Darmspiegelung Erfahrungen ?

8 Antworten

Ich habe heute (Freitag, 30.8.24) eine Darmspiegelung hinter mich gebracht.

Sie wurde gemacht, um auszuschließen, dass ein Tumor Ursache für eine Thrombose ist, die mich vor ein paar Wochen erwischt hat.

Im Vorgespräch am Montag wurde ich über den Ablauf und die Dinge informiert, die ich in den Tagen vorher zu beachten habe. Dazu gehörte, dass ich ab sofort meine Ernährung umstelle (keine Vollkornprodukte, kein Gemüse oder Obst mit Samen, am Donnerstag nur noch ein leichtes Frühstück und ein leichtes Mittagessen) und ab Donnerstag auch den Blutverdünner absetze, den ich wegen der Thromboseanfälligkeit nehmen muss.

Am Donnerstag um 16 Uhr musste ich Dosis 1 des Abführmittels, aufgelöst in einem halben Liter Wasser zu mir nehmen. Das schmeckte nicht so übel, wie ich erwartet habe.

Unangenehmer war es dann, am Freitagmorgen nüchtern um 4.30 Uhr (weil die Koloskopie auf 9.30 Uhr angesetzt war) die zweite Dosis - auch mit einem halben Liter Wasser - trinken zu müssen.

Danach hockst Du länger auf dem Klo, weil immer wieder was kommt :-)

Die Koloskopie wurde stationär im heimischen Krankenhaus durchgeführt. Ich kriegte ein Bett in einem Ruheraum und fast pünktlich wurde ich bald abgeholt und in den Raum gefahren, wo lauter nette Menschen (2 Schwestern und eine Ärztin) auf mich warteten. Puls und Blutdruck wurden überwacht, ein Zugang gelegt, noch mal alles erklärt und dann gabs das Beruhigungsmittel und ich habe während der Untersuchung geträumt/ nichts gespürt.

Auch das Aufwachen war problemlos, es gab keine Nachwirkungen, sodass ich ein paar Minuten, nachdem ich wieder aufs Zimmer gefahren worden war, nach Hause fahren konnte.

Schon im Behandlungsraum teilte mir die Ärztin mit, dass weder ein Tumor, noch Polypen gefunden wurden und ich erst in 10 Jahren wiederkommen solle :-)

War natürlich eine große Erleichterung.

Im Rückblick war die Viertelstunde, die ich im Behandlungsraum warten musste, bis es losging, das Belastendste. Da wurde ich ganz schön nervös, auch weil ich auf dem Monitor sah, dass mein Blutdruck runterging und kurz deutlich zu niedrig war.

Alles andere lief problemlos und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, in guten Händen zu sein.

Also ich musste die ganze Nacht abführen was mich schon mal mega ankotzte. Bei meiner Oma war das anders (sie durfte am Tag abführen und bekam in der Nacht wenigstens ein paar Stunden Schlaf zusammen). Deshalb musste ich ca. alle halbe Stunde auf Toilette und konnte natürlich auch nicht schlafen.

Hungergefühl hatte ich keines mehr, also nichts essen war kein Problem für mich.

Am morgen dann die Untersuchung im Krankenhaus. Musste meine Hose und Unterhose ausziehen und bekam so einen komischen Kittel wo nur der Hintern offen ist. Danach bekam ich einen Zugang gelegt und eine Sauerstoffbrille unter die Nase. Der Arzt verabreichte mir dann ein krampflösendes Mittel und eine leichte Narkose. Leider Gottes hatte ich trotz allem starke Schmerzen während der Untersuchung, da mein Darm stark entzündet war. Aber als er mir noch etwas mehr verabreichte wurde es sofort besser und ich schlief ein. Zeitgefühl hatte ich überhaupt keines, aber ich schätze das ganze dauerte nicht länger als eine halbe Stunde. Danach fuhr ich auf ein Zimmer und schlief erstmal 2-3 Stunden. Der Arzt kam dann nochmal zu mir und besprach den Befund. Anschließend kaufte ich mir erstmal ein Brötchen mit Wurst. Essen war überhaupt kein Problem. Habe alles gut vertragen. Hatte am selben Tag aber noch leichte Blutungen beim Stuhlgang, was aber von der Biopsie kam.

Kann hier wirklich nur von mir selber sprechen. Vielleicht hätte ich überhaupt keine Schmerzen gehabt, wenn es nur eine Routine Untersuchung gewesen wäre. Und es läuft vl. auch etwas anders ab wenn du das bei einem Internisten in der Praxis machen lässt. Alles gute, das wird schon! :)

Ich hatte vor Jahren zwei. Bei der einen erhielt ich ein Schmerzmittel bei der anderen nichts. Und war einer Woche ein Familienmitglied.

Es ist nicht so ganz angenehm. Du fühlst einen leichten Druck und eben das Gefühl, dass was im Darm ist. Wenn der Arzt sich den Dünndarm ansehen will (soweit es geht) kann es leicht schmerzhaft werden. Dies ist abhängig davon, wie eng Deine Darmschlingen liegen.

Unter dem Strich: Wadenkrämpfe sind wesentlich schmerzhafter.

Davon kriegst du gar nichts mit, wie sich das anfühlt, da du in einer Art Dämmerschlaf bist. Ehe du dich versiehst, ist es auch schon vorbei. Das einzig Dumme ist das Trinken von dieser unangenehmen Trinklösung einen Tag vorher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

So viel ich weiß, bekommt man eh eine Betäubung, also merkst Du davon nichts. Ich hab das lediglich so bei meinem Vater erlebt, den ich danach vom Arzt abholte. Selbst nicht - und werde ich auch nur wenn es unumgänglich sein sollte .


schorle22  13.05.2020, 16:38

Heute nur noch Vollnarkose oder gar nichts.

therealkickers  13.05.2020, 16:44
@schorle22

Vollnarkose nicht, die definiert sich anders. Eher eine Art Tiefschlaf oder Dämmerzustand. Eine richtige Vollnarkose ist bei einer Darmspiegelung eher unüblich, zumindest aber keinesfalls Voraussetzung oder Standard.

Huflattich  13.05.2020, 16:46
@therealkickers

Ich glaube es wird dieses Propofol genommen, wird jedoch zur Zeit etwas knapp daher schwer zu sagen .

zertnoomi  13.05.2020, 16:47
@Huflattich

Genau, das Zeug, das Michael Jackson in die ewigen Jagdgründe katapuliert hat.

Huflattich  13.05.2020, 16:50
@zertnoomi

Nur der hat zuviel davon bekommen dafür haben sie seinen Arzt aber die Approbation entzogen ich weiß gar nicht, was der heute macht .

Huflattich  13.05.2020, 17:01
@zertnoomi

Aha, nun ja, ich vermute dieser Michael Jackson war wohl mit seinem Leben eh am Ende. Man sollte die Kerze eben nicht an beiden Enden anzünden .