Darf man eigentlich auf dem Radweg fahren der oft rechts neben der Straße verläuft?

3 Antworten

Es kommt darauf an.

Falls du diese gestrichelten Fahrradwege auf der Straße meinst: Das bedeutet, dass du als Autofahrer sehr wohl darauf fahren darfst, aber Radfahrern Vorrang geben musst, wenn dort einer kommt. Das ist wie ein Fußgängerweg mit Zusatz "Fahrrad frei" zu verstehen (in diesem Falle bedeutet es eben, dass Fußgänger Vorrang haben, aber Fahrräder dennoch drauf fahren dürfen).

Da das aber was relativ Neues ist, wissen das viele Autofahrer nicht und versuchen diesen Weg nicht zu berühren und dann wird es oft eng. Auch denken viele Autofahrer, dass sie dann ja keinen nötigen Abstand beim Überholen der Fahrräder mehr einhalten bräuchten (die haben ja ihren eigenen Weg), was auch ein großer Irrtum und vor allem gefährlich ist! Wir Autofahrer sollten uns da besser erkundigen (wusste das auch eine ganze Zeit lang nicht).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sylvi911  15.10.2023, 21:04

Der Fahrradschutzstreifen ist dem Radverkehr vorbehalten und darf von anderen Fahrzeugen nur in Ausnahmen überfahren werden. Einen Schutzstreifen durchgängig zu befahren, ist nicht zulässig

https://www.bussgeldkatalog.org/fahrradschutzstreifen/#:~:text=Unter%20einem%20Fahrradschutzstreifen%20ist%20ein,eine%20Benutzungspflicht%20f%C3%BCr%20den%20Schutzstreifen%3F

tommgrinn  16.10.2023, 09:57
@Sylvi911

Gut zu wissen, dann hat das unsere Gemeinde tatsächlich auf einem Abschnitt falsch angebracht, denn da passen nur 2 Autos gerade so aneinander vorbei. Kommt ein LKW entgegen, muss man auf dem Streifen fahren.

JPROBERLIN  12.11.2024, 19:40
@tommgrinn

Genau, das ist dann eine Ausnahme in dem man auf den Schutzstreifen fahren darf.

tommgrinn  12.11.2024, 19:45
@JPROBERLIN

Verstehe, ergibt Sinn. Hab auch inzwischen jemand getroffen der es gut erklärt hat. Es ist wie die gestrichelte Mittel-Linie in der Mitte der Straße, die darf man ja auch nur zum Überholen überfahren und nicht ständig drauf herum fahren.

HuanTiep  23.01.2025, 13:38

Ich hatte im Jahr 2014, in Frankfurt am Main, einen Ferienkurs der Fahrschule besucht (konnte aus persönlichen Gründen nur den Theorieunterrucht besuchen und musste dann abbrechen) . Dort wurde ausdrücklich gesagt, dass der Fahrradweg, der sich als zusätzlichen Fahrradstreifen auf der Fahrbahn befindet, zu befahren ist so lange man keinen Fahrradfahrer behindert. Anders ist es in Frankfurt auch überhaupt nicht möglich, um den Mindestabstand zwischen Autos der Gegenspur einzuhalten, bzw. Wenn man nicht riskieren möchte neue Außenspiegel zu kaufen.

Nun sind knapp 10 Jahre vergangen und ich mache jetzt meinen Führerschein, aber diesmal in Herborn. Nun heißt es, dass der Fahrradstreifen keinesfalls zu befahren ist, außer es ist nicht anders möglich, sonst gibt es ein Bußgeld.

Daraufhin fragte ich meine Schwester wie sie es gelernt hatte im Jahr 2009 in Leipzig, damals wurde ihr auch beigebracht, dass der Fahrradstreifen zu befahren ist.

Tatsache ist aber, dass es nicht gestattet ist, außer es ist nicht zu vermeiden, sonst kann es ein Bußgeld geben.

tommgrinn  23.01.2025, 14:42
@HuanTiep

Ja, das haben damals auch die Ausbilder wohl selbst nicht gewusst oder wir hatten es falsch in Erinnerung. Über die Zeit kann man sich manchmal nicht mehr richtig dran erinnern bzw. wird von dem Beeinflusst, was man so auf der Straße sieht und das kann auch mal falsch sein.

Wenn der Radweg oberhalb der Bordsteinkante, neben dem Gehweg verläuft darf man mit dem Auto nicht drauf fahren.

Dann gibt es noch die Schutzstreifen in verschiedenen Formen - z.B. auf schmalen Straßen oft gestrichelt. Da darf man als Autofahrer fahren aber nicht parken oder halten.

Wenn die Linie durchgezogen ist, darfst Du dort weder fahren noch parken.

Bei uns in Dresden gibt es eine "Chemnitzer Straße. Die ist etwas mehr als 7 m breit und hat beidseitig Radwege. Nach Abzug dieser verbleiben den Fahrzeugen insgesamt 4,50 m. Das Durchschnittsauto hat (mit Spiegeln) eine Breite von ca. 2,10 bis 2,20 m. Und nun müssen nur noch die Fahrzeuge ohne Kollision aneinander vorbeikommen, ohne den Radweg zu befahren. Wer das schafft, bekommt am Ende der Straße eine Einladung zum Formel 1-Training.

Ich finde es wunderbar, daß du dieses Thema aufgemacht hast und noch wunderbarer, daß du Schuldzuweisungen vermieden hast!

Wer wäre nämlich hier beim Unfall der (Un)Schuldige? Der Autofahrer natürlich! Der Schuldige allerdings sitzt im Straßenbauamt und wärmt sich den Arsch. Wahrscheinlich haben Radfahrerverbände ihm selbigen aufreißen wollen, wenn er nicht sofort etwas für die Radfahrer unternimmt. Und wie man sieht, hat er was unternommen. Ist doch erstmal egal, was das für ein Schwachsinn ist, aber er zumindest hat seine Pflicht erfüllt und lehnt sich zurück. Ein guter Beamter!

PS: Ich hoffe, du meintest die Radwege, die nur aufgemalt sind und nicht die separaten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

tommgrinn  22.03.2023, 10:17

Ich habe mir das gerade mal auf Google-Maps angeschaut. Das sind gestrichelt aufgemalte Radwege. Das bedeutet, dass du als Autofahrer sehr wohl darauf fahren darfst, aber Radfahrern Vorrang geben musst, wenn dort einer kommt. Das ist wie ein Fußgängerweg mit Zusatz "Fahrrad frei" zu verstehen (in diesem Falle bedeutet es eben, dass Fußgänger Vorrang haben, aber Fahrräder dennoch drauf fahren dürfen). Da das aber was relativ Neues ist, wissen das viele Autofahrer nicht, ist aber nicht die Schuld des Planers. Wir als Autofahrer müssen uns da halt mal erkundigen wie das funktioniert.