Bühnenlicht per DMX - gibt es eine preiswerte Lösung?
Wir sind ein kleines Amateurtheater und daher chronisch pleite. Da wir auch nicht über eine eigene Bühne verfügen, treten wir auf wechselnden Orten auf. Nun haben wir eine kleine Lichtanlage bestehend aus 8 DMX-fähigen LED-Scheinwerfern sowie 2 konventionelle Bühnenscheinwerfern. Zur Ansteuerung suchen wir einen preiswerten DMX-Controler und passende Dimmer. Welche bezahlbare Lösung gibt es dafür?
2 Antworten
Pleite ist nie gut - die Situation kenne ich aber auch nur zu gut, auch ich habe vor vielen Jahren eine kleine Showtanzgruppe mit Technikteilen versorgt.
Da kommt es halt jetzt darauf an, was der DMX Controller können soll.
Falls die LED-Scheinwerfer selbst RGB-Farbwechsler sind, dann können die mal ganz schnell viele Kanäle fressen, je nachdem in welchem Modi sie betrieben werden und ob sie alle einzeln angesteuert werden sollen.
Das Einsteigerpult wäre so etwas hier:
https://www.thomann.de/de/botex_controller_dmx_dc_1224_b_stock.htm
Wegen der konventionellen Scheinwerfer kommt es halt darauf an wie viel Leistung die haben. Wenn das jetzt kleinere Modelle bis 1000 Watt sind, dann genügt so ein Dimmer hier:
https://www.thomann.de/de/botex_mpx405v.htm
Wenn das jetzt aber große Verfolger oder Fluter mit G38 Leuchtmittel und 2000 Watt und mehr sind, dann muß was Größeres her. Da würde ich dann aber in der Bucht schauen, da viele Firmen ihre alten Dimmer rauswerfen, wenn sie auf LED umstellen, werden da viele günstige Geräte angespült...
Eine Sache noch, die gerne vergessen wird, aber sonst zu seltsamen Problemen führen kann: DMX ist ein Bus-System, das auf RS485 basiert. Das heißt, es braucht einen 120 Ohm Abschlusswiderstand. Gerade bei vielen Geräten wie den 8 LED Scheinwerfern kann der am Ende des letzten Gerätes wichtig werden.
Ja, solche LED-Scheinwerfer sind oft wahre Kanalfresser und von Hand nicht mehr bedienbar. Die haben aber alle verschiedene Modis. Die sind allerdings nicht genormt und von Hersteller zu Hersteller verschieden. Der Standard Mode ist aber meist unbrauchbar. 7 Kanäle heißt, da hast du dann so Zeug wie Stroboskop, Überblenden, Geschwindigkeit, Musiktakt, usw... - was du im normalen DMX-Betrieb gar nicht brauchst oder was das Pult ohnehin schon mitbringt. Meist lassen sich die Spots auf 3 Kanäle RGB oder gar zwei (Intensity und Farbe) reduzieren. Meist bewährt sich aber RGB und alles andere deaktivieren, damit kannst du gut leben und alles andere bringt meist das Pult mit. Damit bleibt der Addressraum im Rahmen, auch bei kleineren Installationen wird das sonst sehr schnell mal ganz schön unübersichtlich.
Dieses Pult, was ich verlinkt habe, ist so ein Standard-Pult was für die meisten Kleininstallationen geht. Du wirst dieses Pult auch in zahlreichen Variationen und Schaltungen vom Chinamann sehen, da wird kopiert was das Zeug hält ;-) Meist unterscheiden sie sich dadurch um die Qualität der Fader. Wenn du im Theater meist nur statische Szenen hast und nicht wie in der Disco wild umherfadest, geht auch ein billigeres Pult, ist halt eine Qualitätssache wie fast alles vom Chinamann. Im Endeffekt können so gut wie alle diese Pulte 512 Kanäle. Das ist das Maximale, was das Protokoll bzw ein "DMX-Universum" hergibt.
Meistens ist die Basis dieser Technik sowieso made in China. Bestenfalls die Montage wird noch in Europa gemacht. Von daher sehe ich das tiefenentspannt. Und nein, "wildes umherfaden" dürfte nicht vorko. men
Meistens ist die Basis dieser Technik sowieso made in China. Bestenfalls die Montage wird noch in Europa gemacht. Von daher sehe ich das tiefenentspannt. Und nein, "wildes umherfaden" dürfte nicht vorkommen. Ich denke, ich werde es mit diesem Pult versuchen. Danke dir.
Ich habe noch weitere Fragen, die ich aber gesondert behandeln möchte.
Ja, da hast du recht. Im Eneffekt gibt es von den meisten dieser Pulte ein PCB-Board als Ausgangsmaterial aus China, und da bauen dann die Hersteller ihr Gehäuse drum herum und ihre eigenen Fader, sowie ihr eigenes Design. Die unterscheiden sich dann wirklich nur noch um die Qualität der Mechanik. Wenn es ein statischer Einsatz ist und kein Fieldbetrieb mit Festival-Betrieb, dann wird es auch ein günstiges Pult tun...
So, habe jetzt ein DMX-Pult für gerade mal 40€. Es tut, was es soll, ist allerdings etwas unkomfortabel zu bedienen. Das liegt aber daran, dsss es für den DJ-Einsatz konzipiert ist und nicht für die Theaterbühne. Aber es wird es erst einmal tun, bis wir uns vielleicht mal ein besseres leisten können.
Z.B. bei großen Theatern anfragen, ob diese "abgespielte" intakte Geräte zum guten Preis anbieten. Denn oft lagern diese jahrelang in irgendeinem Keller, bevor sie aus Platzgründen verschrottet werden.
Ja, die konventionellen Scheinwerfer stammen aus solch einem Fundus.
Die LED-Scheinwerfer haben jeweils 7 Kanäle. Wir würden aber jeweils 2 Scheinwerfer zusammenfassen, so dass wir mit 4x7 Kanälen auskommen. Die konventionellen Lampen haben je 500W. Also würde das mit den Dimmern auch funktionieren. Danke für den Hinweis mit dem Abschlußwiderstand. Ich hatte das wohl schon mal gelesen, habe das aber aus den Augen verloren.
Noch eine Frage: Im Chinaversand werden DMX-Controler mit 512 Kanälen für unter 50€ angeboten. Was soll man davon halten? Lohnt sich das oder ist das Schrott?