Chef hält sich nicht mehr an mündliche Vereinbarung (Homeoffice)?

4 Antworten

Das Problem ist: Du hast vermutlich keine Beweise, dass Homeoffice vereinbart war. Also steht es hier Aussage gegen Aussage, schwere Situation rechtlich. Hattest du ihn schriftlich z.B. per Mail aufgefordert das zu bestätigen oder nur mündlich?

Wenn er dich zum Gespräch bittet, dann verweise auf diese mündliche Abmachung.

Ich an deiner Stelle würde mir überlegen, wie wichtig mir Homeoffice ist. Ist es dir wichtig, dann kündige. Ist es dir nicht wichtig, dann verhandle dein Gehalt nach, weil das für dich wesentlicher Bestandteil der letzten Gehaltsverhandlung war und du als Ausgleich dann per nächstem Monat mehr möchtest, dich also nur "raus kaufen" lassen würdest als der Absprache.

Red Flag, kündigen, bei der nächsten firma kriegst du bestimmt HO plus mehr Gehalt. Peinlich solche kasperle.

Da hätte ich mal sowas von keine Lust drauf und würde mir einen anderen Chef suchen.

Aber zu jetzt: abwarten. Wenn dein Chef dir unterbreitet, dass er kein HO wünscht, sagst du, dass es anders abgesprochen ist. Denn das ist ja nicht richtig, es ist ja mit verhandelt worden. Ich würde dann fragen, wie er mir entgegen kommt, wenn das jetzt gestrichen wird? Mehr Gehalt?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Wellness, Beauty, Gesundheit

Du kannst ihn auf die getroffene Absprache hinweisen und da das ganze bereits über ein Jahr läuft, auch klar benennen, dass die entsprechende Regelung ja bisher problemlos funktioniert hat.

"oder muss ich alle zusätzlichen Arbeiten, welche mit dem neuen Gehalt und dem HO-Tag letzten Jahres abgesprochen wurden stillschweigend weiter ausführen?"

Natürlich, nach wie vor ist er Dir weisungsbefugt.

"Wäre ein Weglassen von ein paar dieser Aufgaben schon Arbeitsverweigerung?"

Allerdings.

Rechtlich gesehen darf er eine zwischen Euch beiden getroffene Vereinbarung nicht einfach einseitig aufkündigen. Durch die rein mündliche Absprache bist Du halt in der dummen Situation, dies schwer nachweisen zu können.

https://rechtsanwalt-arbeitsrecht-in-berlin.de/news/homeoffice-zuruecknehmen-widerrufen/

Habt Ihr denn eine Personalabteilung oder eine Art gemeinsamen Arbeitskalender, wo Dein regelmäßiger HO-Tag seit einem Jahr eingetragen ist? Dadurch hättest Du zumindest einen einen gewissen Beleg für die Absprache.


d3x2017 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 12:51

Hi, danke für die Antwort! Der Tag ist ursprünglich als wechselnder Tag festgelegt, da ich ab und zu vor Ort Fotos machen muss. Hier muss ich mich dann mit der entsprechenden Abteilung absprechen, was auch problemlos funktioniert. Da ich auch nicht so weit weg wohne, können mich die Kollegen auch immer anrufen, falls doch spontan was zum Fotografieren ist. Dann komme ich immer hin. Seit November ist eine Halbtagskraft da, diese arbeitet mittwochs den ganzen Tag. Daraufhin hatten wir dann abgesprochen, dass ich mittwochs den HO-Tag mache. Wenn sie Urlaub hat, greift aber wieder die wechselnde Regelung. Auch das ist mit dem Chef so abgesprochen gewesen. :-( Allerdings haben wir eine elektronische Zeiterfassung. Hier kann man genau sehen, wann ich HO gemacht habe.

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Stellwerk  22.07.2024, 13:13
@d3x2017

Dann würde ich als Vorbereitung für das Gespräch genau das an Fakten sammeln und ihm ruhig vortragen: Dass Ihr eine Vereinbarung getroffen habt, dass diese in der Zeiterfassung nachvollziehbar ist, dass er bisher nichts zu beanstanden hatte, Du Deine Arbeit zuverlässig erledigt hast und erreichbar bist, sprich, Dich an alle Vorgaben gehalten hat.

Wenn er Dir das HO streichen will, muß er das halt in gegenseitigem Einvernehmen machen.

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