darf man beim beten weinen?

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Hallo Paulacook,

einige Bibeltexte, die ich Dir herausgesucht und kopiert habe, zeigen Dir, dass Weinen während des Gebets durchaus nicht selten vorkam.

Esra 3,11 (NEÜ) Das ganze Volk fiel jubelnd in das Lob Jahwes ein, denn das Fundament für den Tempel war nun gelegt. 12 Doch während die einen vor Freude jubelten, weinten viele von den Alten, den Priestern, Leviten und Sippenoberhäuptern, die den ersten Tempel noch gesehen hatten. Sie weinten laut, als vor ihren Augen das Fundament gelegt wurde. 13 Doch das Jubelgeschrei übertönte das Weinen. Das Volk machte solchen Lärm, dass es noch in der Ferne zu hören war.

Esr 10,1 (ELB) Und während Esra betete und, weinend und vor dem Haus Gottes daliegend, die Schuld bekannte, versammelte sich um ihn eine sehr zahlreiche Versammlung aus Israel, Männer und Frauen und Kinder; denn auch das Volk weinte unter vielen Tränen.

Hebr 5,5 (ELB) So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt." 6 Wie er auch an einer anderen Stelle sagt: "Du bist Priester in Ewigkeit1 nach der Ordnung Melchisedeks." 7 Der hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden, 8 und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam;

Nun, was meinst Du: Wenn sogar der Christus, Jesus seine Bitten und sein Flehen unter Tränen seinem Vater vortrug.... dann braucht sich ein Christ, eine Christin über die Frage, die Du oben gestellt hast keine Sorgen zu machen.

Übrigens durfte ich schon einmal eine ganz ähnliche Frage beantworten, vielleicht interessiert ´s Dich. Link:

http://www.gutefrage.net/frage/bei-gottesdienst-weinen--#answer104274348

Wenn du aus vollem Herzen betest, ist es ganz natuerlich, dass du deinen Gefuehlen freien Lauf laesst und dir vor Freude oder vor Schmerz die Traenen kommen! Gott ist dein Schoepfer, dein Vater im Himmel! Er kennt ohnehin deine Gedanken und Gefuehle und freut sich, wenn du vertrauensvoll und ganz offen zu Ihm darueber sprichst. Es waere schlimm, wenn du versuchen wolltest, deine innersten Gefuehle und Probleme vor Ihm zu verbergen und voellig unbeteiligt deine Gebete aufsagen wuerdest!

Weine ruhig, waehrend du Ihm alles anvertraust, was dich gerade bewegt, aber auch wenn du grosse Freude verspuerst ueber etwas Schoenes, das du erlebt hast und wofuer du Ihm dankbar bist, und halte deine Traenen auch nicht zrueck, wenn es dich besonders beruehrt, Seine Naehe zu spueren. Es wird dir auf jeden Fall guttun, und du wirst umso mehr Trost und Kraft in dir verspueren!

Ja, warum nicht, wenn man dabei so ergriffen ist, Es wurde im laufe der Zeit viele verschidenen Arten entwickelt um zu beten.

Christen dürfen natürlich beim Gebet weinen. Wichtig sind dabei die Einstellung und die Motive. Gott sieht das Herz an. Wenn du von deinem Gebet so bewegt bist, dass du weinen möchtest, wird sich Gott bestimmt darüber freuen.

Wer beim Beten aber weint, um vor anderen Menschen besonders toll und ergriffen dazustehen, um als besserer Christ oder besonderer Beter zu gelten, hat die falsche Einstellung. Es sollte nicht darum gehen, was andere Menschen über uns denken, sondern Gott zu ehren und seinen Willen zu suchen.

In der Bibel gibt auch Personen, die beim Beten geweint haben und gesegnet wurden. Über Hannah, die kinderlos war, können wir in 1. Samuel 1,10 lesen: "Sie aber, betrübt, wie sie war, betete zum Herrn und weinte sehr." Sie wurde gesegnet, ihr Gebet wurde erhört und ihr wurde ein Kind geschenkt, das später Richter Israels und ein großer Prophet werden würde. Das Kind nannte sie Samuel, was "von Gott erfleht/ erbeten" bedeutet.


kdd1945  05.10.2014, 11:41

Sehr schönes Beispiel. Dein 3. Abschnitt entspricht Mat 6, 5-6 (ELB):

5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. 6 Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und wenn du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.

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Prometheus13  05.10.2014, 16:06
@kdd1945

Das bedeutet jedoch nicht, dass wir unseren Glauben verheimlichen müssen!

Wir sind zum Zeugnis für die Wahrheit der Kreuzigung und der Auferstehung Jesu berufen. "Ich glaube an..." rufen zu dürfen, ja, es fröhlich zu besingen:

Dies ist die wahre Freiheit, die der Geist des Glaubens gibt;

Dies ist das Tor zur Freude, die in Christus und Maria ruht, die in der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist das "Halleluja" singen!

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Zwei Geschichten aus der Bibel, von Menschen, die weinend vor den Herrn traten und von ihm erhört wurden:

(1.Samuel 1) 1 Und es war ein Mann aus Ramataim-Zophim, vom Bergland Ephraim, der hieß Elkana [...] 2 Er hatte aber zwei Frauen, die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder. [...] 6 Und ihre Widersacherin reizte sie sehr mit kränkenden Reden, um sie darüber zu erzürnen, daß der Herr ihren Mutterleib verschlossen hatte. 7 Und so ging es Jahr für Jahr; so oft sie zum Haus des Herrn hinaufzog, kränkte jene sie so, daß sie weinte und nichts aß. [...] 9 Und [eines Tages] stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatte. Eli, der Priester, saß eben auf seinem Stuhl beim Türpfosten des Tempels des Herrn. 10 Sie aber, betrübt, wie sie war, betete zum Herrn und weinte sehr. 11 Und sie legte ein Gelübde ab und sprach: Herr der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen Sohn geben wirst, so will ich ihn dem Herrn geben, so lange er lebt, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen! 12 Während sie nun lange vor dem Herrn betete, beobachtete Eli ihren Mund. 13 Hanna aber redete in ihrem Herzen; nur ihre Lippen bewegten sich, doch so, daß man ihre Stimme nicht hörte. Da meinte Eli, sie wäre betrunken. 14 Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib deinen Wein von dir! 15 Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr, ich bin eine Frau von beschwertem Gemüt; Wein und starkes Getränk habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet! [...] 17 Da antwortete ihr Eli und sprach: Geh hin in Frieden! Der Gott Israels gewähre dir deine Bitte, die du an ihn gerichtet hast! 18 Sie sprach: Laß deine Magd Gnade finden vor deinen Augen! So ging die Frau ihren Weg und aß, und ihr Angesicht war nicht mehr so wie vorher und sah nicht mehr traurig aus. 19 Und am anderen Morgen machten sie sich früh auf und beteten an vor dem Herrn; und sie kehrten wieder um und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte seine Frau Hanna, und der Herr gedachte an sie. 20 Und es geschah, daß Hanna schwanger wurde; und als die Tage um waren, gebar sie einen Sohn; und sie gab ihm den Namen Samuel8, denn [sagte sie ] ich habe ihn von dem Herrn erbeten.

(2. Könige 20) 1 In jenen Tagen wurde Hiskia todkrank. Da kam der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Bestelle dein Haus; denn du sollst sterben und nicht am Leben bleiben! 2 Da wandte er sein Angesicht gegen die Wand und betete zum Herrn und sprach: 3 Ach, Herr, gedenke doch daran, daß ich in Wahrheit und mit ganzem Herzen vor dir gewandelt bin und getan habe, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr. 4 Als aber Jesaja noch nicht aus dem mittleren Hof hinausgegangen war, da geschah es, daß das Wort des Herrn folgendermaßen an ihn erging: 5 Kehre um und sage zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet erhört und deine Tränen angesehen. Siehe, ich will dich heilen; am dritten Tag wirst du in das Haus des Herrn hinaufgehen; 6 und ich will zu deinen Lebenstagen noch 15 Jahre hinzufügen; und ich will dich und diese Stadt aus der Hand des Königs von Assyrien erretten; und ich will diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen!

Schalom!