Darf man Kriminologin werden, wenn man selber psychische Probleme hatte?
Ich überlege Paychologie zu studieren mit dem Schwerpunkt Rechtspsychologie, um dann als Gutachterin vor Gericht zu arbeiten. Ich war allerdings schon oft selbst in Therapie und schon zweimal in einer psychiatrischen Klinik. Mittlerweile habe ich aber keine akuten psychischen Probleme mehr, es war auch nie etwas, womit ich andere gefährdet könnte. Muss man dafür auch einen psychologischen Eignungstest machen wie bei der Bundeswehr oder der Polizei?
5 Antworten
Ich glaube, dass nicht die Fremdgefährdung, sondern deine Eigengefährdung eine Rolle spielen könnte. Kriminalistik bedingt eine sehr stabile psychische Konstitution. Man muss in der Lage sein, die schlimmsten Bilder von Gewalttaten und die damit einhergehenden Umstände der Opfer und Täter zu ertragen und zu verarbeiten. Da tun sich seelische Untiefen auf. Das kann wirklich nicht jeder ohne Folgeschäden verkraften.
Ich sollte in der Ausbildungszeit einer rechtsmedizinischen Obduktion beiwohnen. Ich habe davon Abstand genommen, weil ich nicht 'den Wunsch verspürt' habe, anwesend zu sein, wenn die Leiche eines Opfers einer schweren Gewalttat seziert wird. Das ist ja schon etwas anderes, aber trotzdem...
Wenn du dich psychisch stabil genug fühlst, könntest du es angehen. Allerdings gibt es sicher psychologische Eingungstests und -verfahren, die du durchlaufen und bestehen müsstest.
Wichtig ist immer, genau auf sich zu achten und zu reagieren, wenn die Dinge nicht mehr seelisch und psychisch verkraftbar sind. Interesse allein reicht vielleicht nicht aus, um solch einen Beruf ausüben zu können.
Guck mal hier - noch ein paar Infos - Als begutachtende Person kommt man dem jeweiligen Täter wirklich sehr nahe - Es ist natürlich auch sehr interessant, aber auch extrem herausfordernd. Aber vielleicht interessiert dich ja ein anderes kriminologisches Feld - https://www.studycheck.de/berufe/kriminologe
Psychische Stabilität ist aber grundsätzlich Voraussetzung, denke ich.
Ich habe für 1 Jahr beim Landgericht in der Abt. für Strafsachen gearbeitet. Es war wirklich spannend, teilweise aber nichts für schwache Nerven...
Such Dir einen anderen Beruf, in dem man psychisch nicht stabil zu sein braucht.
Nicht fachlich fundiert, aber logisch betrachtet sollte es, wie du schreibst, darauf ankommen, was für eine psychische Krankheit du hast.
Ich wüsste zum Beispiel nicht, was bei Magersucht dagegen spricht, in der Kriminologie zu arbeiten. Einen Soziopathen würde ich hingegen eher nicht einstellen.
Dir ist aber schon klar, daß man psychisch sehr stabil sein sollte und muß, um in diese Berufswahl zu gehen?
Ich kenne Menschen, die "ganz normale" waren und derartige Berufe nicht durchgehalten haben und aufgeben mußten.
Überlege es dir gut, bitte.
Für solche Berufe muß man psychisch extrem stabil sein. Da haben schon Gesunde manchmal ein Problem mit.