Er sagt, es dauerte bei ihm 30 Jahre, bis er erkannte, dass das, was ihm seine Mutter über Frauen beibrachte, nicht mit dem überein stimmt, was Frauen in der Realität bevorzugen.
Seine Mutter sagte ihm, er müsse vernünftig, zuvorkommend, immer respektvoll, verständnisvoll, gelassen und nett zu Frauen sein, dann wäre er der perfekte Partner.
Sein eigener Vater, also der Mann der Mutter, war das Gegenteil: Ein rabiater, dominanter Typ, der seine Frau regelmäßig zurechtwies.
Seine Mutter sagte ihm "Werde nicht so wie dein Vater, denn es ist wirklich anstrengend, mit ihm verheiratet zu sein."
Aber: Die Mutter blieb stets bei diesem Mann (was ihre Worte dann eigentlich Lügen straft).
Während meinem Kumpel, als er das umsetzte, was die Mutter ihm über Frauen beigebracht hatte, ständig die Frauen in seinem Leben fremdgingen, ihn nicht respektierten oder ihn nach kurzer Zeit gegen andere, dominantere Typen austauschten.
Ich habe mich in seinen Worten ein wenig wiedererkannt, denn bei mir war es ähnlich, dass mir von meinen Eltern beigebracht wurde, besonderen Respekt, Höflichkeit und Freundlichkeit gegenüber Frauen zu zeigen.
Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass man damit weniger Chancen bei den Frauen hat, als Männer, die sich einfach ohne Rücksicht durchsetzen.
Erst nachdem ich deutlich egoistischer, abgehärteter und durchsetzungsstärker wurde, klappte es mit den Frauen.
Wieso also bringen wir hierzulande jungen Männern bei, dass sie Frauen wie rohe Eier behandeln sollen, wenn die Realität so ausschaut, dass Frauen sich eher den Männern zuwenden, die ihnen viel Reibungsfläche bieten und heftig kontra geben?
Und mir ist klar, dass keine Frau so ist wie die andere, aber diese Beobachtungen und Erfahrungen treffen doch auf eine deutliche Mehrheit der Frauen zu, die ich kennengelernt habe und über die mir von Freunden berichtet wurde.