Conductonaut oder andere wärmeleitpaste?

4 Antworten

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Hi, ich würde von Flüssigmetall auf jeden Fall abraten!

  1. Es verursacht auf jeden Fall Schäden, bei falscher Handhabung. Ich habe regelmäßig Kunden, die Schäden durch Flüssigmetall haben. Meist sind diese aber reparabel.
  2. Es ist ätzend, es kann den Lötzinn von Wiederständen etc. angreifen. Es löst z.B. auch Aluminium auf.
  3. Die CPU/GPU Oberfläche wird nicht wieder sauber, da auch hier die Oberfläche in Mitleidenschaft gezogen wird.
  4. Du hast mit Flüssigmetall nur ca. 6% bessere Kühlleistung. Je nachdem welche Paste du verwendest, auch mehr.

Resümee:
Ich würde dir empfehlen lieber eine Hochleistungspaste z.B. Thermalright TF8, Thermal Grizzly Kryonaut, Noctua NT-H1/H2 oder Arctic MX-6 zu verwenden.

Die Thermalright TF8 ist mein persönlicher Favorit. Sie hat die perfekte Viskosität und kann auch von Anfängern genutzt werden, da sie sich super verteilt. Sie ist zusammen mit den oben genannten Pasten bei Overclockern sehr beliebt.
Das krasse Gegenteil (nicht so gut für Anfänger geeignet) ist die Arctic MX-6, sie ist wesentlich fester und verteilt sich weniger gut. Man muss wissen wie man diese Aufträgt um gute Ergebnisse zu erzielen. Dafür ist die Haltbarkeit sehr hoch (8 Jahre). Bei der Thermalright TF8, 5 Jahre.

Tests: Ich veranstalte 2 Mal im Jahr Testsessions in meiner Werkstatt. Mit an Board sind ein paar befreundete Bastlern, einer davon ist ein Business Partner. Der nennt meine Werkstatt einfach nur "Das Labor"😂 . Letztes Jahr im April hatten wir Wärmeleitpasten getestet.

Testsystem war:
Board: ASUS ROG Strix Z590-E
CPU: i9 11900K
RAM: 32GB DDR4 Ram Corsair Dominator Platinum
Kühlung: Enermax AquaFusion ADV 240
(Mit einer 360er Kühlung wären die Werte noch besser.)

Software für den CPU Stresstest war AIDA64
Software für Temp. Überwachung war HiWiNFO64

Ergebnisse:
Flüssigmetall Thermal Grizzly Conductonaut --> 70,27°
Noctua NT-H2 --> 74,10°
Thermalright TF8 --> 74,14°
Arctic MX-6 --> 74,20°
Thermal Grizzly Kryonaut --> 74,25°
SYY 157 --> 74,33°
Cooler Master MasterGel2 Pro V2 --> 74,39°
Noctua NT-H1 --> 74,59°
Arctic MX-4 --> 74,70°
GD900 --> 74,80°
Corsair XTM50 --> 75,90°

Wichtige Anmerkung:
Die Tests wurden ohne Einlaufzeit gemacht, d.h. die Tests wurden unmittelbar nach dem Auftragen gemacht. Die Pasten benötigen um ihr volles Potential entfalten zu können, eigentlich 1-2 Wochen Einlaufzeit. Das Flüssigmetall 1 Tag. Daher kann man den Test nur als groben Richtwert nehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Erfahrung seit 1996: Nebenberuflich Rep/Bau von PC Systemen.

Maximator820 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 18:02

Hallo Ben (falls das dein echter Name ist😅)

Vielen Dank für deine Ergebnisse von deinen Tests und deiner Ausführlichen Antwort. Bei meinem neuen PC werde ich auf jeden Fall eine normale wärmeleitpaste wie die Thermalfight TF8 nutzen.

Vielen Dank :)

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So lange keine Gefahr von Kurzschlüssen besteht, ist Flüssigmetall, bzw. metallhaltige Wärmeleitpaste (was wahrscheinlich, ich weiß es nicht genau, eine andere Bezeichnung für das Gleiche ist) die besser wärmeleitende und an PC-Teilen auch übliche Wahl. Flüssigmetall nennt man eigentlich aushärtende metallartig werdende Klebstoffe.

Ansonsten kenne ich nur noch Wärmeleitpaste ohne Metallanteil (meist Silikon-Wl.-Paste genannt), die nicht elektrisch-, aber auch schlechter wärmeleitend ist.

  1. Bei der Verwendung von Flüssigmetall musst du halt tierisch aufpassen dass es nirgends hin gelangt wo es nicht sein soll. Schon ein kleines bisschen zu viel, ein Tropfen der raus läuft und in den CPU Sockel gelangt - frittiert dir deine Hardware
  2. Flüssigmetall ist nur mit CPU Kühlern nutzbar deren Kontaktfläche vollständig aus Kupfer oder vernickeltem Kupfer besteht. Wenn Aluminium in Kontakt mit Gallium kommt (der Hauptbestandteil von Flüssigmetall) bekommt das Aluminium die Konsistenz eines nassen Keks.

Hi,

Ich würde das mit dem Flüsdigmetall nicht machen. Selbst hatte ich gute Ergebnisse mit Arctic MX-4. Dazu günstig, nicht leitend und gut in der Handhabung.