Cat6 Patchpanel geschirmt oder ungeschirmt?

2 Antworten

Das erkennst du bei Patchkabeln an der genauen Bezeichnung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Twisted-Pair-Kabel#STP

Wenn das Kabel zwischen Dose und Panel keinerlei Schirm hat, dann nutzt Dir das alles aber relativ wenig, solange Du die Dosen nicht anderweitig erdest.


Suprastar 
Beitragsersteller
 24.01.2019, 00:35

Die Bezeichnungen STP/UTP sind mir bekannt. Mir geht's darum die Qualität der vorgefertigten Patchkabel von Amazon zu prüfen. Angeblich STP cat7. Da gibt's aber genug Anbieter wo unter den Kommentaren immer negative Bewertungen sind das zB. das Kabel nicht geschirmt sei oder nicht mal das Cat hat als das es verkauft wurde oder nur billiger CCA Schrott ist. Deshalb wollte ich die vorgefertigten Kabel auf Qualität prüfen die ich mir geholt habe.. speziell die Erdung, nur wie?

Und zurück zur eigentlichen Frage: Patchpanel ungeschirmt oder geschirmt verbauen?

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KarlRanseierIII  24.01.2019, 00:38
@Suprastar

Wenn das Kabel zwischen Dose und Panel in der Wand ungeschirmt ist, dann nutzt Dir ein geschirmtes Panel relativ wenig.

Normalerweise ist der Typ direkt auf dem Kabel aufgedruckt, was natürlich nicht bedeutet, daß man das nicht fälschen könnte. Du könntest eine Durchgangsprüfung machen, ob die Schirme der Stecker an den Kabelenden leitend verbunden sind.

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Suprastar 
Beitragsersteller
 24.01.2019, 00:45
@KarlRanseierIII

Ok, check! Kann man ein Patchkabel mit einem Netwerktester auf korrekte Erdung, cat Standard und Schirmung testen oder ist das nur zum prüfen der generellen Funktionsfähigkeit des Kabels?

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KarlRanseierIII  24.01.2019, 01:04
@Suprastar

Das kommt wohl auf den Tester an.

Aber wenn Du Impedanzen etc. bestimmen möchtest und sehen willst, ob das Kabel den Standard (die CAT.) erfüllt, dann muß man in der Regel richtig Geld in die Hand nehmen.

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Phoenix2018  26.01.2019, 12:38
@KarlRanseierIII

richtig professionelle Kabeltester kosten mal locker 2000 euro aufwärts. aber ein normaler kleiner Netzwerktester, der einfach nur Durchgangsprüfung macht, sollte auch die Schirmung prüfen können. da wird dann 1-8 und S angezeigt.

eine Schirmung des (Verlege)kabels sollte man auch erkennen am Drahtgeflecht und/oder Metallfolie im Kabel. heißt, wenn man das Kabel zuschneidet zum aufpatchen, sollte man die schirmung erkennen können.

übrigens, wenn du CAT7 direkt in ein Patchfeld auflegen willst, empfehle ich dir ein Patchfeld mit XJack Steckern zu nehmen und diese dann aufzulegen und ins Patchfeld einzuklinken. das geht viel einfacher und ist auch leichter wieder entfernbar und umsteckbar.
kann dir allerdings aus dem Kopf keinen Kostenvergleich geben, da musst mal schauen was das mehr kostet als normales Auflegen auf ein Patchfeld (was ein ziemliches Gefummel werden kann bis alle Kabel liegen)

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KarlRanseierIII  26.01.2019, 14:41
@Phoenix2018

Ein Basisgerät zum rictigen messen sollte je nach Hersteller ab rund €1500 (c.a.) machbar sein, wenn es auch die höchsten CATs ordentlich nachmessen soll, dann reicht das wiederum nicht annähernd. Wenn es mir nur um den Durchgang geht, dann tut es im Prinzip jeder Durchgangsprüfer.

Bei konfektionierten Kabeln empfiehlt sich das aufschnippeln, um nach dem Schirm zu schauen, nicht so wirklich ;-). Um diese ging es aber konkret - Und wenn man da der CAT etc. nicht trauen kann und diese prüfen möchte, dann reicht eben auch kein Durchgangsprüfer.

Keystone Panel sind vor allem dann interessant, wenn Du einen bunten Zoo an Steckern benötigst.

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Phoenix2018  26.01.2019, 15:24
@KarlRanseierIII

https://www.kabelscheune.de/out/pictures/generated/product/1/450_450_90/keystone-patchpanel-weiss-mit-6-modulen-cat6a.jpg

so sieht das Patchpanel mit Xjack Steckern aus.

klar, wenn man die Patchkabel (konfektioniert) auf korrekte Schirmung prüfen will, macht der Aufwand eher keinen Sinn (Stecker, einmal abgeschnitten, sind nicht wiederverwendbar). da sollte man gleich welche aus verlässlicher Quelle kaufen und nicht von irgendwelchen chinesischen Billighändlern.

es gibt Netzwerkkabeltester, die auch die Schirmung mit prüfen, die um die 20-30 Euro kosten. das ist aber dann auch wirklich nur eine einfache Durchgangs- und Schirmungsprüfung. das piepst nur wenn das Kabel auf der zweiten Seite nicht ordentlich sitzt oder zeigt eine versehentliche Kreuzung oder Verschaltung an.
professionelle Geräte können dann noch anzeigen, wo ein evtl. Kabelbruch sitzt, wie lang das Kabel ist, wie hoch die Geschwindigkeit der Leitung ist ... . aber die kosten tatsächlich ein Haufen Geld.

hatte für Kabel Deutschland schon Testgeräte in der Hand und auch für DSL/Patchkabel Prüfungen. das sind ziemlich heftige Teile für ziemlich heftig Geld, 4stellige Beträge auf jedenfall.
das lohnt sich dann für zuhause auf keinen Fall, evtl. höchstens mal irgendwo gegen eine geringe Gebühr auszuleihen.

ich denke aber, das Xjack/Keystone System lohnt sich auf jedenfall, wenn man mehr als 5 Cat7 Kabel aufpatchen will, weil das ist ein arges Gefummel am Patchfeld, diese alle sauber und ordentlich nebeneinander aufzulegen ohne Fehler zu produzieren. die Xjack Stecker werden ja einzeln vorher gepatched und danach erst ins Patchfeld eingeklickt.

ich habe beruflich vor einiger Zeit mit zwei Kollegen mal ein Büro der Malteser mit neuen Netzwerkkabeln ausgestattet, und dort ein 24er Patchfeld verkabelt. da war die Möglichkeit mit Xjack und einem Keystone Patchfeld ein Segen!

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KarlRanseierIII  26.01.2019, 16:17
@Phoenix2018

XJack ist eine patentierter Stecker von 3COM. Wird bei Kompaktnetzwerkkarten verwendet. (eXtractable Jack.) Wird teilweise aber auch bei Konkurrenzprodukten mit ähnlichen Eigenschaften verwendet.

Dein Link ist ein Keystone Panel für Keystone Jacks.

Ein Fluke (et al) für CAT Kabel findest Du z.B. hier als Basisgerät:

https://www.voelkner.de/products/674354/Fluke-Networks-CIQ-100-CableIQ-Grundgeraet-Kabel-Pruefgeraet-Kabeltester.html

Wenn es dann auch die höheren Standards können soll, dann wird es gerne auch 5-stellig. Lohnen tut sich das erst, wenn Du entsprechend viel Kabelbaum hast und sonst entsprechend häufig auf externe Anbieter zurückgreifen müßtest, für privat sowieso nicht.

Wenn wir zu Glas kommen, wird es dann schmerzhaft teuer, selbst für so manche Firma. (Früher hat es sich selbst für große oft nicht gelohnt, die haben dann entliehen oder extern vergeben)

Vergessen:

Durchgangsprüfung kann ich mit jedem (2-pol) Phasenprüfer oder einfachem Voltmeter durchführen)

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ich komme im Moment mit deiner Konfiguration gar nicht so klar.

welches Kabel möchtest du wo verlegen und welches Kabel soll dann vom Switch wohin gehen?

1) Cat7 nimmt man als Verlegekabel quer durch die Räume, um entfernte Strecken zu verbinden
2) Cat7 wird dann von hinten auf das Patchfeld geklemmt (entweder direkt oder mit XJack-Steckern, was einfacher und flexibler ist)
3) zwischen Patchfeld und Switch nutzt man dann Cat5e oder Cat6 Kabel. ein Cat7 Kabel ist nicht als Patchkabel mit RJ45 Steckern gedacht, sondern als Streckenverlegekabel.
4) auf der anderen Seite der Cat7-Strecken brauchst du dann jeweils Netzwerkdosen (Unterputz oder Aufputz möglich), auf die dann das Kabel jeweils aufgelegt wird und den Anschluss am Patchfeld (Switch) mit dem Ziel verbindet. von den Dosen weg zum Gerät nutzt du dann wieder Cat5e / Cat6 Patchkabel mit RJ45 Steckern.

Cat7 sollte eigentlich nach Möglichkeit immer geschirmt sein, was du beim Zuschneiden siehst, indem dort eine Folie und/oder ein Metalldrahtgeflecht drin ist (S/FTP).

auch Cat5e / Cat6 empfehle ich durchgehend geschirmt zu kaufen als STP, FTP oder S/FTP, soviel teurer als UDP sind die auch nicht.

dazu dann ein Patchpanel, welches die Schirmung aufnehmen und weitergeben (verbinden) kann. gibt natürlich auch Patchpanel die selbst erdbar sind, aber dazu brauchst du natürlich eine Möglichkeit, die Erdung abzuleiten (zB einen Netzwerkschrank, der selbst wiederum geerdet ist).

Empfehlung: Xjack Patchpanel + Xjack Stecker für die Cat7 Verlegung, damit kannst du die einzelnen Kabelenden frei auflegen und danach ins Patchfeld einklicken, und später auch umsetzen ohne neu auflegen zu müssen. vereinfacht die Arbeit und Sortierung bei großen Netzwerken enorm.
ist allerdings sicher ein bisschen teurer als normale Patchpanel, auf die man die Kabel direkt aufpatchen muss. das ist dann mehr Fummelei und Flucherei wenn dann ein Kabel falsch liegt und nicht durchgängig ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung