Chemisches Gleichgewicht bei Konzentrationsänderung?
Hallo,
das Gleichgewicht ändert sich ja bei Konzentrationsänderung, dass heißt wenn ich Edukte hinzufüge, nehmen die Produkte zu.
Meine Frage: Wenn ich Edukte entferne, nehmen die Produkte ja ab, weil diese ja die Edukte nachbilden. Verschiebt sich dann nicht auch gleich das Gleichgewicht auf die rechte Seite, bis Edukte und Produkte wieder gleich sind?
Ich hab eine Aufgabe:
2A + B -><- C + D
und hier steht in den Antwortmöglichkeiten "Wenn man B entfernt, verschiebt sich das Gleichgewicht auf die rechte Seite". Diese Antwort ist falsch, aber ich verstehe nicht ganz wieso? Kann mir das jemand erklären?
Verschiebt sich das Gleichgewicht hier nicht auf die rechte Seite, weil wir von A 2 Stück haben?
3 Antworten
Wie ist denn das Gleichgewicht bei einer Wippschaukel. Da gibt es nur eines, nämlich dann, wenn die Wippe in der Waagerechten steht. Wenn man auf einer Seite etwa draufpackt, muss man das auf der anderen Seite auch, damit das GG gewahrt bleibt. Und wenn man Produkt entfernt, erniedrigt sich entsprechend Edukt, damit das GG stimmt. Das GG verschiebt sich nicht, es sorgt dafür, dass der Quotient aus dem Produkt (math) der Produkte (chem) und dem Produkt (math) der Edukte konstant bleibt. Das ist dann die Gleichgewichtskonstante. Und Konstante sagt eben, dass es bei gegebenen Bedingungen wie Druck und Temperatur ein unveränderlicher Wert ist. Durch die Variation der Reaktanden ändert sich das GG nicht und die GGK bleibt konstant. Anders sieht es aus, wenn man Druck oder Temperatur ändert. Das hat oft eine Änderung der GG-Lage zur Folge.
Weil nachdem Prinzip von Le Chatelier sich das Gewicht stets in die Richtung bewegt, aus der die Veränderung kam bzw. versucht diesem zu entgegnen.
Wenn Du also B entfernst und B für die Einhaltung der Konstante/des GGW notwendig ist, wird die Reaktion neues B zur Verfügung stellen, damit diesem Einfluss ausgewichen werden kann. In der Folge kann es sich NICHT auf die rechte Seite verschieben.
Stell doch mal das MWG auf und verändere dann mal [B]. Du wirst feststellen, dass Du, um K zu erhalten, C und D verkleinern musst.
Ich hab den Fehler. Ich dachte man muss bei Entzug eines Edukts/Produkts immer das andere vermehren. An verkleinern, hab ich grad gar nicht gedacht.
Das GGW verschiebt sich bei Konzentrationsänderungen dann, wenn alle beteiligten Stoffe in ihrer Konzentration proportional geändert werden. Zum Beispiel bei Verdünnung einer Reaktion im Gleichgewicht in flüssiger Phase. Das lässt sich mit dem MWG auch leicht nachrechnen, dass in so einem Fall ansonsten die Gleichgewichtskonstante einer andere wäre (Das passiert aber nur bei Temperaturänderungen). Es findet also eine Änderung der Stoffmengenzusammensetzung statt, die sich zugunsten der Edute oder Produkte auswirkt. Im Grunde funktioniert das analog zum Einfluss von Druck bei gasigen Systemen. "Mehr Platz, mehr Teilchen"
Das Problem mit der Zugabe oder Entnahme von einzelnen Reaktionspartnern ist einfach nur ein sprachliches.
Man müsste bei einer Zugabe von A sagen, dass A solange reagiert, bis sich das Gleichgewicht neu (auf den Wert der Konstante) eingestellt hat. Umgekehrt, bei Entnahme von B müsste man von Nachbildung von B sprechen.
Leider wird vor allem in Schulbüchern sprachlich anerkannt, dass die Reaktionsrichtung bei der Neueinstellung des GGW dabei als Gleichgewichtsverschiebung in diese Richtung bezeichnet wird.
Die Produkte bilden die Edukte dann ja noch. Heißt, haben in einem kurzen Zeitraum mehr Stoffmenge als die Edukte. Also ist der Gedankengang höhere Stoffmenge = höheres Gleichgewicht falsch?