Darf man als Muslim eine Kirche betreten?
Also ich bin muslima und eine gute freundin von mir hat eine schwester die kommunion macht und sie hat mich eingeladen.Darf ich in die kirche oder ist das haram?
18 Antworten
Du darfst absolut und selbstverständlich in die Kirche! Du darfst darin auch beten, solange du es nicht in Richtung des Kreuzes tust. Juden, Christen und alle anderen Monotheisten sind unsere Geschwister im Glauben, wenn auch nicht in der Religion. Und gerade Juden und Christen haben eine starke und große Verbindung zu uns Muslimen.
Es ist sogar äußerst empfehlenswert solche christlichen Feiern zu besuchen, das fördert das gegenseitige Verständnis und die Toleranz. Würde es dir nicht gefallen, wenn eine christliche Freundin dich in die Moschee begleiten würde?
"Und hätte Allah nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt, wären viele Klöster, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen Allahs Namen häufig gedacht wird, bestimmt zerstört worden. Und wer ihm helfen will, dem hilft gewiss auch Allah; denn Allah ist stark und mächtig" (22,40)
Wenn das Vaterunser gebetet wird, dann sag statt Vater einfach Herr und alles ist gut.
Bei uns in der evangelischen Kirche wurden schon Muslime eingeladen. Als Geste des Miteinander. Es kamen auch welche, weil sie neugierig waren und mal sehen wollten, wie es bei uns so ist. Scheinbar also nichts schlimmes.
Ich finde das Beispiel kann nicht als Maßstab für richtig oder falsch genommen werden. - Wer sagt denn, dass die der Einladung gefolgten Muslime "echte" Muslime auch mit Religionswissen waren, oder nur Kultur-Muslime. - Siehe hierzu auch den Vergleich mit den vielen Christen, die außer ihrer Kirchenmitgliedschaft oder eines diffusen Glaubens nichts nachzuweisen haben.
Kenn mich mit dem Koran nicht aus, aber bestimmt steht da etwas nach dem Motto: "Liebe nur einen Gott". Nur weil du ein anderes Gotteshaus betrittst heißt das nicht, dass du ihm huldigen musst.
Ganz im Gegenteil finde ich es sogar sehr gut, um verschiedenen Religionen und Kulturen zusammen zu bringen und auf einer gemeinsamen Ebene zu leben und vor allem miteinander. Warum soll es also Hass und Schande geben sollen?
Wenn du mit deinem Gott im reinen bist, dann sollte er dir doch vergeben und es anerkennen. Er hat dir einen freien Willen gegeben und sollte dich dafür nicht verurteilen.
Meine muslimische Schwiegertochter ist zu besonderen Anlässen immer mit uns in die Kirche gegangen. Sie ist allerdings schon durch ihr Elternhaus immer sehr offen mit Religionen umgegangen.
In Istanbul haben wir gemeinsam mit türkischen Pfadfindern einen katholischen Gottesdienst besucht und unsere Gastgeber haben auch an Wortgottesdiensten teilgenommen. Sie zeigten großes Interesse daran und es gab keinerlei Berührungsängste. Auch die Eltern der muslimischen Jugendlichen akzeptierten diese Gottesdienstbesuche.
Aus muslimischer Sicht hätte deine Schwiegertochter gar niemals ,einen Nichtmuslim ehelichen dürfen .
Da gilt sie laut dem Islam längst nicht mehr als Muslima .
Was sie macht ist eine völlig andere Frage ...
Klar kannst du in die Kirche gehen.
Ich kenne niemanden, der dies Verbietet.
Aber es muss die Bedingung herrschen, und zwar dass du mit ihnen Jesus nicht anbetest.
Die kommen ja auch nicht und beten Gott, dem Schöpfer von Jesus(friede mit ihm) in der Moschee an ;)
Ja für Christen vielleicht schon, aber im Islam ist es verboten, egal auch was außer Gott anzubeten. Und wenn die Kirche sie dazu zwingt, dass sie Jesus anbeten soll... ist dies für ihr verboten, mit ihnen zu beten. Klar kann sie zuschauen u.s.w. aber nur wenn sie keinen Nebendienst leistet.
@DieGnade
Jesus Christus - das ist wohl die Hürde, welche Muslime nie zu überspringen bereit sind. Ich weiß auch warum. - Weil sonst das "Glaubens-Kartenhaus" des Propheten namens Mohammed zusammenfallen würde.
Die Unvereinbarkeit zwischen Islam und Christentum besteht wohl allein in der Person Jesus Christus.
Das ist so eine Sache mit der Trinität. Auch Christen betrachten Jesus nicht als einen zweiten Gott. Sie sind nur der Ansicht, dass der eine(!) Gott sich selbst(!) in Jesus offenbart hat. Wenn Christen also zu Jesus beten, dann beten sie zu niemand anderem als Allah höchstpersönlich.
Dass die Trinitätslehre ziemlich verschwurbelt ist steht außer Frage. Aber gibt es im Islam nicht auch verschwurbelte Konzepte?
Die Unvereinbarkeit zwischen Islam und Christentum besteht wohl allein in der Person Jesus Christus.
Nein, sie besteht in der Sturheit der Gläubigen. Es gibt keine Unvereinbarkeit. Die entsteht nur in den Köpfen der Menschen.
Man kann ein Brot in Form eines Fladens oder eines Laibes backen und sich beliebige Namen und Rezepte dafür ausdenken. Aber Brot bleibt Brot. Da sind sich alle einig. Wieso schafft man das nicht auch im Glauben?
Man darf Kirchen ohne Vorbedingung betreten.
Und das ist auch gut so.