Chemie - Nernstsche Gleichung?

3 Antworten

Wie schon die anderen gesagt haben:

-die Einheiten fehlen, was mMn in NaWis ein ganz schlechter Stil ist!

-der grobe Fehler ist, dass der Lg {1 mol/L}= 0 ist, der komplette 2. Term fällt also weg.

-wenn jetzt die Angabe mit Temperatur nicht wäre, könnte man gleich die vereinfachte Form verwenden, bei der nur 0,059 V/z×Lg{c} bleibt.

-wenn ich sowieso mit dem TR rechnen muss, würde ich nicht noch ln{c} in 2,303×lg{c} umrechnen! Das macht man zwar für die Vereinfachung, aber mindestens die Schritte 3 und 4 sind total unnütz!

Man setzt die Werte (MIT Einheiten!) in die Formel ein und tippt dann in den TR!

Den 2. Term einzeln anzugeben kann mal sinnvoll für die Übersicht sein, aber die weiteren Zwischenschritte sind unnütz, eine Fehlerquelle und mMn ein Zeichen von Umstand/Unsicherheit.

Die ersten zwei Zeilen der Gleichung sind richtig. Aber wie schon indiachinacook bemerkte ist lg 1 = 0. In der dritten Zeile steht dann nur noch 0,35 V, und das ist das Potenzial einer Kupferhalbzelle der Konzentration c(Kupferionen) = 1 mol/L.

Was ich ganz schlecht (entschuldige) finde, dass in allen Gleichungen keine Einheiten angegeben sind. Jemand, der mit "E" nicht vertraut ist hat beim Ergebnis keine Ahnung was hier eigentlich ausgerechnet wurde.

Du selbst gehst hier dem Problem aus dem Weg welche Einheit für R zu wählen ist, damit E in V erhalten wird.

Von Experte Spikeman197 bestätigt

Ich weiß nicht genau, was Du eigentlich ausrechnen wolltest; meine Glaskugel sagt, daß es etwas mit Kupfer in einmolarer Lösung bei 40 °C zu tun hat, aber ich weiß nicht, ob ich ihr das glauben soll.

Aber auf jeden Fall hast Du Gurke gerechnet, denn lg(1)=0 und damit fällt der ganze Term hinten weg. Mit der Nernst-Gleichung kann man das Elektrodenpotential bei ver­schie­de­nen Konzentrationen berechnen, aber nicht bei verschiedenen Temperaturen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Spikeman197  04.09.2021, 16:57

hmm, nach der Grundgleichung kann man schon T berücksichtigen, aber das ist mMn ziemlich unüblich.

indiachinacook  04.09.2021, 17:10
@Spikeman197

Wie willst Du T berücksichtigen? Wenn das möglich wäre, dann müßtest Du ja z.B. die Nernst-Gleichung benutzen können, um die folgende Frage zu beantworten:

Ein Stromkreis besteht aus zwei Cu²⁺/Cu-Halbzellen bei Temperaturen von 25 °C (Re­fe­renz­tem­pe­ra­tur) und 50 °C, beide mit c(Cu²⁺)=1 mol/l. Welche Span­nung liegt zwischen den beiden?

Ich muß erst sehen, wie mir das jemand vorrechnet, bevor ich glaube, daß das mög­lich ist. Meiner Mei­nung nach sagt die Nernst-Gleichung in diesem Fall voraus, daß kein Strom fließt, ob­wohl das nicht stim­men kann, denn das System ist ja nicht im Gleich­­gewicht und kann daher Arbeit ver­rich­ten (letztlich handelt es sich um eine Art Thermo­element).

Spikeman197  04.09.2021, 17:13
@indiachinacook

Aber in der originalen Gleichung steht RT als Zähler...warum sollte das nicht gehen? Schließlich ist das eine Reaktion wie jede andere...

Das hier der ganze Term sowieso wegfällt ist unstrittig, aber das T in der BasisGleichung steht doch auch?!? Bei einem anständigen pH-Meter kann man aus genau dem gleichen Grund die Temperaur einstellen, weil man letztlich auch eine Potentialdifferenz misst!

indiachinacook  05.09.2021, 11:09
@Spikeman197

(Warum habe ich das gestern nicht gesehen?)

Offenbar habe ich mich zu schwammig ausgedrückt: Du kannst die Nernst-Glei­chung bei jeder Tem­pe­ra­tur benutzen, um ein ε⁰ (bei Referenzkonzentration) zu einem ε (bei be­lie­bi­gen Kon­zen­tra­tio­nen, aber derselben Temperatur) umzurech­nen, aber niemals, um ein ε⁰ von einer Tem­pe­ra­tur (z.B. 25 °C, die Referenz­tem­pe­­ra­­tur) auf ein ε⁰ oder ε bei einer an­de­ren Tem­pe­ra­tur (z.B. 40 °C) um­zu­rech­nen. Statt­des­sen mußt Du das ε⁰ bei jeder Tem­pe­ra­tur experimentell bestimmen, oder über irgend­einen komplizierten Zauber umrechnen.

Warum? Weil isotherm alles einfacher ist. Letztlich ist ja ε⁰ eng mit ΔG und damit der Gleich­gewichts­kon­stan­te verbandelt ΔG=−zFε=RT⋅ln(K) und um ein ΔG auf eine andere Tem­pe­ra­tur um­zu­rech­nen, braucht man eine Menge nichttrivialer Schritte (mit getrennter Um­rech­nung von Entropie und Enthalpie über irgend­welche komischen Integrale mit der Wärme­kapa­zi­tät). Und man sieht ja, daß es nicht geht: Die Tem­pe­ra­tur steckt ja nur im Kon­zen­tra­tions­term, und bei Ein­heits­kon­zen­tra­tio­nen ist der Null. An­de­rer­seits müssen sich ε⁰(T₁) und ε⁰(T₂) ja unter­schei­den, aber die Nernst-Gleichung kann das nicht handhaben.

01andreas 
Beitragsersteller
 04.09.2021, 13:56

Die Gleichung aus dem Foto war vorgegeben, ich sollte nur prüfen, ob diese richtig ist oder nicht. Nach deiner Antwort wurde mir klar, dass das Ergebnis gar nicht 0,38 sein kann denn lg 1 ist ja 0 und damit hätte man am Ende 0,35 + 0 = 0,35 und nicht 0,38.

indiachinacook  04.09.2021, 13:59
@01andreas

Genau. Es bleibt aber immer noch die Frage, was die Gleichung eigentlich berech­nen wollte. Ich vermute, daß das bereits eine fehlerhafte Überlegung war.

Spikeman197  04.09.2021, 17:08
@indiachinacook

Hihi, wie ich das sehe, steht das doch in der Aufgabenstellung!

Welche Gleichung ist das? Wurde richtig gerechnet? Falls nein, wo ist der Fehler?

Diese fehlerhafte Rechnung wurde vorgegeben! Sie ist nicht nur (absichtlich) falsch, sondern auch (unabsichtlich?) alles andere als 'vorbildlich'!