Chef erwartet das ich als Lehrling samstags arbeite?
Hallo Leute
ich bin seit 3 Monaten angestellt in meiner Firma. Als Bürokauffrau ich wäre eigentlich für den Service Zuständig. Dadurch weil im Lager so viele Pakete sind und keiner mehr nachkommt hat der Chef gefragt ob ein paar am Samstag arbeiten können. Dann hat mir die Chefin heute gesprochen "Wo bist du" (Geld kommt nie pünktlich immer 3 Wochen zu spät)
ist das so rechtens? Wir arbeiten nur von Montag bis Freitag 17 Uhr
8 Antworten
Bei Minderjährigen sind Überstunden ein No-Go laut dem (§ 21 Jugendarbeitsschutzgesetz). Es gibt Ausnahmen. Jedoch braucht es dann Zeitkontrollen und einen Freizeitausgleich in den folgenden 3 Wochen.
Volljährige Auszubildende können andere Arbeitszeiten haben. Überstunden darf ein Azubi über 18 Jahren aber ebenfalls nur bedingt machen. Die tägliche Arbeitszeit darf in der Regel nicht länger als acht Stunden betragen. Handelt es sich jedoch nur um eine zeitlich begrenzte Regelung, kann die tägliche Arbeitszeit für volljährige Azubis auch auf zehn Stunden heraufgesetzt werden. Siehe auch § 17 Berufsbildungsgesetz.
Um dazu eine Aussage treffen zu können, fehlen sämtliche wichtigen Angaben.
Gerade bei Azubis ist IMMER das Alter ein notwendiger Punkt, da hier das Jugendarbeitssschutzgesetz zu beachten ist, wenn U18.
Dann haben wir keine Info darüber, was genau im Ausbildungsvertrag für die Arbeitszeiten mit welchem Wortlaut vereinbart ist. Und grundsätzlich ist auch für Azubis Arbeit am Samstag bedingt zulässig.
War das denn vorher so abgesprochen, dass du heute arbeiten musst oder kam die Frage von der Chefin, wo du bist, ganz plötzlich?
Falls es nicht abgesprochen war, sagst du einfach dann, dass dir das nicht klar mitgeteilt wurde und bleibst einfach zuhause, jetzt wärst du sicher eh spät dran.
Ich würde aber schon aus Protest nicht am Samstag arbeiten, wenn die das nicht hinkriegen, pünktlich das Gehalt zu überweisen. Man muss sich in der Ausbildung nicht alles gefallen lassen, man wird ja schon genug ausgenutzt.
Das Recht, Überstunden anzuordnen, muss im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder einer Vereinbarung mit dem Betriebsrat verankert sein. Ohne vertragliche Regelung dürfen Arbeitgeber nur in betrieblichen Notfällen Überstunden anordnen. Dazu zählen geschäftskritische Ereignisse wie beispielsweise Brand - oder Sturmschäden.
Für einen begrenzten Zeitraum ist das zulässig, solange deine Ausbildung darunter nicht leidet. Lediglich Nachtarbeit ist unzulässig solange du unter 18 bist.