Chancen auf Medizinstudium?
Hallo ich würde sehr gerne Medizin studieren in Baden-Württemberg/Süddeutschland habe aber momentan einen Schnitt von 2,5 weil ich noch ein halbes Jahr Zeit habe bis ich mein Abi habe traue ich mir auch noch ein 2,1 zu.
Ich hab mich schon probiert an den Unis zu informieren und hab dann auch gesagt bekommen dass es mir dem tms klappen kann aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Bei den Unis wo geschaut hatte sind fsj und Ausbildung sowie wartesemester ab 2020 kaum mehr etwas Wert (zb abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich gibt in Heidelberg 3p wobei man min. 56p im Bewerbungverfahren braucht um Chancen auf einen Platz zu haben, wo bei in diese Punkte tms und Noten gerechnet werden)
Mich belastet momentan der Gedanke sehr dass ich es nicht schaffen könnte. Meine Eltern können mich leider in keinerlei Hinsicht unterstützen und finden den Gedanken auch nicht so toll.
Ich habe jetzt echt Angst dass ich mir zu viel Druck mache und die Klausuren deshalb nicht immer so laufen wie ich will.
Freue mich über Antworten
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Ist doch egal. Der Zugang zum Medizinstudium wird gerade neu geregelt. Die berufliche Qualifikation wird dabei aufgewertet.
In NRW gibt es bereits eine Landarztquote. Dadaurch haben auch Leute mit einem Abiturdurchschnitt im 2-er-Bereich eine realistische Chance.
Danke für die Aufklärung! Hatte noch keine rechte Zeit, mich genau einzulesen, aber deine Zusammenfassung ist sehr präzise.
Ist diese "Landarztquote" nicht eigentlich eine spezielle finanzielle Förderung für Studenten, die bereits einen Studienplatz haben?
Nein, eben nicht. (Dazu habe ich schon was gelesen. 😉)
Das Verfahren läuft anders:
Das Bewerbungsverfahren ist zweistufig. In der ersten Stufe wird die Abiturdurchschnittsnote mit 30 Prozent, der Test für Medizinische Studiengänge (TMS) mit 30 Prozent und eine Ausbildung bzw. berufliche oder praktische Tätigkeiten mit 40 Prozent gewichtet. Im Rahmen der zweiten Stufe finden im Juni strukturierte Auswahlgespräche statt, in denen u.a. Empathie und Sozialkompetenz der Bewerberinnen und Bewerber gewichtet werden.
Und hier steht drin, dass der Notendurchschnitt der Bewerber bei 2,3 lag.
Der Altersdurchschnitt liegt bei 22 Jahren, der Abinoten-Durchschnitt bei 2,3.
Hi,
mit dem neuen Zulassungsbedingungen kann niemand so recht sagen, wie die Chancen in Zukunft nun wirklich aussehen.
Zumindest wird ein größerer Teil der 1,0er-Abiturienten direkt über die Abiturbestenquote zugelassen - die fallen damit im Auswahlverfahren der Hochschulen schon mal weg.
Dort würde ein sehr guter TMS für dich also schon mal eine realistische Chance darstellen. Die Betonung liegt hier auf "sehr gut".
Bei der zusätzlichen Eignungsquote spielt der Abiturdurchschnitt z.B. gar keine Rolle - oft ist hier auch das TMS-Ergebnis das maßgebliche Kriterium, zusätzlich zu Freiwilligendiensten, förderlichen Berufsausbildungen und Berufserfahrung.
Unterm Strich: mit einem sehr guten TMS bestehen durchaus Chancen.
LG
Dort würde ein sehr guter TMS für dich also schon mal eine realistische Chance darstellen. Die Betonung liegt hier auf "sehr gut".
Bei der zusätzlichen Eignungsquote spielt der Abiturdurchschnitt z.B. gar keine Rolle - oft ist hier auch das TMS-Ergebnis das maßgebliche Kriterium, zusätzlich zu Freiwilligendiensten, förderlichen Berufsausbildungen und Berufserfahrung
Dreh die Reihenfolge um ;) Die AdH finden immer am Schluss statt, d.h. die mit den sehr guten TMS-Ergebnissen fallen ebenfalls aus dieser Kategorie.
Dennoch sollte man darauf hinweisen, dass über die neue Talentquote nur noch 10% der Plätze vergeben werden. Um hier eine Chance zu haben, muss man zu den besten ~5% der TMS-Teilnehmer eines Jahres gehören (Störfaktoren grob eingerechnet). Bei 15000 Durchführungen pro Jahr (Schätzungsweise wird diese Zahl sogar noch steigen) entspricht das ein paar hundert Interessenten. Die Wahrscheinlichkeit zu diesen zu gehören ist, extrem gering. Weiterhin ist es erfahrungsgemäß so, dass die Teilnehmer, die ohnehin bereits zu den besseren Abiturienten zählen, auch im TMS besser abschneiden.
In den AdH hat der FS mit einem Schnitt von 2,1 bis 2,5 leider keine Chance mehr. Daran ändern auch die neuen Auswahlverfahren nichts.
Wenn du wirklich ausdauernd für den tms lernst, dann kannst du damit schon ganz schön viel reinholen, plus zwei Wartesemester, dann könnte das schon klappen. Jedoch sollte dein Schnitt dann nicht viel schlechter werden als 2,1 und für den TMS musst du halt dann wirklich lernen, als gäbe es kein morgeb mehr. Ansonsten kannst du ja noch eine Ausbildung machen, vor oder nach dem TMS (ich weiß ja nicht, was da für Themen abgefragt werden) Und schon mal in einen medizinischen Beruf reinschauen. Ich glaub, wenn du eine Ausbildung in der Pflege z.b. machst, hast du deinen Kommilitonen dann schon einiges voraus und du hast dann vielleicht eine komplett andere Sicht auf den Beruf Arzt. Man hat ja meistens eine romantisierte Vorstellung von diesem Beruf durch Filme, Serien etc.
Aber Ausbildung davor schadet auf jeden Fall nie, vor allem in der heutigen Zeit. Wenn du damit fertig wärst, hättest du die nötigen Wartesemester abgerattert und hast eunfach ein tolles Vorwissen.
Natuerlich erhoeht ein sehr gutes TMS Testergebnis die Chance auf einen Studienplatz. Der Test ist allerdings extrem schwer. Wenn man sich einmal die Durchschnittszahlen der teilnehmenden Abiturienten und im Vergleich dazu die zu verteilenden Studienplaetze ansieht, schwindet die Chance auf einen sehr kleinen Prozentsatz.
Hinzufuegen moechte ich, dass viele sich durch speziell auf den Test hinarbeitende Kurse vorbereiten.
Er wird nicht mehr neu geregelt. Die Neuerungen gelten für das kommende Sommersemester, für welches man sich bereits bewerben kann. Die Universitäten mussten ihre Auswahlverfahren bis zum 01.12. veröffentlichen.
Nein. Neu ist nur, dass im AdH der Abiturdurchschnitt nicht mehr das einzige Zulassungskriterien sein darf (was ohnehin bisher nur an 3 Universitäten der Fall war) und die Wartezeitquote (bisher 20%) nun durch eine Talentquote (nur noch 10%) ersetzt wird. Hier wird nun statt dem Abischnitt das TMS-Ergebnis das Hauptkriterium sein. Allerdings werden ab dem kommenden Semester weniger Plätze an schlechtere Abiturienten vergeben als bisher.
In Oldenburg oder Würzburg interessiert sich keiner für irgendwelche Ausbildungen, aber auch in Heidelberg bekommt man lediglich 2 Bonuspunkte von insgesamt 100 möglichen Gesamtpunkten.
Ist diese "Landarztquote" nicht eigentlich eine spezielle finanzielle Förderung für Studenten, die bereits einen Studienplatz haben?
Selbst wenn eine solche Quote eingeführt werden würde, hätte man dort keine Chancen mehr mit einem Schnitt im oberen Zweierbereich. Zum Vergleich: Bei der Bundeswehr (wenn man sich 17 Jahre verpflichtet!) hat man bis zu einem Schnitt von max. 2,0 Chancen, in Kassel (=teure Privatuni) lediglich bis zu einem Schnitt von 1,5. Und auch im Ausland hat man mit einem Zweierschnitt häufig keine Chancen mehr. In Budapest oder Riga braucht man sich gar nicht erst zu bewerben und selbst in Cluj (Rumänien) wurden bereits Bewerber mit einem Schnitt von 1,7 abgelehnt.
Natürlich haben offiziell alle eine Chance. Jeder hat zum einen die Chance ein sehr gutes Abiturergebnis zu erreichen (wenn er zu den Leistungsstärksten seiner Klasse gehört) oder eben beim TMS sehr gut abzuschneiden (Und auch hier zählt ausschließlich der erreichte Rangwert). Aber hat deswegen nun jeder eine realistische Chance? Nein. Und sowohl das Abitur als auch den TMS darf man nur ein einziges Mal machen.
Die Änderungen der Verfahren ändern nichts am Hauptproblem: Es gibt einfach zu wenige Studienplätze, aber viel zu viele Interessenten. Daher kann nur ein sehr kleiner Teil von ihnen zugelassen werden und die meisten müssen abgelehnt werden.