nach dem heruntergelassen bzw. hinaufgezogen werden konnte. Also entsprechend der Raumnutzung ;-)

Also, dass Jesus in einer Höhle auf dem Feld geboren wurde, ist meines Erachtens eher unwahrscheinlich. Die Weihnachtsgeschichte in der Bibel wird nicht umgeschrieben. Was der Lauf der Geschichte draus gemacht hat - und vielleicht noch machen wird - ist was anderes.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
  1. Wenn sie aus einer anderen Sicht erzählt wird, wer schreibt Sie um? Ist diese immer gleich ?

Da es sich um eine fiktive Geschichte handelt, kann jeder hinzudichten was er will. Ich empfehle dir das Buch "Die Bibel nach Biff". Sehr amüsant.

Natürlich ist eine fiktive Geschichte, die man später aus anderer Sicht schreiben will, immer anders, da die Fantasie jedes Menschen anders ist.

Wer sie umschreibt? Verstehe nicht was du meinst.

  1. Hat jemand einen Link zur Weihnachtsgeschichte ?

Aus wessen Sicht? Aus biblischer Sicht findest du nur eine sehr knappe Erzählung in Lukas Kapitel 2.

Aus christlicher Sicht gibt es Unterschiede, je nach Konfession. Das kannst du leicht googlen.

Bibel! "Es erging ein Befehl vom Kaiser Augustus"

http://www.katholisches.info/2008/12/24/2384/

Wirt: "Da haben gestern ein paar arme Schlucker geklopft. Ein Mann mit seiner schwangeren Frau. Die habe ich in die Scheune geschickt. Mehr kann ich nicht sagen."


BootsNeos 
Beitragsersteller
 25.12.2013, 15:31

Das vom Wirt ist ja in der Kirche länger.

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wildcarts  26.12.2013, 03:30
@BootsNeos

In der Bibel steht nichts von einer Scheune oder einem Wirt! Diese Szene wird in der Bibel nur sehr kurz erzählt:

"und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war" (Lukas 2)

MEHR NICHT! Alles andere ist hinzugedichtet worden.

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helmutwk  26.12.2013, 16:06
@wildcarts

MEHR NICHT! Alles andere ist hinzugedichtet worden.

Und die "Herberge" war wohl kein Wirtshaus, sondern das Haus eines Verwandten von Josef, in dem so wenig Platz war, dass das Kind im Futtertrog an der Wand landete ...

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Meine Fragen: 1. Wenn sie aus einer anderen Sicht erzählt wird, wer schreibt Sie um? Ist diese immer gleich ? 2. Hat jemand einen Link zur Weihnachtsgeschichte ?

zu 1.)

Schreib sie selbst um.In den Krippenspielen zur Kindermette - meistens am Nachmittag des Heiligabend - ziehen Maria und Josef auf ihrer Herbergssuche meisten zu zwei oder drei "Wirtshäuser". Die Antworten der Wirte sind da oft recht aufschlussreich und die könnte man mit etwas Fantasie noch recht gut ausbauen. Man muss sich praktisch mit der Situation in Israel zur damaligen Zeit beschäftigen und sich hineindenken (religiös, kulturell, politisch). Das kann sehr interessant werden. Ähnliches gibt es bestimmt schon, aber es schadet nicht, so etwas selbst zu machen. Wenn ich manchmal Texte brauche, brauche ich mit dem Selberschreiben nicht länger als mit der Suche im Internet. Das Gefundene muss auch nimmer erst mal gelesen werden. Und bei mehreren Texten hat man schneller selbst einen geschrieben. Mach's einfach.

zu 2.)

Die original Weihnachtsgeschichte gibt dazu nur wenig her: Das heißt es nur, dass in der Herberge kein Platz war. Sehr wahrscheinlich wurden sie auf einer der Unterstände oder Höhlen für die Herden auf den Feldern verwiesen und Jesus kam praktisch im "Stall" auf die Welt.

Die Erzählung vom Besuch der Magier (= Hl. 3 Könige) dürfte sich erheblich später, vielleicht 1-2 Jahre später abgespielt haben, als Maria und Josef bereits in einem Haus in Bethlehem wohnten. Im NT heißt es, dass der Stern über einem Haus stehen blieb. Herodes ließ auch alle Kinder im Alter bis 2 Jahren in dieser Gegend umbringen, nachdem er feststellte, dass die Magier ihm nichts mehr berichteten und auf einem anderen Weg in ihre Heimatländer gezogen waren. Auch diese Detail spricht dafür, dass zwischen der Geburtserzählung und dem Besuch der Weisen viel Zeit dazwischen vergangen war. Ähnlich dürfte es auch mit der Herbergssuche gewesen sein. Das war sehr wahrscheinlich nicht nur an einem Abend, sondern hat sich vielleicht über mehrere tagen oder gar Wochen hingezogen. Die Bibel beschreibt solche Erzählungen meistens sehr knapp. Der Schwerpunkt liegt ja auch auf der Vermittlung des Glaubensinhalts und nicht in der Darstellung exakter historischer Ereignisse. Das wussten die Menschen damals --- weil es ein allgemein übliches Stilmittel war --- und das sollten wir heutzutage auch wissen. Daher macht es durchaus Sinn, sich in verschiedene Situationen oder biblische Personen mit Fantasie hineindenken. Die kirchliche Tradition nennt das "Betrachtung eines Bibeltextes", eine spezielle Form der Meditation biblischer Texte.

> Die Weihnachtsgeschichte aus Sicht des Wirtes

Ein Wirt kommt in der Weihnschtsgeschichte nicht vor. da heißt es nur, dass Josef und Maria so wenig Platz in der Unterkunft hatten, dass das Kind im Futtertrog landete (der sicher in einer Wand eingelassen war, sagen jedenfalls Fachleute). die Unterkunft war höchstwahrscheinlich ein Wohnhaus, vermutlich das Haus, in dem Josef geboren wurde (er stammte ja aus Bethlehem und hatte da garantiert Verwandte, bei denen er unterkommen konnte), wir werden uns das so vorstellen müssen, dass wg. Volkszählung die gesamte Mischpokhe zusammengekommen war und es sehr voll war (die Tiere ausquartiert?), und der Trog war der einzige Platz, bei dem nicht die Gefahr bestand, dass jemand auf das Neugeborene tritt ...

Wenn sie aus einer anderen Sicht erzählt wird, wer schreibt Sie um?

Irgend jemand. ich nehme an, die meinst Krippenspiele o.ä. Da lassen Leute ihre Fantasie spielen, wie sie die Sache noch mal irgendwie "neu" und anders erzählen können.

Hat jemand einen Link zur Weihnachtsgeschichte ?

Das Original steht in der Bibel:

http://www.bibleserver.com/text/GNB/Lukas2