Dialektische Erörterung: Was tun, wenn dabei keine Argumente vorgegeben sind?
Ich schreibe morgen eine Deutscharbeit und möchte fragen, wie ich am besten Argumente finden kann, wenn diese nicht vorgegeben sind. Also, wie kann ich mir am besten und am schnellsten Argumente ausdenken?
2 Antworten
Eine typische Herangehensweise:
- Sich die Thesenaussage nochmal durchlesen und sich fragen, was der Großteil der Menschen zu dem Thema immer sagt. Das meiste davon könnte man easy als Gegenargumente der Gegenpartei verwenden und darauf aufbauend falsche Gegenpositionen entkräften.
- Dann überlegen wie man den Kern der Frage mit Beispielen veranschaulichen kann. Also eher praktische Argumente und weniger abgehobene Denkmodelle verwenden.
- Schließlich nochmal überlegen, gibt es nicht auch persönliche Erfahrungen zu dem Thema, die die Thesenaussage vielleicht ebenfalls belasten oder stützen?
Vorgegeben wären die Argumente nur, wenn es lediglich darum ginge zu zeigen, wie gut ihr euch auf Deutsch ausdrücken könnt.
Ihr sollt aber zeigen, dass ihr eine Fragestellung erörtern könnt. Dafür gibt es zwei Arten der Erörterung. In der linearen Erörterung gibst du nur alle Argumente für deine eigene These. Die dialektische Erörterung ist umfassender. Da sollst du nämlich auch alle Argumente nennen, die gegen deine These sprechen. Du musst dabei die Pro- und Kontra-Argumente gegeneinander abwägen, also sagen, was deiner Meinung nach für oder gegen das jeweilige Argument spricht. Indem du alle Gesichtspunkte beleuchtest und einer Prüfung unterziehst, kommst du schließlich zu einem begründeten eigenen Standpunkt.
Also, da ist nix mit "am besten und am schnellsten Argumente ausdenken". Du sollst deinen Kopf benutzen und über eine Fragestellung gründlich nachdenken. Deine Pro- und Kontra-Gedankengänge sollst du in der dialektischen Erörterung so darlegen, dass andere deinem Gedankengang folgen und dann deinen eigenen Standpunkt verstehen können.