Der Islam - Konflikt Alevite/Sunnite?

2 Antworten

Unter den Aleviten herrscht Uneinigkeit darüber ob das Alevitentum Teil des Islams ist, oder nur vom Islam abstammt und eine eigenständige Religion ist. Wiederum gibt es auch Aleviten die den Islam ablehnen; damit meine ich dass manche Anhänger des Alevitentums beispielsweise Bezüge zum Zoroastrismus herstellen. Oder das Alevitentum als vollständig unabhängige Religion betrachten. Dann gibt es auch Aleviten die Ali als Propheten ablehnen und ihn nur als Imam ansehen. Aleviten wurden darüber hinaus in der Vergangenheit (und auch heute) verfolgt. Ein Beispiel wäre das Pogrom von Kahramanmaras. Aleviten wurde auch nachgesagt dass sie Orgien veranstalten würden, nur weil Männer und Frauen gemeinsam beten.

Falls was unklar geblieben ist, darfst du gerne nachfragen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Moon31 
Beitragsersteller
 10.05.2021, 20:04

Okay und was spricht gegen die Gruppe der Aleviten - die sich als Moslem ansehen bzw. zum Islam, dann sind sie ja Moslems und mehr auch nicht. Verstehe dann nicht warum man so auf das Alevitentum beharrt und im cemevi nur ihn verehrt sozusagen? Was spricht dagegen nur Moslem zu sagen und die Sachen, die den Säulen im Islam sind zu praktizieren?

auroraXdz  10.05.2021, 23:34
@Moon31

Die Aleviten haben schon immer in Cem-Häusern ihre Gottesdienste verrichtet. Sie beten an jedem Donnerstag in der Woche, anstatt das Freitagsgebet zu verrichten. Die fünf Säulen des Islams existieren in der alevitischen Lehre nicht. Im Alevitentum lebt man nach den vier Toren und vierzig Pforten (Dört Kapi).

Natürlich spricht nichts gegen Aleviten die sich als Muslime sehen. Allerdings haben bestimmte Ereignisse wie Massaker, Verfolgungen und Unterdrückung auch eben dazu geführt dass Aleviten früher aus Selbstschutz behauptet haben dass sie nicht in der Moschee beten, weil der Prophet Ali in der Moschee ermordet wurde, was nicht stimmt. Laut den Überlieferungen wurde er vor seiner Haustür ermordet. Daher ist die Frage durchaus berechtigt ob Aleviten wirklich Muslime sind oder nicht.

Das Thema ist ziemlich komplex, wie gesagt herrschen auch unter den Aleviten nach wie vor hitzige Diskussionen zu dem Thema. Ich denke dass das zum Teil auch eine Herkunftsfrage ist. Meiner Erfahrung nach sind kurdische Aleviten häufig eher der Auffassung dass das Alevitentum gänzlich unabhängig ist.

Moon31 
Beitragsersteller
 11.05.2021, 01:56
@auroraXdz

vielen dan für die Antwort. Ich finde, dass man einfach selbst abwägen sollte, ob man jetzt sozusagen Geschichte und Religion vereint, oder einfach gerade nur dem Islam angehören will. Ich wurde zum Beispiel gefragt, ob Cem Evi kein Gotteshaus wäre, da beten sie ja auch an Allah. Aber ich denke mir dann so, ja aber da hängen hauptsächlich Bilder von Hz Ali, die praktizierungen entsprechen nicht den Geboten von Allah ( Säule des Islams ). Somit müssen sich eigentlich Alevitische Moslems entscheiden, welchen ,,Weg“ sie gehen wollen oder? Beides gleichzeitig scheint mir paradox zu sein, zumal auch die Kinder von solchen Eltern dann nicht schlauer draus werden. Ich wurde zB nicht radikal sunnitisch erzogen, sondern einfach nur islamisch. Und ich frage mich, warum man sich selbst so sehr abkapselt wenn man sich als Teil vom Islam sieht. Dann sei meinetwegen traurig aufgrund der Unterdrückung, aber vergiss Allah und die Gebote nicht bzw. den Propheten dazu. Was mich durcheinander bringt ist, dass mein Partner kein Wissen hat. Er ist alevite aber die Familie ist sehr offen, kennt sich aus sieht sich als Moslem aber macht kaum was. Sie waren nur zwei mal in cem Evi. Ohne meinen Einfluss hat mein Partner dann gesagt, dass er mehr lernen möchte und sich bzw die Familie sich ja als Moslem sieht. Im selben Atemzug diskutiert er aber mit mir über cem Evi, und über den wahren Weg des islams. Wenn ich sage dass er mal diese Gruppierung lassen soll und nur den Islam Anschauen soll, dann sind es die Säulen des islams und die Moschee oder nicht? Man sollte selbst entscheiden in welchem Ausmaß man etwas ausleben möchte, aber sollte Fakten nicht verneinen. Man kann Stunden diskutieren, was richtig was falsch war. Ich verstehe auch warum es die Gruppierung gibt und viele Aleviten sich abkapseln, aber das geht doch voll am Glauben vorbei. Entweder man ist für den Islam oder für den alevitentum aber eben auch von der praktizierung aus, ich kann mir so ein Mittelding nicht vorstellen oder liege ich falsch???

auroraXdz  11.05.2021, 17:54
@Moon31

Ich verstehe was du meinst. Aber letzlich beeinflusst der Verlauf der Geschichte die Menschen und somit auch die Religion. Ein gutes Beispiel dafür wäre der Sikhismus, diese Religion ist auch eine Art Hybrid des Islams und des Hinduismus.

Ein Cemevi ist auch ein Gotteshaus. Allerdings beten Aleviten nicht in Richtung Mekka sondern verrichten das Cem, einen rituellen Tanz.

Aber hier muss man sich auch das Gottesverständnis ansehen. In ihrem Wesen sind Menschen Seelen als Can bzw. Canlar (Singular&Plural). Die Seele sind Teile einer Gesamtseele, also Gott. Somit ist jeder Mensch/Can Teil des göttlichen Seins. Dabei sitzt Gott nicht im Himmel und schaut auf die Erde herab sondern ist praktisch in jedem von uns und überall. Das schließt auch die Natur mit ein. Somit entwickelt sich Gott stetig mit uns weiter. Wenn ein Mensch geboren wird, tritt ein Teil der Gesamtseele aus und tritt nach seinem Tod wieder ein und verändert die Gesamtseele. Daher gibt es auch kein Himmel und Hölle-Prinzip. Alles ist Teil eines Ganzen. Gott und der Kosmos bzw. Weltall sind eins. Somit soll man auch Achtung vor der Natur und seinen Lebewesen haben und dankbar sein. Das reicht von einem Tier bis hin zu einem Glas aus dem du Wasser trinkst, da der Rohstoff auch aus der Natur kommt. Wenn es um den Glauben und um das Praktizieren geht, ist das im Alevitentum generell eine persönliche Sache.

Der Grund warum Aleviten sich so uneins sind hat auch was mit den mündlichen Überlieferungen zu tun. Außerdem sind die Aleviten erst vor einigen Jahrzehnten an die Öffentlichkeit getreten und fordern seitdem Rechte ein. Der Grund warum gerade junge Aleviten unwissend sind hat eben auch mit der Unterdrückung zu tun. Man konnte den Glauben nicht praktizieren und hat es seinen Kindern nicht beigebracht. Erst in den letzten Jahren begann ein Bewusstsein für die religiöse Zugehörigkeit zu wachsen.

Wenn du noch weitere Fragen hast, darfst du diese gerne stellen :)

Moon31 
Beitragsersteller
 11.05.2021, 21:00
@auroraXdz

Ja würde ich sehr gerne. Die Problematik liegt gerade darin, dass sich mein Freund lediglich nur als Moslem sehen will und dazu viel lernen will. Er ist aber unschlüssig darüber, ob er sich dann als Alevitischer Moslem oder nur Moslem betiteln soll. Er hat beide ,,Seiten“ nicht gelehrt bekommen, möchte aber sich mit dem Islam vertraut machen, Vorallem weil er die Gruppierungen als eine Religion sieht. Würde es sich aber überschneiden, wenn er hauptsächlich die Moschee besucht, aber auch mal das Cem (bezüglich der Geschichte), namaz und SIA lernt, eben alle Säulen sozusagen anerkennt und ein Imam nikah macht? Oder gilt das sozusagen schon als, er ist ein sunnite und bleibt auch so? Ich hoffe du verstehst was ich meine, es gibt verschiedene Meinungen darüber. Liege ich falsch wenn ich sage, dass der Islam im Vordergrund stehen sollte und dann die Geschichte? Vorallem wenn das ein ganz normaler Moslem sagt egal ob sunnite oder alevite?

Moon31 
Beitragsersteller
 11.05.2021, 21:01
@Moon31

Statt sia meinte ich dua.

auroraXdz  11.05.2021, 22:56
@Moon31

Ich denke dass die Geschichte sehr wohl eine Rolle spielt. Ob der Islam im Vordergrund steht sollte kann ich dir nicht sagen. Allerdings finde ich schon dass ihr beide euch über das Thema informieren solltet. Das meine ich auch garnicht in böser Absicht.

An dieser Stelle muss ich aber auch sagen dass eine Deutungshoheit eine Rolle bei dem ganzen spielt. Als Sunnitin bist du Teil einer Mehrheit. Mehrheiten laufen häufig Gefahr ihre Sicht als absolut zu sehen. Du sagtest dass du nicht verstehst warum man auf das Alevitentum beharre und Ali nur in Cemhäusern verehre. Im Alevitentum ist Ali eine Art Lichtbringer, der für Gerechtigkeit,Menschlichkeit und Erleuchtung. Gleichzeitig waren er und Mohammed Teil des Kirklar Cemi (Cem der 40 Heiligen). Hier kannst du dir die Geschichte dieses Cems durchlesen: https://www.offenburg-cemevi.de/cem-der-40

Das Alevitentum hat sowohl Elemente aus vorislamischen Religionen als auch aus dem Sufismus. Der Sufismus ist die mystische Ausrichtung des Islams. Da gibt es eher Gemeinsamkeiten als mit dem sunnitischen Islam.

Eines deiner Fragen in dem ursprünglichen Beitrag war was der wahre Islam ist. Wahrheit ist immer etwas subjektives. Dein Freund ist Teil einer Minderheit und sucht vielleicht auch nach Orientierung. Glaubensfragen können Menschen in eine Identitätskrise stürzen. Gerade hier in Deutschland hat man es nicht leicht. Die Menschen versuchen einen immer wieder in eine Schublade zu stecken oder zu labeln. Das können sowohl Deutsche als auch Migranten machen. Ich selbst bin Alevitin und wurde nicht religiös erzogen, wenn mich die Menschen gefragt haben was ich bin oder woran ich glaube, konnte ich ihnen keine Antwort geben. Mir hat es geholfen in ein Cemhaus zu gehen und mit einem Geistlichen zu sprechen. Danach habe ich mich über die Jahre in das Thema eingelesen. Ich würde euch beiden dasselbe empfehlen. Die meisten alevitischen Verbände sind in den sozialen Medien unterwegs. Vielleicht könnt ihr zu jemandem in der Nähe Kontakt aufnehmen.

Zum Thema Imam Nikah kann ich dir leider nichts sagen.

auroraXdz  12.05.2021, 02:02
@Moon31

Gerne, wenn noch Fragen offen geblieben sind kannst du dich melden :)

Moon31 
Beitragsersteller
 12.05.2021, 11:52
@auroraXdz

Ja also irgendwie kommen wir da nicht raus aus der Sache als Paar, weil wir beide zu wenig wissen haben. Ich war keineswegs dafür, dass ich ihn überzeuge von etwas, sondern er selbst meinte von Anfang an, dass er als Moslem betitelt werden möchte und diese Gruppierung an sich unnötig findet, fasten möchte an Ramadan, beten lernen und die Gebetswaschung machen möchte nach Mekka gehen will und auch die Mutter von ihm meinte dass sie nichts gegen die islamische Trauung hat. Wir sind beide nicht streng aufgewachsen ( er hat nur gesagt bekommen dass die Alevitisch sind und war vielleicht einmal im cem und einmal in der Moschee ). Je mehr ich mich aber da reingelesen habe, desto mehr habe ich aber gemerkt, dass Aleviten schon Unterschiede zu Sunniten haben und es jetzt eigentlich nur darauf ankommt, wer sich als was genau sieht. Das Problem hat aber dabei begonnen, als mein Vater meinte dass er mal mit in die Moschee kommen kann, mit einem hoca zu sprechen und seine Fragen zu stellen und auch die Bekenntnis zu machen, WEIL er ja all diese Säulen vor mir eingewilligt hat. Niemals hätten wir sozusagen ihn darauf angesprochen, wenn er selbst gesagt hätte: ich bleib so wie ich bin, ich hab wenig wissen aber das reicht mir. Also verstehst du mich? Und jetzt ist mein Freund sozusagen verwirrt bzw er fühlt sich indirekt gezwungen, was eigentlich keine Absicht war und ich denke mir so: ich hab doch sozusagen ihm helfen wollen? Warum sieht er das sozusagen als Angriff? Er wusste nämlich ganz genau, dass mein Vater einen Moslem will ( egal sunnite alevite ) aber eben einen, der den Säulen folgt bzw. Akzeptiert. Natürlich hat keiner das Recht ihn oder uns als paar zu kontrollieren, sondern mein Vater meinte eben wenn er doch will, dann kann er das doch ohne Probleme machen? Wir wollten gar nicht so tief in die Materie hinein, sondern haben uns ganz gut abgesprochen gehabt, aber jetzt hat er so eine Wandlung die ich nicht verstehe. Verstehst du das Ganze? Er kann ja trotzdem sagen köküm alevi ama müslümanim da hat er auch ja gesagt und nun wieder ganz komisch. Hatte ihm angeboten gehabt, dass wir zusammen ein cem und eine Moschee besuchen und mal unsere Fragen stellen und dann schauen, wie wir unseren glauben gemeinsam ausleben wollen, dazu meinte er auch nichts. Die Familie von ihm hat halt ganz klar nichts beigebracht und er sagt das selbst und möchte wissen, aber seitdem er mit seinem Freund geredet hat und der sagte, dass zb seine Kinder beides machen können also zB Moschee und Cem bzw er nicht die Moschee besuchen muss, da diese erst später gebaut wurden und es als erstes die cemaat Evi gab, beide Arten zu beten und gebetswaschung wäre auch egal etc. Mehr kann ich leider auch nicht machen denke ich mir dann...

Moon31 
Beitragsersteller
 12.05.2021, 16:28
@Moon31

Ich hoffe du nimmst meine Worte nicht persönlich, ich kann sehr wohl verstehen, dass es die Aleviten hart getroffen hat und sie immernoch unterdrückt und verfolgt werden. Aber wenn man zu mir sagt, dass man ein Moslem sein will bzw ist dann gibt es für mich eine etwas andere Trennung im Sinne von: wie möchtest du diese Inhalte kombinieren? Beides gleichzeitig? Machbar, aber wieder eine Frage der Identität für den späteren Nachwuchs! Wenn sie gänzlich nur dem Islam folgen und Ali trotzdem sehr sehr mögen und über ihn viel lesen, ist das ja in Ordnung aber man ist raus aus dem Islam sobald man die Säulen verneint. Und genau das ist diese feine Sache, was uns beide durcheinander bringt. Mein Freund hat sich jetzt etwas belesen, möchte dass man sozusagen den Kindern sagt dass diese Gruppe unterdrückt wurde, dass Ali für sie der rechtmäßige Nachfolger ist aber trotzdem ist der Hauptgedanke bei Gott und Kuran, dem Propheten. Und als ich dann gefragt habe wegen den Gotteshäusern meinte er, dass er keines von beiden besuchen möchte sondern nur daheim beten möchte eben weil cem Evi anders praktizieren und Moschee vermeidet er, da sie sozusagen erst später kamen... schon allein darüber zu diskutieren macht mich traurig. Ich bin mir sicher dass weder Ali,noch Muhammed sav oder Gott wollte, dass man sich so spaltet. Ich denke jeder muss für sich entscheiden...

auroraXdz  12.05.2021, 17:55
@Moon31

Alles gut ich nehme es nicht persönlich. Allerdings finde ich es paradox zu sagen dass die Gruppierung unnötig wäre. Es gibt bis zu 20 Millionen Aleviten weltweit, die haben schon eine Daseinsberechtigung. Ich denke dass ihr vielleicht versuchen solltet einen Mittelweg zu finden. Ich hatte ja vorhin erwähnt dass das Beten und der Glaube generell eine Privatsache im Alevitentum ist. Er kann ja zuhause das sunnitische Gebet verrichten und am 12 Imam Fasten teilnehmen statt an Ramadan. Das ist ja alles machbar. Ich denke der Grund für die Wandlung kann auch was mit dem Gefühl von Gruppenzwang zutun haben. Da mache ich weder dir oder deiner Familie einen Vorwurf, aber wie ich oben bereits gesagt habe stellt ihr in eurem Glauben eine Mehrheit. Wenn er sich als Teil einer Minderheit seine Geschichte durchliest, kann ich mir auch vorstellen dass er nicht in die Moschee möchte weil er befürchtet ausgeschlossen zu werden. Und wenn dein Vater sagt dass er einen Schwiegersohn haben möchte der die fünf Säulen anerkennt, denke ich dass er vielleicht zusätzlich unter Druck gerät. Hat sich dein Vater auch schon mit dem Alevitentum beschäftigt?

auroraXdz  12.05.2021, 18:00
@auroraXdz

Bei dem ersten Teil meinte ich deinen Freund. Ich denke dass die Tatsache dass er zu einer Minderheit angehört auch etwas ans Ego geht? Also wieder das Thema mit Deutungshoheit usw

Moon31 
Beitragsersteller
 12.05.2021, 18:04
@auroraXdz

Ja, mein Vater hatte vor meiner Mutter eine Verlobte (Alevitin) und die haben sich eben aus den genannten Gründen getrennt, mein Vater war nicht erwünscht und wurde bedroht etc. Deshalb ist dieser Wunsch auch gekommen aus meiner Familie, eben weil mein Vater nicht möchte, dass ich in 5 Jahren mich wegen so etwas trenne. Diesen Wunsch hatte er aber nicht einfach so, sondern weil mein Freund ja am Anfang total dafür war. Ich kann nachvollziehen, dass dies zu einer Verwirrung oder einem Druck kommt. Natürlich haben Aleviten egal in welche Richtung eine Daseinsberechtigung! Es geht mir explizit nur darum, dass er sich als moslem sieht, aber zwei Dinge somit nicht vereinbaren kann und ihn das zu schaffen macht. Ich habe dazu auch keine Lösung, da eben er das selbst entscheiden muss. Wie du schon sagtest. Am Anfang hatte er sich zu der Mehrheit hinzugezogen und hat sozusagen seine Herkunft nicht verneint, jetzt andersherum. Und ich denke wenn er sich nicht entscheiden kann, (lassen wir mal die Familie weg) werde ich auch zwiegespalten sein. Es liegt leider nicht in meinen Händen. Ich finde es an sich schade, dass es dadurch zu Trennungen kommen kann...

Moon31 
Beitragsersteller
 12.05.2021, 18:06
@Moon31

Ja ich denke es geht ihm auch gerade sehr ins Ego, kann ich absolut verstehen. Aber momentan stehe ich als Gegnerin da, was ich vorher nicht war. Und ich habe die Beziehung begonnen, als er eben eingewilligt hat wie ein normaler Moslem zu leben, und seine Herkunft aber nicht zu verneinen, diese Änderung der Meinung macht die Lage leider nicht einfach gerade.

auroraXdz  12.05.2021, 18:11
@Moon31

Also du hast von ihm verlangt dass er sunnitisch lebt und er hat eingewilligt und dann seit ihr zusammengekommen? Versteh mich nicht falsch, ich versuche die Situation zu verstehen.

Moon31 
Beitragsersteller
 12.05.2021, 18:18
@auroraXdz

Nein ich habe von meiner Lebensweise berichtet, auch gesagt dass wir generell kein Problem mit aleviten haben, aber mein Vater sich ein Moslem möchte. Er hat dann berichtet dass er kaum wissen hat und seine Familie Alevitisch ist aber kaum etwas auslebt und somit nichts gegen Imam nikah zB haben. Er meinte dass er das Ganze wie ich sieht und auch mal wie ich mehr wissen und praktizieren wollen würde. Und dann hat schon die Beziehung begonnen. Ich habe ihn weder überzeugt noch gezwungen, sondern nur gesagt dass wir so und so leben und er hat dann das gleiche gedacht bis es zu heute also den Tatsachen kam. Ich denke er ist sehr durcheinander.

Moon31 
Beitragsersteller
 12.05.2021, 18:22
@Moon31

Er hat selbst dann vorgeschlagen zu fasten, hat gefragt wie was abläuft also es kam wirklich seinerseits alles.

auroraXdz  13.05.2021, 00:48
@Moon31

Verstehe, erstmal möchte ich sagen dass ich es schön finde dass du versuchst dich zu informieren. Und das was deinem Vater widerfahren ist, tut mir sehr leid. Aber ich denke dass es an deinem Freund liegt zu entscheiden was das beste für ihn ist. Wenn er sich jetzt zum sunnitischen Islam bekennt und seine Entscheidung einige Jahre später bereut, dann denke ich dass es wohl oder übel zu mehr Reibereien führen wird. Er muss sich klar machen was das beste für ihn ist. Vielleicht solltest du ihm noch etwas Zeit geben. Ich denke für ihn ist es nicht leicht. Gleichzeitig darf er dich aber nicht als aber nicht als Buhmann sehen. Vielleicht hilft es ihm sich auch mit den anderen Strömungen des Islams auseinander zu setzen. Sufismus oder die Shia könnten vielleicht auch was sein. Der Islam ist nicht nur schwarz und weiß und Menschen schon garnicht. Das muss er auch einsehen. Gerade bei Glaubensfragen und Religion muss man differenziert an die Sache rangehen.

Moon31 
Beitragsersteller
 13.05.2021, 09:20
@auroraXdz

Vielen Dank für dein Kommentar und deine Hilfe! Ich gebe dir in dieser Hinsicht Recht!

Wir ehren Ali nicht mehr als den Propheten er spielt bei uns eine allgemein wichtige Rolle und das ist bei Sunnis nicht der Fall also schon aber nicht so