Die Amerikanische und Französische Revolution im Vergleich?

5 Antworten

DIe amerikanische Revolution fungierte erstmal als VOrbild für die französische und zudem als einer der Gründe für die französische (erhebliche Staatsverschuldung nach Unterstützung der Amerikaner trug nicht zur Enspannung der finanziellen Situation bei).

Zudem wird die amerkan. Rev. auch meist als amerik. Unabhängiskeitskrieg bezeichnet, hatte also mehr den Charakter eines Krieges oder einer Auflehnung gegen die Besatzungs bzw. Kolonialmacht. (auch wenn es sehr wohl unterstützer der Briten gab)

Also man hat in Amerika diesen Krieg, nach dem ein demokratisches System eingeführt wird, das immerhin so stabil war, dass es sich über die Jahre einigermaßen gehalten hat (ob das jetzt gut oder schlecht ist ist diskutabel), allerdings handelte es sich auch bei den amerikanern nicht um eine vollkommene Unabhängigkeit. Die wirtschaftliche blieb letztlich bestehen und war unter anderem ein entscheidender Faktor für den Krieg von 1812, eine vollkommene Loslösung von England bzw. GB erfolgte durch oder kurz nach der Revolution noch nicht, wohingegen Frankreich zwar alles Niedergemetzelt hat, sich aber relativ schnell des Königs und seiner Familie entledigt hat.

Zudem handelte es sich in Frankreich um einen längeren Prozess. Während bei der amerikanischen Revolution die Bevölkerung (größtenteils) pro-amerikaner eingestellt war, was eine Regierungsbildung nach der Revolution deutlich erleichterte tobte in Frankreich durch die Jahre hinweg ein Machtkampf, in dem alles mögliche ausprobiert wurde. Konstitutionelle Monarchie, Terror, Directoire (was noch am ehesten demokratische Züge aufweist) und zuletzt Napoleon, der die ganze Revolutionssache umstürzte und quasi wieder eine Monarchie einführte.

Zudem stand das revolutionäre Frankreich wesentlich schlechter da, soll meinen, es hatte miesere Ausgangsbedingungen, als die amerikanischen Kolonien, die von ihrer exponierten Lage profitierten. In Frankreich hingegen konnte man einigermaßen leicht über den Landweg einfallen, zudem lag es im Interesse der meisten abs. Herrscher Europas die Revolution gestürzt zu sehen, damit sie nicht auf das eigene Land übergriff. Amerika hatte den Vorteil, dass es weit weg war und auch wenn die Revolution als Vorbild für europ. Aufstände diente, schwächte sie immerhin deutlich das britische Empire, was deutlich im Sinn der anderen Kolonialmächte stand (auch wenns nicht ganz die wirkung hatte, die man sich vorgestellt hatte).

Kurzum wurden die Amerikaner die Jahre über einigermaßen in Ruhe gelassen, sodass sich nach dem Unabhängigkeitskrieg eine Dmeokratie überhaupt etablieren konnte, Frankreich musste die neuen Ideale gleich mit Waffengewalt verteidigen und das über Jahre hinweg. Da braucht es eine gute Führerfigur wie einen Napoleon Buonaparte, auch wenn der natürlich nach etwas mehr strebt, als einem Platz im Direktorium

In den USA, das war gar keine richtige Revolution, das war eher ein Art Revolutiönchen, mehr nicht.

  • Amerika war zuerst, Frankreich hat sich von der Unabhängigkeitserklärung und Verfassung der USA inspiriert.
  • In Amerika wurde eine quasi fremde Besatzungsmacht raus geschmissen. Es war kein "Bürgerkrieg". In Frankreich kämpften Franzosen gegen Franzosen.
  • In Amerika war es vorbei, als es vorbei war, In Frankreich fing es erst an, als es vorbei war
  • In Amerika konnte die Demokratie sich sofort nachhaltig etablieren, in Frankreich gab es die Terror-Jahre, die Guillotine, Napoleon, Restauration, etc. (Chateaubriand meint, dass das an der einmaligen Persönlichkeit von George Washington liegt, der nicht machthungrig war sondern wirklich das Beste für sein Volk wollte)
  • Die Revolution in den USA war nicht so anti-klerikal wie in Frankreich. Es wurde Religionsfreiheit eingeführt, Religion wurde nicht verboten.
  • Frankreich wurde durch die Revolution in Kriege gestürzt, weil die abgesetzten Adeligen sich bei ihren Verwandten im Ausland (Oesterreich, Preussen, Belgien) Unterstützung suchten und gegen das eigene Land in den Krieg zogen. Napoleon hat dagegen dann erfolgreiche Feldzüge veranstaltet...

Kurzfassung:

Bei der französischen Revolution hat sich das Volk aufgrund zulange anhaltender Missstände gegeben den Herrscher erhoben. Bei der amerikanischen Revolution wollten die wirtschaftlich starken südlichen Mitgliedsstaaten aus den USA aussteigen um direkt Geschäfte mit Europa machen zu können ohne dass ein Großteil der Gewinne an die nördlichen Staaten abfließen. Die Nordstaaten haben dann vordergründig die Abschaffung der Sklaverei in den Mittelpunkt gestellt um eine moralische Rechtfertigung auf ihrer Seite zu haben.


BeviBaby  15.01.2018, 09:12

Du meinst den Bürgerkrieg, nicht den unabhängigkeitskrieg

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BerwinEnzemann  15.01.2018, 09:15
@BeviBaby

Stimmt. Meinst du der Fragesteller meint den Unabhängigkeitskrieg? Ich bin intuitiv vom Sezessionskrieg ausgegangen.

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BeviBaby  15.01.2018, 09:19
@BerwinEnzemann

amerikanische Revolution ist Unabhängigkeitskrieg, Sezessionskrieg ist Bürgerkrieg. So kenne ich es zumindest, hab noch nie davon gehört, dass der Sezessionskrieg als amerikanische Revolution bezeichnet wurde

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BerwinEnzemann  15.01.2018, 10:40
@BeviBaby

Ich vermute du hast recht. Die Amerikaner sagen zum Unabhängigkeitskrieg ja auch "The revolutionary war". Ich war wohl auf dem falschen Dampfer.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanische_Revolution

Wenn du diese Sache meinen solltest, wuerde ich Vergleiche mit "richtigen" Revolutionen nicht anstellen.

Es war ein Befreiungskrieg von einer fremden Besatzungsmacht, England also, somit ist das Wort Revolution weit hergeholt.

https://geschichte-wissen.de/blog/der-amerikansiche-unabhaengigkeitskrieg/

Woher ich das weiß:Hobby