China Verstärker Platine kratzt extrem bei jedem Beat?

3 Antworten

Ich habe bisher nur gute Erfahrungen mit Verstärker-Modulen aus China gemacht. Allerdings kenne ich das Verzerren bei Bassimpulsen... die Ursache war immer eine zu schwache Stromversorgung.

Könntest du bitte mehr Info über die Stromversorgung und allgemein zu dem Modul mitteilen?

  1. Welche Kapazität hat der Akku?
  2. Mit welcher Spannung versorgst du den Amp?
  3. Welchen Querschnitt und Länge haben die Stromversorgungskabel zwischen Amp und Akku?
  4. Welche Impedanz haben die angeschlossenen Lautsprecher?
  5. Typenbezeichnung des Moduls bzw. des verbauten Verstärker-ICs?

Hast du einen Powercap, wie er gerne in einer Auto-Audioanlage verwendet wird, um die Spannungseinbrüche bei starken Impulsen zu vermeiden? Wenn ja, dann klemme diesen Kondensator unmittelbar an der Endstufe an den Versorgungsspannungseingang zwischen Plus und Minus wie hier beschrieben: https://subwoofer-tester.de/powercap-anschliessen-ausbauen/

Wenn dir nur eine 12V-Autobatterie zur Verfügung steht, dann teste damit und verwende unbedingt Kabel mit sehr hohem Querschnitt. Den unbedingt erforderlichen Querschnitt entnimmst du aus der Tabelle auf Seite 4 in diesem PDF von Intertechnik: https://www.intertechnik.de/user/powercap_info.pdf

Der maximale Strom, der kurzzeitig in die Endstufe fließt, hat bei 300 Watt (150 + 2 x 75 Watt) und 12 Volt eine Stärke von 25 A und der Querschnitt sollte mindestens 6 mm² betragen.

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.

Grüße, Dalko


Franky12345678  27.04.2019, 15:31
Wenn dir nur eine 12V-Autobatterie zur Verfügung steht, dann teste damit und verwende unbedingt Kabel mit sehr hohem Querschnitt.

Und ganz wichtig: Auch bei einem kurzen Versuch eine passende Sicherung verwenden. Sollte sich auf der Platine etwas ungünstig verabschieden, hält sich das Sylvesterfeuerwerk in Grenzen und die Batterie bleibt ganz.

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dalko  27.04.2019, 20:33
@Franky12345678

Hallo Franky,

da hast du natürlich recht, ich habe halt gehofft, dass der Fragesteller die beiden verlinkten Seiten durchliest, dort findet er dann diese unbedingt einzuhaltenden Sicherheitsvorkehrungen, die natürlich unbedingt zu berücksichtigen sind.

Wenn er dennoch ohne jede Schutzvorrichtung seinen Basteltrieb befriedigen will und wegen Unwissenheit plötzlich einen Kurzschluss der gewaltigen Art fabriziert, dann hat er auf die harte Art gelernt, was es heißt, eine Autobatterie kurzzuschließen. Danach wird er sich für immer an dieses heiße bzw. glühende Spektakel erinnern und gelernt haben, wie gefährlich der Umgang mit Elektrizität sein kann;-) ... und die Batterie übersteht das meistens, was sich definitiv in seine atomaren Bestandteile auflöst, ist die Brücke, die den Kurzschluss verursacht hat.

Grüße, Dalko

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DerLang 
Fragesteller
 27.05.2019, 18:17
@Franky12345678

welcher Querschnitt😂 Hab 2,5; 6; und 10qmm. Also an Kabel scheiterts nicht, ich habs jetzt mal noch mit einem 600W 12V LED Netzteil versucht, was eine kleine besserung gebracht hat. Aber dennoch hat auch das parallelschalten eines 6000uF Elkos keine besserung gebracht, weshalb ich denke das die Stromversorgung zwar eine schwachstelle darstellen kann, der Fehler aber nicht komplett daher kommt, denn ich glaube kaum dass ein Modul das mit 200W RMS Ausgangsleistung angegeben ist, und an das ich nur an einem Kanal der mit 50W RMS angegeben ist eine Last angehängt habe, über 600W zieht bei ca. 70dB. Aber ich kann es gern nochmal mit einer Autobatterie probieren.

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DerLang 
Fragesteller
 27.05.2019, 18:20
@dalko

Hallo, mir ist durchaus bewusst was beim Kurzschluss einer Autobatterie passiert, und treffe auch entsprechende Vorkehrungen, jedoch habe ich für dieses Projekt keine Autobatterie benutzt. Sondern ein Liion akku, der auch gefährlich werden kann, aber mit dem ich durchaus umzugehen weiß.

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dalko  27.05.2019, 19:33
@DerLang

Mein Kommentar bezog sich auf den unnötigen Hinweis von Franky und war eine humorvolle Überzeichnung auf diese Worte

Sollte sich auf der Platine etwas ungünstig verabschieden, hält sich das Sylvesterfeuerwerk in Grenzen und die Batterie bleibt ganz.

Eigentlich habe ich dich damit nicht angesprochen.

Außerdem finde ich es mir gegenüber unfair, mit keinem Wort auf meine Antwort eingegangen zu sein und meine Fragen zu ignorieren. Schade, denn ich hätte dir mit ziemlicher Sicherheit helfen können, da ich diese Module gut kenne. Schade.

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DerLang 
Fragesteller
 27.05.2019, 18:24

Hab mich erstens vertan, das Modul ist mit 2x50W und 1x100W angegeben also 200W, und selbst wenn wäre 6qmm volkommen überdimenaioniert, solche Kabel halten ohne jegliche Hitzeentwicklung auf solch kurzen Strecken 50A aus.

In meinem Fall reichen die 2,5qmm locker aus.

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So ein Kratzen klingt für mich eher so wie wenn etwas Übersteuert. Kann sein, dass da eventuell irgendeine Spannung einbricht oder einfach die Schaltung falsch Dimensioniert ist.


DerLang 
Fragesteller
 26.04.2019, 20:19

Ne das ist kein Übersteuern, sondern eher eine starke Verzerrung🤔

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PeterKremsner  26.04.2019, 20:22
@DerLang

Übersteuern ist ebenfalls nichts anderes als eine starke Verzerrung ;)

Eine Übersteuerung muss nicht gleichbedeutend sein mit Klipping, sonder es kann auch einfach sein, dass sich Bauteile eben ab einer gewissen Amplitude nicht mehr linear verhalten.

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Franky12345678  26.04.2019, 20:34
@PeterKremsner

Oder schlimmer noch: Das Schwingen anfangen, so dass aus dem "wwwrrruppp!" eines Übersteuerten Bassschlages ein scharfes ekliges "krrtzzz!!" wird. ^^

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PeterKremsner  26.04.2019, 20:36
@Franky12345678

Ja das auch wobei ich schon oft gemerkt habe das gerade die Anregung von Schwingungen auch manchmal mit einer Modulation der Versorgungsspannung zusammenhängen können

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Franky12345678  26.04.2019, 20:47
@PeterKremsner

Das sollte aber eigentlich nicht passieren.

Wenn der Verstärker tatsächlich die Versorgungsspannung durch schwankende Last "moduliert", dann ist die Spannungsquelle (oder auch der Pufferelko) deutlich unterdimensioniert.

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PeterKremsner  27.04.2019, 01:29
@Franky12345678

Ja das stimmt schon und genau das kann hier der Fall sein. Es kann aber auch sein dass der Verstärker zu Hochfrequenten Schwingungen neigt. Eine Audioendstufe kann auch mal im Bereich von einigen MHz zu schwingen beginnen, die Pufferelkos arbeiten hierbei nicht mehr gut. Dazu muss man parallel zu den Pufferakkus 100nF Kerkos oder dergleichen schalten.

Die Hochfrequenten Schwingungen hört man natürlich nicht aber die können dann über nichtlineare Effekte in den Bauteilen ebenfalls das Audiosignal modulieren, was dann zu einer Art Schwebung führt.

Ist mir bei Audioverstärkern zwar noch nicht untergekommen, aber das Verhalten habe ich schon mal bei Signalverstärkern gehabt.

Alle diese Sachen wären dann natürlich Hardware Fehler bzw Dimensionierungsfehler, aber die liegen bei solchen Dingern auch im Bereich des Möglichen.

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Franky12345678  27.04.2019, 15:26
@PeterKremsner

Auch wenn viele Hifi-Fans es nicht wahr haben wollen: Audioverstärker haben idr. Filter drin, der Frequenzen oberhalb des hörbaren Bereiches vom Verstärker fernhalten. Wäre ja auch fatal, da unhörbar und je nach Frequenz tödlich für Hochtöner.

Diese Platine ist einfach Müll und die verwendete Spannungsquelle (Siehe Kommentare unter meiner Antwort) gibt dem ganzen nochmal so richtig den letzten Rest. :)

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PeterKremsner  27.04.2019, 19:06
@Franky12345678

Hat nichts mit den Filtern zu tun. Du überlagerst eine Hochfrequente breitbandige Schwingung deinem Signal.

Kannst du darstellen als s(t)*g(t). Nach der Fouriertransformation ist das im Frequenzbereich eine Faltung, womit Mischfrequenzen entstehen die auch im hörbaren Bereich liegen und daher nicht gefiltert werden.

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PeterKremsner  27.05.2019, 18:57
@DerLang

Ein 2800µF Elko hat einen haufen Eigeninduktivität. Der fängt zwar Modulationen im Bereich von 50Hz ab, aber bei Frequenzen von über 10kHz bringen die Dinger absolut gar nichts mehr.

Also gute Pufferung hat relativ wenig mit großen Elkos zu tun, sondern mit der Wahl der richtigen Kondensatoren für den jeweiligen Einsatzzweck und diese Kondensatoren müssen zudem direkt an der Leistungsstufe sitzen, also auf die Platine gelötet sein. Wenn der Hersteller die einfach nicht einplant dann kann es zu unschönen Effekten kommen, die der Endnutzer dann so gut wie gar nicht mehr selbst beheben kann, außer er kennt sich mit den Schaltungen aus und weiß welchen Kondensator er hier anschließen kann / muss. Dazu müsste man aber zuerst das Verhalten des Verstärkers durchmessen und Charakterisieren, was man üblicherweise mit einem Oszilloskop und einem Funktionsgenerator macht.

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DerLang 
Fragesteller
 14.06.2019, 20:37
@PeterKremsner

Danke, unabhängig vom tatsächlichen Wahrheitsgehalt dieses Kommentars, womit ich auch nichts unterstellen will, hast du mir wieder was zum denken gegeben und potenziell neues Wissen. Aber nach und nach schließe ich darauf, dass die versorgenden Leiterbahnen auf dieser Platine einfach viel zu klein sind, denn es ist meiner Meinung nach ziemlich unwarscheinlich, dass das Netzteil für diese Schallpegel zu schwach ist, da es mit meinem Auto"hifi"verstärker mit (zumindest annähernd) 600W max. Ausgang bei einem Pegel von ca. 120db wunderbar mehr oder weniger klar funktioniert.

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PeterKremsner  17.06.2019, 19:06
@DerLang

Naja viel zu klein ist relativ.

Im Endeffekt ist das alles nur ein Spiel aus Leitungsinduktivität und ausreichend Pufferkapazität.

Kleine Leitungen erhöhen in erster Linie die Induktivität der Leitung, sprich die Leitung braucht länger um den Strom liefern zu können, auch wenn sie im statischen Fall den Strom durchaus noch liefern kann, daher muss in einem guten Design immer ausreichend gepuffert werden.

IdR macht man das mit einer Kombination aus Low ESR-Elkos oder besser Tantal bzw Tantalpolymerkondensatoren und Keramikkondensatoren. Typische Werte sind hier 100µF Elko, 1µF und 100nF Kerko, der 1µF Kerko kann bei Tantalkondensatoren entfallen. Sofern der Weg zu den Anschlussklemmen im Verstärker relativ lange ist, also idR weit größer als 20cm Leitungslänge nimmt man dann noch einen 2.2mF Elko dazu. Bei hohen Leistungen noch mehr.

Die großen Elkos zwischen Netzteil und Verstärker dienen in erste Linie dazu ein langsames Netzteil zu kompensieren oder sehr große Leitungslängen, also in einem Fahrzeug der Weg vom Verstärker zur Batterie. Schlechtes PCB Design können die Dinger natürlich, wie oben beschrieben, nicht beheben.

Natürlich kann darüber hinaus der Verstärker selbst auch furchtbar abgestimmt sein, das hat man zB wenn der Feedback Zweig die Signalverzögerung durch die Verstärkerstufe nicht kompensiert. Dann kann der Verstärker sogar höhrbar einfach nur zum Summen oder Piepsen anfangen.

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Vermutlich übersteuert es.

Wie sind die Watt angegeben? (RMS, PMPO, Musikleistung, Sinusleistung...)

Welche Spannung und welche max. Stromstärke liefert das versorgende Netzteil?

Stimmt die Impedanz der verwendeten Lautsprecher?

Welche Leistung haen die Lautsprecher?

Woher ich das weiß:Hobby

DerLang 
Fragesteller
 26.04.2019, 20:13

Angegeben war die Leistung wie oben geschrieben. Und ich versorge die Platine mit einem 12V Liion Akku.

Eingangsspannung sollte laut Hersteller wie bei allen Chinaprodukten bei 12-24V liegen.

Und das ist keine Übersteuerung, was ich versuche zu beschreiben ist eine extreme Verzerrung des Klangs.

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Franky12345678  26.04.2019, 20:31
@DerLang
Angegeben war die Leistung wie oben geschrieben.

Dann musst du mal nach den technischen Daten suchen. Das wäre wichtig zu wissen.

Das Ergebnis einer Übersteuerung ist stark verzerrter Klang.

Möglich ist auch, dass dein Akku nicht genug Strom liefert (hoher Innenwiderstand), so dass die Spannung bei Spitzenpegeln zu stark einbricht. Dann "übersteuert" es auch.

Leider hast du meine Fragen unvollständig beantwortet, so dass ich dir da wegen fehlender Infos nicht wirklich helfen kann.

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DerLang 
Fragesteller
 26.04.2019, 20:41
@Franky12345678

Meinst du wirklich dass es an unzureichender Stromversorgung liegt? Hatte das als erstes auch vermutet aber dann nach ein bisschen überlegung wieder verworfen. Sorry mehr daten lassen sich zu dem Ding nicht finden. Aber dann werde ich es mal mit nem 600W 12V Schaltnetzteil versuchen, dass ich noch rumliegen hab.

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Franky12345678  26.04.2019, 20:57
@DerLang

Angenommen, die Leistungswerte sind korrekt angegeben. Dann sind das zusammen 300W RMS.

Dein Akku müsste dann theoretisch minimum 25A(!!!) liefern können, um das zu betreiben. Da ist die Verlustleistung noch nicht einkalkuliert. Es dürfen auch gerne 30A sein und auch die kleinen Mini-Pufferelkoleins auf der Platine werden vorne und hinten nicht reichen.

Die Platine sieht nicht so aus, als könnte sie die das überhaupt liefern. Die Minikühlkörper würden dabei verdampfen und die kleine Strom-Anschlussbuchse dürfte die 25A auch nicht lange aushalten und um die Leiterbahnen im Lastkreis sieht es auch schlecht aus.

Also kommt RMS nicht hin.

Bleiben eigentlich nur die PMPO-(Fantasie-)Daten.

Also rechne damit, pro Kanal ca. 5W RMS zur Verfügung zu haben.

Großartige Bassorgien sind da nicht drin. Mit effizienten Lautsprechern kann man damit schon was anfangen.

Da kannst du dir dann ein kleines PC-Soundsystem oder so von bauen.

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