Busfahrer rassten aus. Aber sind sie im Recht?

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Also ich bin selbst Busfahrer bei DB Regio und ich schreie "meine" Schulkinder NICHT an. Ich werde höchstens mal ETWAS lauter, wenn die Schulkinder im Bus anfangen herumzuturnen, statt sich richtig festzuhalten oder zu sitzen. Regelrecht anschreien soll man ein Schulkind nicht - wobei schreien eine rein subjektive Empfindung ist! Also was für dich schreien ist, kann für einen anderen einfach nur "etwas lauter" sein.

Fakt ist: Es dürfen keine Kinder mehr in den Bus, wenn sie auf den Stufen stehen müssen oder wenn sie sich nur noch an den Türstangen festhalten können! Das ist lebensgefährlich, denn es sind während der Fahrt (durch einen technischen Defekt) auch schon Türen von allein aufgegangen (das ist vor knapp 10 Jahren in Hessen passiert - zum Glück stand niemand an der Tür).

Ebenso dürfen Kinder nicht in Sperrbereichen stehen (also z. B. zwischen Frontscheibe und 1. Tür) oder im Gelenkbereich (also bei Gelenkbussen) wenn dort keine Haltemöglichkeiten mehr frei sind bzw. fehlen. Jedes Kind muss sich mind. mit 1 Hand sicher irgendwo festhalten können (außer Türen!).

Du solltest dich gleich am Montag Früh an den Direktor deiner Schule wenden und jetzt am Wochenende auch mit deinen Eltern darüber reden. Sollte es irgendwann zu einem Unfall kommen ist es dafür vielleicht zu spät.

Der Busfahrer kann (selbst wenn er ein ganz netter Kerl wäre), am allerwenigsten für den Platzmangel im Bus. Wenn er zu seinem Chef geht und den Platzmangel anspricht, dann wird nichts passieren. Wenn aber die Eltern dieser Kinder und der Direktor der Schule sich gemeinsam an das Verkehrsunternehmen wenden, dann wird sich ganz schnell etwas ändern! Da bin ich mir 100% sicher!


demosthenes  07.09.2013, 13:39

DB Regio dürfte ja noch halbwegs ordentlich funktionieren, aber irgendein kleiner Busbetrieb auf dem platten Land dürfte im Zweifelsfall seine Fahrer unter Druck setzen, möglichst viele Kinder auf einmal mitzunehmen, damit er seinen Vertrag mit möglichst wenigen Bussen erfüllen kann.

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GoetheDresden  08.09.2013, 12:38
@demosthenes

Und da müssen dann eben Schule und Eltern gemeinsam gegen dieses Unternehmen vorgehen, damit sich etwas ändert.

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GoetheDresden  06.09.2013, 17:42

PS. Und warte bitte nicht bis zu dieser Schulkonferenz! Wenn es wirklich so ist wie du es schilderst, dann muss sofort gehandelt werden! Ansonsten kann es nicht so schlimm sein, wie du schreibst.

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Auch wenn Du prinzipiell recht hast, bitte immer auch mal die Gegenseite betrachten: Schulbus fahren gilt unter Busfahren als des letzte Schranzenjob - Kinder sind laut, brauchen beim Einsteigen immer länger, toben im Bus umher, rangeln und fallen auf die Schnauze, und wenn was passiert, ist natürlich der Busfahrer schuld. Da wundert es dann auch nicht, daß diese Typen meist nicht gut gelaunt sind.

Auf der anderen Seite ist es auch nicht Pflicht des Busfahrers, ausreichend große Busse zu organisieren, sondern dafür ist der Betreiber verantwortlich.

Übrigens findest Du in jedem Bus ein Schild (meist im Einstiegsbereich vorne) auf dem die maximal Anzahl von Personen steht, die befördert werden dürfen. Überschreitet der Fahrer diese Grenze, handelt er ordnungswidrig und kann dafür belangt werden!

Mein Tipp: Wende Dich an die Schulleitung, die soll mit dem Betreiber (egal ob privat oder öffentlch) vereinbaren, daß mehr Kapazitäten bereitgestellt werden.

Und ggfs. etwas Druck aufbauen: Wenn der Bus voll ist, ist er voll. Einfach nicht zusteigen und auf den nächsten warten. Kommt ihr dann zu spät, einfach auf das Beförderungsproblem verweisen...

Bringt das auch nichts, wendet euch an die Lokalpresse - die suchen meistens Artikel für den Heimatteil der Zeitung.

Das kommt sehr stark darauf an, wo du wohnst. Gerade in kleineren Gemeinden werden Busunternehmen oft subventioniert, jedoch mit gewissen Auflagen. Jene Auflagen beinhalten unter anderem, einen ordentlichen Schultransport zur Verfügung zu stellen - und das wiederum beinhaltet, daß Busse nicht überfüllt sind.

Ist dies der Fall (wenn du auf einem Dorf oder in einer Kleinstadt wohnst, ist es wahrscheinlich), wäre die Gemeinde der Ansprechpartner. Am besten klappt so etwas übrigens vor Bürgermeisterwahlen...

Stelle aber sicher, daß du die Lehrer (insbesondere den Rektor/die Rektorin) mit einbeziehst, zumal jene auch wissen, wer genau der Ansprechpartner ist.

Du kannst gar nichts machen, die Busfahrer haben ihre Gründe, wenn sie die Kinder anschreien.


GoetheDresden  06.09.2013, 17:34

So ein Quatsch. Ich bin selbst Busfahrer. Ich glaube ich würde meine Kündigung erhalten wenn ich anfangen würde Schulkinder anzuschreien. Damit erreiche ich überhaupt nichts bei den Kindern!

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Weshalb spricht du die Eltern darauf nicht an, sie können sich an den Busbetrieb wenden, sich beschweren und Verbesserung fordern, weil es auch ein Gesetz gibt, wie viel Menschen in einem Bus transportiert werden darf, so jedenfalls nicht. Auch die Polizei müsste da eingreifen. Da ist dann keine Sicherheit mehr gegeben. Und wenn der Busfahrer dies nicht bewältigen kann und die Kinder anschreit, sollte auch der Vorgesetzte und natürlich die Eltern in Kenntnis gesetzt werden. Wer in seinen Job überfordert ist, besonders im Straßenverkehr gehört da einfach nicht hin.


userknight  06.09.2013, 13:40

"wie viel Menschen in einem Bus transportiert werden darf, so jedenfalls nicht. Auch die Polizei müsste da eingreifen. Da ist dann keine Sicherheit mehr gegeben." ... und genau deshalb lasse die Busfahrer auf Weisung ihres Unternehmens dann gerne mal die überzähligen Schüler an der Bushaltestelle stehen. Beschweren sich dann die Eltern, verweist das Unternehmen auf die Schule und die Schulleitung wird keinen Cent mehr bezahlen, damit es zusätzliche Busse gibt. Alles schonmal erlebt ...

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Peta67  06.09.2013, 13:59
@userknight

dann muss man da etwas ändern, eventuell an das Schulamt schreiben, wichtig wäre in erster Linie, die Sicherheit der Kinder, alles andere ist sekundär. Auch die Presse könnte man einschalten, die Eltern sollten mit den Schülern gemeinsam etwas unternehmen, Demo ... die Deutschen tun sich leider damit schwer, aber den Kindern zu liebe, sollte man da andere Wege gehen, in die Öffentlichkeit und die Politiker appellieren, denn Bildung reicht nicht aus, wenn die Kinder nicht sicher an diese Orte gelangen, wo Bildung vermittelt wird ... usw.

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