Bundeswehr Offizier auch im „Kampf“?

7 Antworten

Meines Wissens sind nur Sanitäter davon ausgenommen, Waffen zu tragen.

Eine Aufklärungseinheit ist immer bewaffnet. Das ist auf der ganzen Welt so.

Es gibt natürlich viele Berufe bei der Bundeswehr, in denen Waffen schlicht überflüssig sind (z.B. Juristen, Psychologen, Köche, usw.). Aber eine gesetzliche Befreiung vom Waffentragen gibt es auch dort nicht, wenn ich es richtig sehe.

Allerdings sollte dir auch klar sein, dass Aufklärung ein nicht unwesentlicher Teil einer Armee ist. Wenn du aus Gewissensgründen keine Waffen tragen möchtest, wirst du das wahrscheinlich auch nicht wollen.

Jetzt weiß ich aber nicht genau, was du für eine Tätigkeit anstrebst. Wenn es so etwas ist, wie Kriegsberichterstatter als Teil einer Armee, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Waffen tragen. Guck mal den Film "Full Metal Jacket". Aber wahrscheinlich willst du dann überhaupt nicht mehr in den Krieg oder in eine Armee.


Australiankid 
Beitragsersteller
 08.06.2018, 23:02

Mein Problem ist nicht die Waffe zu tragen und sie im Ernstfall auch zu benutzen.
Ich wollte nur Wissen, ob ich genau wie ein Berufssoldat immer kämpfen muss oder nur in bestimmten Situationen oder Verwicklungen.
Aber Danke vielleicht guck ich mir den an!

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Nunja, die Bundeswehr ist leider kein Wunschkonzert.

Das bedeutet, dass du zwar eine Wunschverwendung angeben kannst, aber sicher ist das nicht. Grundsätzlich ist jeder Soldat, heißt im Kriegsfall geht's an die Front. Allerdings gibt es im Grunde nur wenige kämpfende Einheiten, und da wird man auch nur hin versetzt wenn man das will und die entsprechenden Ausbildungen hat. Wenn du allerdings als Journalist innerhalb der Truppe solche Truppenteile begleitest ist es gut möglich, dass du in einer solchen Situation in einen Feuerkampf verwickelt wirst. Wobei dann vermutlich irgendein Gefreiter sich deiner annehmen wird. Wir haben nicht umsonst die kämpfende Truppenteile.


Iconoclast  09.06.2018, 02:55

"Wenn du allerdings als Journalist innerhalb der Truppe solche Truppenteile begleitest ist es gut möglich, dass du in einer solchen Situation in einen Feuerkampf verwickelt wirst. Wobei dann vermutlich irgendein Gefreiter sich deiner annehmen wird. "
Äh, nee. Da wird kein Gefreiter sich um jemanden "kümmern"

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Hallo,

zum grundsätzlichen Verhältnis eines Offiziers zur Bereitschaft im Gefecht zu bestehen, wurde schon einiges gesagt. Es gilt: Offiziere sind in erster Linie Soldaten.

Was mich darüber hinaus noch aufhorchen lässt, ist die Beschreibung deines Berufsbild. Wenn Du von Aufklärung vor Ort sprichst, kannst Du mir sagen was Du damit meinst? Hast Du schon eine "militärische" Bezeichnung im Sinn, die Du dem geben kannst?

ich rechne gerade damit, dass da eine Verwirrung zwischen operative Kommunikation und militärischem Nachrichtenwesen vorliegt, die ich gerne ausräumen würde, wenn wir auf das Verständnisproblem den Finger legen können.


Australiankid 
Beitragsersteller
 09.06.2018, 09:12

Sie planen, koordinieren und führen Informationsaktivitäten auf strategischer, operativer und taktischer Ebene.
Sie übernehmen die Führung der Soldatinnen und Soldaten in ihrem Aufgabenbereich, der "operativen Kommunikation".

Das ist ein Teil der Berufsbeschreibung, die ich vor Ort bekam.

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Iconoclast  09.06.2018, 20:35
@Australiankid

Ah ja, alles klar.

Während die OpKom sicherlich am ruhigeren Ende des Spektrums ihre Arbeit macht, gibt es auch hier Gelegenheit am spitzen Ende des Einsatzes anzukommen. So bildet die OpKom durchaus sogenannte "TPTs" (Tactical PsyOp Teams) die rausfahren um dort Ihren Auftrag zu erfüllen, bspw. Medienprodukte einzusetzen wie Lautsprecherwagen o.Ä. Man soll also nicht im klassischen Sinne "kämpfen", gefährlich kann das aber trotzdem werden.

Das muss auch nicht auf jeden zukommen, damit muss aber gerechnet werden.

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Der erste Punkt:

Wurde hier schon erwähnt, du bist in erster Linie Soldat. Die Bundeswehr bildet nicht zum Vergnügen aus.

Zuallererst geht es um die Landesverteidigung.

In einem solchen Fall wird jeder, der Militärdienst leistet, in irgendeiner Weise zur Verteidigung hinzugezogen.

Als Zweites:

Wer sich in einer SaZ Laufbahn verpflichtet, muss grundsätzlich damit rechnen, an einem Auslandseinsatz teilzunehmen. Die Bundeswehr befindet sich nicht unbedingt in reinen Kampfeinsätzen, mehr dazu findest bei Google.

So ist auch ein Einsatz für den Einzelnen, ohne Gebrauch einer Waffe, durchaus möglich.

Die einzige Aufgabe einer Armee ist es, Krieg zu führen. Alles andere kann von zivilen Einrichtungen gemacht werden.

Folglich sollte jeder Armeeangehörige bereit sein, in den Krieg zu ziehen und zu kämpfen.