„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“?
wie viele Menschen in Deutschland würden ihre Nachbarn anzeigen, natürlich ganz anonym ?
12 Stimmen
8 Antworten
Wenn mein Nachbar offensichtlich Straftaten begeht, habe ich das Recht und die Pflicht ihn anzuzeigen.
Auch wenn er sein Kind regelmäßig schlägt oder anbrüllt ist es angemessen ihn anzuzeigen.
Das alles ist keine Denunziation.
Denunziation gibt es im privaten und im gesellschaftlichen Sinne.
Im privaten wäre ein Beispiel:
Wenn ich zum Beispiel dem leicht aggressivem großen Bruder eines hübschen Mädchens erzähle, XY habe sie belästigt. Statt erstmal abzuklären, wie belästigt sie sich wirklich gefühlt hat, und den Typen direkt darauf hinzuweisen, dass das so nicht geht.
Die eigentliche, problematische Denunziation beginnt da, wo Minderheiten oder Andersdenkende verfolgt werden durch die Mächtigen.
Wenn ich in einem Land, in dem Homosexuelle allein für ihre Existenz mit Gefängnis bestraft werden, den Hörer hebe, und der Polizei mitteile, mein Nachbar sei schwul.
Wenn ich in einem Dorf, in dem alle Glauben Hexen seien schuld an der momentanen Wetterlage, herumerzähle, die Nachbarin habe nachts draußen seltsame Dinge gemurmelt.
Wenn ich der Stasi von den Ausreiseplänen meines Sohnes erzähle.
Es gibt noch viele Beispiele für Denunziation. Sie ist so alt wie die Menschheit, und es wird sie immer geben. Es gibt immer welche, die sich auf die Seite des Systems stellen, egal wie widersinnig und grausam dieses System ist.
Gegen die Menschlichkeit, und dafür alles was nicht ist wie sie selbst aus dem Weg zu räumen. Irgendwie erwischt es solche Typen aber auch mit. Weil wer solche Systeme unterstützt, muss dann halt auch in ihnen leben.
Das ist doch alles relativ zu sehen.
Wenn jemand mit Kleinigkeiten gegen das Gesetz handelt, muss man sich darüber nicht aufregen, solange es niemanden wirklich beeinträchtigt.
Wie weit aber darf das gehen?
Zählt dazu auch noch, Altöl in den Gully zu kippen
oder Nachbars Katze mit dem Luftgewehr zu beschießen?
Irgendwo hat wahrscheinlich jeder seine ganz persönliche Grenze.
Ich finde es sehr schwer hier kategorisch zu antworten. Ich halte mich prinzipiell für keinen Denunzianten, es gibt aber sicherlich Dinge, die ich zur Anzeige bringen würde. Daher: es kommt darauf an. 🤷🏻♂️
hmm, die größeren ALöcher sind mMn die, die meinen, Regeln seien nur für andere. Dass man sie nie erwischt, das die Regeln nicht für sie gelten, bzw. die kleinste SystemLücke für den eigenen Vorteil nutzenm obwohl es offensichtlich unmoralisch ist, weil sie glauben nie erwischt zu werden.
Falschparker auf Radwegen, PanamaPapers, SteuerCDs, WireCard, CumEx, Snowden, Assange, Mannings, ...
Ohne 'Denunzianten' wüssten wir bis heute nyx davon!
Mein Onkel hat seinem kurrupten Chef in den 80ern ins Gesicht gesagt, dass er korrupt ist! Gelohnt hat sich das nicht. Es wäre besser gewesen, Beweise zu sammeln und ihn anzuzeigen!
Wer diesen Spruch sagt, hat meist Dreck am Stecken und Macht, die er verliert, wenn die Wahrheit ans Licht kommt! Dass der Staat immer selbst noch so handelt, liegt nur an den Machtverhältnissen, weil die Machthaber ihre Macht und auch nicht die von Verbündeten riskieren wollen.
Kommt drauf an weswegen. Bei Gewalt gegen Kinder oder Tiere sofort. Aber doch nicht anonym!
Für alle kann ich natürlich nicht sprechen.