Das Schienen-Paradoxon, wie würdet ihr euch entscheiden?
Kennt ihr das Schienen-Paradoxon?
Auf zwei verschiedenen Zuggleisen liegen je 7 Kinder und auf dem anderen 1 Kind.
Ein Zug fährt heran und eine Mutter steht an einem Hebel. Sie kann sich entscheiden, ob sie den Zug zu den 7 Kindern oder zu ihrem Kind fahren lässt.
Wie würdet ihr entscheiden?
9 Antworten
Rein moralisch und objektiv gesehen, gehen 7 Leben natürlich über 1.
Emotional gesehen ist das natürlich wieder eine andere Sache.
Keiner würde es der Mutter zum Vorwurf machen, wenn sie ihr eigenes Kind rettet aber feiern würde es auch nicht wirklich jemand, dass sie 7 unschuldige Kinder für 1 hat sterben lassen.
Schlauer wäre es ihrem Kind vorher zu erklären, dass man sich nicht auf Gleise legt, dann hat sie diese Probleme hoffentlich nicht 🤣
Besser bekannt unter dem Namen "Trolley Problem"
Moralisch: Der von Bentham und Singer begründete Utilitarismus kann angewandt werden. Eine Handlung entspricht nur dann dem utilitaristischem Prinzip, wenn die Folgen der Handlung quantitativ mehr Gewinn als Verlust für alle Beteiligten darstellen. Heißt: Mehr Kinder retten um weniger zu töten; Hebel auf das Gleis wo das eine Kind liegt. Die 7 sind gerettet.
Emotional: Die Bedingung, dass es mein Kind sei, lässt die Lösung anders aussehen: Keine Mutter würde ihr Kind einfach so sterben lassen. Wenn ich die Mutter des Kindes wäre, ohne zu zögern den Hebel auf das Gleis stellen auf dem die 7 liegen. Natürlich gäbe es vielleicht vorher die Variante, einen großen Stein auf die Schienen zu legen, damit der Zug entgleist. Aber: Dann sterben die ganzen Fahrgäste dort im Zug oder werden zumindest verletzt. Wenn es diese Option gäbe, dann würde ich diese wählen. Aber ansonsten den Hebel so stellen dass mein Kind gerettet wird.
MfG
Den Hebel genau dann umlegen, wenn die Lok zu 50% auf der Weiche ist - die Lok entgleist und alle sind gerettet.
Nach unseren Rechtsnormen wäre "Unterlassung" (also Nichthandeln) der richtige Weg, da Menschenleben nicht quantifizierbar sind (siehe "Menschenwürde).
Realistisch betrachtet würden die meisten Eltern wohl ihr Kind retten, insbesondere wenn es sich bei den anderen um Fremde handelt.
Praktisch lassen wir Eltern jeden Tag fremde Menschen sterben (Hunger, Krankheit, Flucht...) um unseren Kindern (und uns) ein angenehmes Leben zu bieten.
Jeder Elternteil wird die anderen Kinder opfern.