Co2 Anlage mit 100 Blasen Pro Minute?
Hallo Leute,
ich habe seit rund ein zwei Wochen eine Co2 Anlage eingebaut in meinem Juwel Rio 180Liter Becken. Mein Aquarium ist etwas stärker bepflanzt, ist es aber normal das ich gleich 100 Blasen Pro Minute hineinjagen muss damit mein Dauertest gerade mal dunkelgrün ist?
Habe den JBL Test der auf 20mg/l testet.
Ich habe bereits die Wasseroberflächenbewegung stark minimiert und habe meinen Inline Diffusor nah an den Filter gesetzt damit das Co2 ein etwas längeren Weg zum Ausströmer hat. Das Wasser zirkuliert auch in meinen Augen richtig.
Ich weiß nicht wie ich das noch optimieren kann habe schon bereits einiges versucht. Dicht ist nach dem Blasenzähler ebenso alles so dass das auch ausgeschlossen werden kann. Hoffe hier eine Antwort zu bekommen da ich durch Google nichts hilfreiches finden konnte, nervt mich eben so viel Co2 zu verschießen obwohl man im Internet von einer Zahl von nur 10 Blasen pro 100 Liter liest, ich weiß das es auch öfters eigentlich mehr ist aber finde meine Zahl schon etwas viel.
Schönen Gruß
2 Antworten
Hallo KleineSau,
es kann durchaus mit den Wasserwerten zusammen hängen, heißt ein weiches Wasser mit einem niederen KH-Wert wird anders reagieren, als ein hartes
Der Dauertest ist ein PH Test. Weil CO2 sich in berechenbarer Weise auf den PH Wert auswirkt und eine PH Messung etwas sehr einfaches ist, während eine direkte CO2 Messung technisch kompliziert ist.
Je mehr CO2 im Wasser ist, desto weiter sinkt der PH Wert. Allerdings puffert die Karbonathärte den PH Wert. Je mehr Karbonathärte das Wasser hat, desto mehr CO2 ist nötig, um den PH Wert so weit zu senken, dass sich der Dauertest verfärbt. Bei hartem Wasser sieht der Dauertest aus, als sei zu wenig CO2 im Wasser, während in Wirklichkeit schon viel mehr CO2 als nötig im Wasser ist.
Für die Pflanzen kann man CO2 kaum überdosieren (außer in sehr weichem Wasser), aber für die Tiere kann zu viel CO2 gefährlich werden.
Ohne CO2 Düngung ist der CO2 Wert im Wasser sehr niedrig und dadurch nach der Mimimumregel der Pflanzenernährung der wichtigste begrenzende Faktor für den Pflanzenwuchs. Der Wert ist im niedrigen einstelligen Bereich, teilweise nur ganz knapp über Null. In der Regel ist der natürliche CO2 Wert morgens vor dem Einschalten des Lichts am höchsten und Abends vor dem Abschalten des Lichts am niedrigsten.
Fast alle Pflanzenarten wachsen schon mit 10-15 mg/l CO2 sehr viel besser als ohne CO2 Düngung. Der größte Teil vom anspruchsvolleren Rest wächst spätestens bei 25 mg/l einwandfrei. Was noch mehr CO2 braucht um submers zu leben, ist realistisch betrachtet nicht für submerses Wachstum geeignet und kann nur mit extremer, völlig naturferner Pflege am Leben gehalten werden. Die meisten unserer Aquarienpflanzen sind in der Natur mehr Sumpfpfanze als Wasserpflanze. Sie leben in der Natur bei schwankenden Wasserständen nur saisonal untergetaucht, sie leben im Spritzwasser von Stromschnellen und Wasserfällen, oder sie stehen mit dem Unterteil im Wasser und wachsen bei der ersten Gelegenheit darüber hinaus. Nicht jede Sumpfpflanze, die von einem findigen Werbestrategen als Wasserpflanze angepriesen wird, schafft unter naturnahen Bedingungen die Umstellung auf das ganzjährige Leben unter Wasser.
Praxistipp Nr. 1 ist der selbe wie immer in der Aquaristik: Mach die Augen auf. Zeigen alle Pflanzen gesundes Wachstum? Dann ist die Nährstoffversorgung in Ordnung. Mehr Nährstoffe verbessern die Situation dann nicht.
Praxistipp Nr. 2 ist, nicht mit immer größerem Aufwand an einer einzelnen Art festzuhalten, die immer wieder stirbt obwohl alle anderen Arten überleben.