Deutscher Schäferhund?

3 Antworten

Schon Kontakt zu einem züchter aufgenommen und dich da informiert? Mal beim Training zugesehen oder selbst mal geführt bei einem gemeinsamen Spaziergang?

Falls nicht wäre das die erste Anlaufstelle, denn ich kann dir sagen: egal wie viele Hunde du schon hattest, ein Gebrauchshund ist ein anderes Kaliber und hat schon so manchen erfahrenen Hundehalter in die Knie gezwungen. Erst mal ist Auslastung das große Thema. Denen reicht Gassi gehen im Park nicht,genau so aber auch keine 3 Stunden durch den Wald. Der Kopf ist meist das Problem,denn so viel Beschäftigung sie da brauchen, umso schwieriger ist es eigentlich ihnen die Ruhe dabei zu vermitteln. Die meisten drehen komplett auf,kommen nie zur Ruhe. Es ist ein Drahtseilakt denen die Mitte zu zeigen. Vernünftige Auslastung und Arbeit gepaart mit Alltagstauglichkeit. Hast du keine Ahnung davon:hol dir Hilfe! Irgendwann hat man immer mal den ersten Gebrauchshund, aber man lernt nicht einen zu führen,indem man im Forum ein paar Tipps bekommt 😉

dazu kommt das hüten und bewachen: es liegt ihnen im Blut.kannst du das in die richtigen Bahnen lenken?

die meisten Schäfis sind territorial, kannst du das Händeln? Hast du Lust bei jedem Wetter auf Hundesport und Dummys im strömenden Regen z.B. zu verstecken und ähnliches?

kannst du damit umgehen, dass die meisten Schäfis eine kurze Zündschnur haben und schnell austicken? Die meisten mögen keine Artgenossen, gibt natürlich euch freundlichere Geschöpfe, aber viele sind sehr wählerisch bei Artgenossen und zicken gerne. Auch das kein Problem?

das sind alles Dinge, die das Leben bzw. Den Hund absolut untauglich für einen normalen Alltag machen,wenn man nicht weiß wie man das hinbekommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fillie74 
Beitragsersteller
 28.08.2024, 23:23

Danke für die Antwort, ich habe noch keinerlei Kontakte aufgenommen da ich noch zur Schule gehe und mir erst einen so Anspruchsvollen Hund zu legen will wenn ich genügend Geld und Zeit habe :)

Eleonoradana  29.08.2024, 14:17
@Fillie74

Es ist nie zu früh Kontakt aufzunehmen,auch wenn du den Hund erst in ein paar Jahren möchtest. Man bekommt erst den richtigen Eindruck, wenn man solche Hunde in Aktion gesehen hat. Und gerade bei solchen Hunden freuen sich Züchter, wenn man wirklich Interesse zeigt und sich Gedanken macht,ob so sein Hund zu einem passt.Gerade weil Schäferhunde oft zum Züchter zurückgehen oder im Tierheim landen ist es tatsächlich auch schwierig einen zu bekommen. Allein um überhaupt in Frage zu kommen für einen Hund wollen sie eine vernünftige Vorstellung, was du mit dem machen möchtest und auch das Erstgespräch gleicht einer Prüfung😉 wenn du schon Kontakte geknüpft hast,ist es nachher auch einfacher einen guten Züchter davon zu überzeugen, dass der Welpe in guten Händen ist😊

Vorweg sollte man natürlich wissen das ein Labrador, sofern er nicht aus einer Arbeitslinie stammt, nicht wirklich mit einem Schäferhund bzw. dem Deutschem Schäferhund verglichen werden kann, denn der Schäferhund ist ein ganz anderes Kaliber und nicht ohne.

Der Deutsche Schäferhund gehört mit einer zu den vielseitigsten Rassen der Welt und werden heute in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt, aufgrund des hohen Arbeitsdranges den diese Hunde haben.
Das muss man auch bedenken, der Schäferhund ist ein Arbeitstier, dass ist kein Gassigehkumpel, der will und muss was machen, sonst können diese Hunde sehr schnell frustrieren.

Wichtig ist natürlich erst mal zu wissen was der Schäferhund genau für ein Hund ist, denn je mehr man sich mit seinem Ursprung auseinander setzt, desto mehr versteht man diese Rasse.
Der Deutsche Schäferhund wurde als Herdengebrauchshund gezüchtet, der Schafe hüten und bewachen sollte, daher stammt auch der noch heute stark vorhandene Arbeitsdrang.
Heute wird diese Rasse eher seltener als Herdengebrauchshund eingesetzt, dafür aber sehr oft als Dienst- und Schutzhund bei der Polizei, Zoll usw. aber auch als Rettungs- und Therapiehund und auch als Lawinen und Blindenführhund hat diese Rasse sich bewährt, man sieht also dass diese Rasse sehr vielseitig ausgebildet werden kann.

Der Schäferhund ist Mutig, ausdauernd und zuverlässlich mit einem hohen Arbeitsdrang, weswegen er zuverlässlich als Arbeitstier eingesetzt werden kann und ist vergleichsweise sehr belastbar und hat eine hohe Intelligenz und große Lernfähigkeit, was ihn ebenfalls als Arbeitshund sehr vielversprechend macht.
Der Deutsche Schäferhund ist in der Regel sehr menschenbezogen und ist seinem Halter, treu und loyal zur Seite und macht ihn daher für die Arbeit mit Menschen ebenfalls sehr qualifiziert, das bedeutet aber eben dass es kein einfacher Begleithund ist, für den 0815 Hundehalter der einen Familienhund zum Gassi gehen und spazieren gehen haben möchte, eher ungeeignet. Zudem ist diese Rasse sehr beschützerisch, der Hund darf aber niemals auf die Idee kommen von sich aus, dich oder sich selbst schützen zu müssen, dass ist bei diesen Rassen ein bekanntes Problem, dass schnell übel ausgehen kann, denn der Hund muss von dir Schutz bekommen nicht umgekehrt.
Der Schäferhund kann ein guter Familienhund werden, sofern er richtig erzogen, ausgelastet und sozialisiert wird, für den unsicheren Hundehalter, Ersthundehalter nicht unbedingt geeignet, kleine Kinder sollte man nicht im Haus haben wenn man noch keine Erfahrungen mit dieser Rasse hat oder allgemein noch keine mit arbeitsfreudigen Rassen, aber in den richtigen Händen kann er ein wirklich toller Familienhund sein und gut erzogen, sozialisiert und ausgelastet sind sie auch sehr kinderlieb und verträglich mit anderen Haustieren, sofern man seinen Bedürfnissen in körperlicher und geistiger Auslastung nachkommen kann, für Deutsche Schäferhunde ist z.B. Gebrauchshundesport ziemlich beliebt, wobei Gebrauchshundesport teilweise noch recht verpönt ist, wobei ich da bisher nur gute Erfahrungen gesehen habe in meinem Umkreis.

Ein Problem ist wenn der Hund nicht richtig beschäftigt wird, gerade beim Deutschem Schäferhund ein großes Thema, denn diese Arbeitswillige Rasse hat einen starken Bewegungsdrang, wenn man da keine Rücksicht nimmt und dieser nicht nachkommt entwickelt der Hund schnell macken, sie werden nervös, übertrieben Wachsam, unruhig, frustriert und letzteres kann auch in aggression umschlagen, was den Alltag sehr stark beeinflusst und den Hund schwer zu handhaben macht. Physisch und Psychisch ausgelastete Schäferhunde sind Glückliche Hunde und dann auch eine richtige Bereicherung für den Haushalt, diese Rasse ist Glücklich wenn sie was zu tun hat. Auch Sport ist für diese Rasse sehr gefragt.

Heute gibt es zwei verschiedene Linien in der die Zucht unterschieden wird, die Hochzucht bzw. Schönheitszucht, diese leider noch immer mal wieder den abfallenden Rücken. Und die Leistungszucht, aus welcher vor allem die Diensthunde stammen, diese Hunde sind in der Regel leichter im Körperbau und schlanker. Wobei es auch Schönheitszuchten ohne Abfallenden Rücken gibt, dieser sollte möglichst vermieden werden, da dieser sich sehr negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Wenn man sich dazu entschließt einen Deutschen Schäferhund zu halten, muss man sich viele gedanken machen, auch zur Ernährung und Pflege. Der Deutsche Schäferhund ist ein Gebrauchshund. Deswegen möchte diese Rasse auch "gebraucht" werden. Hier muss der Halter wirklich lust und Zeit haben viel mit dem Hund zu machen, auch lange spaziergänge mag diese Rasse durchaus, aber sollte nicht nur damit abgespeist werden.
Für diese Rasse sollte man sich einen passenden Hundesport oder sogar eine Ausbildung überlegen, da blühen diese Hunde richtig auf.
Auch Mantrailing ist sehr gefragt, hier ist am Ende halt gefragt woran der Hund am meisten freude hat und was ihm spaß macht.

Wichtig ist bitte solche Rassen nur aus einem VDH/FCI anerkanntem Verein/Züchter kaufen mit Stammbaum und co. da du noch keine Erfahrungen mit dieser Rasse hast, solltest du zu einer Schönheitslinie ohne abfallenden Rücken schauen, denn die Arbeitslinie ist noch mal eine spur stärker drauf, bedenke aber dass es nicht bedeutet dass die Schönheitslinie leichter zu Handhaben ist, auch aus dieser Zuchtlinie ist noch immer ein starker Arbeitsdrang verankert, hierzu kann dir der entsprechende Züchter aber noch vieles erzählen.

Ich muss natürlich anmerken dass dies vor allem Grund- und Allgemeininformationen für den standart Deutschen Schäferhund ist und es natürlich Individuun gibt die natürlich anders sind und nicht ganz ins Profil hinein passen, das wichtigste ist aber dass man sich wirklich bewusst ist dass es ein Gebrauchshund und kein Begleithund ist und ein ganz anderes Kaliber als der Labrador ist, dennoch hoffe ich ich konnte dir einwenig damit helfen, die besten Informationen bekommst du aber bei einem anerkanntem Vereinszüchter.


Fillie74 
Beitragsersteller
 29.04.2024, 19:29

Danke das ist wirklich sehr hilfreich, ich würde mir den Hund auch erst holen wenn ich mit Studium und Co fertig bin.

Ein Deutscher Schäferhund ist ungefähr das Gegenteil von einem Labrador Retriever. Ein DSH ist ein Gebrauchshund, der Auslastung benötigt, mit dem du mehrmals in der Woche auf dem Hundeplatz stehst und der Wach- und Schutztrieb mitbringt und auslebt wenn du diesen nicht in die richtigen Bahnen lenkst. Ein DSH möchte und muss arbeiten.

Ein Labrador Retriever zeigt dem Einbrecher den Kühlschrank und hat weder Wach- noch Schutztrieb. Die Rasse freut sich auch über Auslastung, es handelt sich aber nicht um eine Gebrauchshunderasse.


Fillie74 
Beitragsersteller
 05.05.2024, 08:19

Danke für die Antwort

Mir ist schon klar das ein Labrador das komplette Gegenteil von einem Schäferhund ist, deswegen hab ichs dazu geschrieben damit die Leser wissen das meine Hundeerfahrung eher in die andere richtung als arbeitshund geht 😅