Der Staat überweist den christlichen Kirchen jedes Jahr über 600 Millionen Euro als Entschädigung für Enteignungen von 1803. Ist das nicht ein Skandal?
6 Antworten
Ein Skandal nicht, aber die Staatsleistungen an die Kirchen sollten in der Tat so langsam mal abgelöst werden. Im aktuellen Koalitionsvertrag ist das zum Glück auch vereinbart worden.
Ja, das ist mir bewusst. Die Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen bedeutet aber nicht, dass die Kirche keine sozialen und kulturellen Projekte mehr erbringen kann. Die Kirche hat auch noch viele andere Einnahmequellen, etwa die Kirchensteuer, freiwillige Spenden, Erträge aus ihrem Vermögen und natürlich gibt es auch Zuschüsse für konkrete Projekte. Die Staatsleistungen sind nur ein kleiner Teil der kirchlichen Finanzierung, die zudem historisch begründet ist und nichts mit der aktuellen gesellschaftlichen Rolle der Kirche zu tun hat.
Die Frage, ob die Staatsleistungen abgelöst werden, stellst sich im Übrigen ohnehin nicht, da das verfassungsrechtlich verankert ist. Die Frage stellt sich, wann das passieren wird, und ich sage: Machen wir das lieber früher als später, denn ständiges Aufschieben ist weder im Sinne des Staates, noch im Sinne der Kirchen :-)
Weil die Bundesländer sich vor den hohen Ablösesummen fürchten. Je nach Berechnungen sind das bis zu 20 Milliarden Euro, die auf einen Schlag an die Kirchen gezahlt werden müssten. Gerade jetzt angesichts der angespannten Haushaltslage ist man da natürlich zurückhaltend.
Ein Skandal ist das nicht, aber auch die Kirchen haben nichts dagegen, wenn das aufhört. Sie haben unter der Rot-Grünen-Regierung auch damit gerechnet, aber dann kam der Ukrainekrieg und plötzlich standen tausend andere Punkte auf der politischen Agenda. Wenn die schwarzen wieder ran kommen, ist das Thema vom Tisch, da die die Kirchen gerne unterstützen - steht ja schon im Namen, das "C".
Stimmt ... das ist ein Skandal, und zwar schon alleine aufgrund der Tatsache, dass die Bundesrepublik Deutschland NICHT der Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches ist - in keiner seiner Ausprägungen.
Daher ist die Bundesrepublik Deutschland in keiner Pflicht, irgend etwas zu entschädigen!
Ja, ein Skandal. 600 Millionen Euro sind viel zu wenig.
Das kann ich nicht beurteilen. Aber es ist ja interessant, daß du als Außenstehender beurteilen kannst, welche Summe zu viel ist.
Tja, das ist dann wohl ein klassischer Fall von Fehlinterpretation.
Es ist ein Skandal, den reichen Kirchen Geld in den Allerwertesten zu blasen.
Das kommt durch Napoleons Enteignungen von Klöster und Kirchen, aber warum sollte unsere Regierung es ausbügeln?
Was habe ich mit dem zu tun, was dieser Napoleon verbrochen hat?
Ist dir bewusst, dass Tafel und andere Einrichtungen meist kirchlich organisiert sind?