Cracken von Erdöl?

2 Antworten

Hallo, Simone,

klar, es gibt immer Differenzen zwischen der Produktion einer Raffinerie und dem (örtlichen) Bedarf.

Der einfachste Weg (neben dem zeitlich begrenzten Puffern in Tanks) ist der Export von überschüssigen Mengen/Qualitäten und dem Import von unterdeckten Bedarfen. Klasssisches Beispiel sind die Transporte auf dem Rhein nach und von Rotterdam.

zweite Möglichkeit ist die Auswahl entsprechender Rohölsorten: jedes Rohöl hat eine unterschiedliche natürliche Zusammensetzung. In Deiner Faß-Graphik ist nur ein (relativ schweres) Rohöl ausgewählt worden (z.B. kann Rohbenzin zwischen 5 und über 25% schwanken), aus manchen Rohölen kann man keinen Diesel oder Kerosin produzieren, aus anderen keine Schmierstoffe, Bitumen nur aus sehr, sehr wenigen (Mexico, Arab- und Iranian Heavy).

Dritte Möglichkeit Crackprozesse: Es wird NIEMALS das Rohöl gecrackt, sondern eine Fraktion in der Vakuumdestillation (Siedepunkte über 350°C) zwischen Heizöl und Vakuum-Rückstand /bzw.Bitumen, das sog. Virgin Gasoil (VGO). Damit können zusätzliche Mengen an Benzinen und Heizölen (aus Qualitätsgründen nicht jedoch Diesel oder Kerosin) gewonnen werden.

P.S. Die Faß-Graphik ist an mehreren Punkten falsch. Aber das ist hier nicht Dein Thema.

mfg Jens

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Cracken (eng. to crack= brechen ) ist, wie der Name schon erahnen lässt, die Aufspaltung von langkettigen Kohlenwasserstoffen, wie sie in der Bitumenfraktion vorhanden sind, in kurzkettige Kohlenwasserstoffe, wie sie in der Diesel oder Benzin Fraktion vorhanden ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – gelernter Diplom Chemiker