Cannabis-MPU mit Rezept?
Hey,
ich muss leider eine MPU machen wegen einem Wert von 2,6. Das ganze war letztes Jahr im April, habe inzwischen ein Rezept per Telemedizin bekommen.
Reicht der Arztbrief und das Rezept als ordentlicher Nachweis für die Führerscheinstelle?
4 Antworten
Nein, sich nachträglich ein Rezept ausstellen zu lassen reicht nicht aus, um eine MPU zu einem ärztlichen Gutachten "umzubiegen".
Ganz im Gegenteil, die Vorlage eines solchen Rezepts belegt ja gerade den regelmäßigen Konsum und somit das fehlende Trennvermögen zur Tatzeit.
Dass der Cannabis-Konsum legal ist, heißt nicht, dass du unter dem Einfluss von Cannabis ein Fahrzeug fahren darfst.
Bisher ist der Grenzwert bei 1 ng/ml. Und den darfst du halt nicht überschreiten. Entweder wartest du nach dem letzten Cannabis-Konsum mit dem Fahren so lange, bis du diesen Blutwert nicht mehr überschreitest, oder du lässt das Fahren bleiben.
Ist wie beim Alkohol: Dass du das Zeug legal im Laden kaufen und konsumieren darfst, heißt nicht dass du dich unter seinem Einfluss ans Steuer eines Fahrzeugs setzen darfst.
Der Führerscheinstelle geht es nicht darum, ob du Cannabis aus medizinischen Gründen rauchen darfst. Der geht es darum dass du dich nicht unter dem Einfluss ans Steuer setzt.
daher denke ich nicht, dass du um eine MPU herum kommst.
Um die MPU nicht herumkommen, ist klar.
Patienten müssen sich aber nur einem ärztlichen Gutachten unterziehen, was einige Tausende Euro erspart.
Das wird die Fahrerlaubnisbehörde recht wenig interessieren. Du hast dich unter Einwrikung von Cannabis nicht hinter das Steuer eines KFZ zu setzen. Thats it. Sonst könnte ja jeder Alkoholkranke ein Rezept beibringen, das er unter 2,0 Promille nicht in der Lage ist ein Fahrzeug zu führen.
Unter 2,0 Promille zittert so mancher Alkoholiker am Steuer so stark, dass es eine Gefahr für die Allgemeinheit wäre, unter diesem Wert zu fahren ;)
Saß auch nicht hinterm Steuer sondern hinter einem Lenker von nh E-Scooter.