Bruder (14) ist aggressiv und beleidigt verbal, was tun?
Wir haben ein Problem. Mein Bruder(14) hat extreme Probleme mit meinem Vater. Er strengt sich in der Schule nicht an, ist super undankbar, schreit meinen Vater ständig an, beleidigt ihn aufs tiefste und tut alles was er kann, um ihn zu provozieren, wütend zu machen und zu verletzten. Im Gegenzug nimmt er alles selbstverständlich, lässt alles liegen, hilft nicht im Haushalt mit, isst den ganzen Kühlschrank leer (alle leere Verpackungen und Besteck bleiben natürlich liegen). Er will unbedingt eine Applewatch, welche er (logischerweise) weder zum Geburtstag, noch zu Weihnachten gekriegt hat. Er weiss wirklich nicht, wieso er sie nicht gekriegt hat. Gespräche sind zwecklos, mein Vater ist total verzweifelt und weiss nicht, was er tun soll. Bis jetzt ist meinem Bruder alles in den Schoss gefallen. Seit dem Tod unserer Mutter hat mein Vater alles selber für uns getan. Dann kommt mein Bruder mit Kommentaren wie: schade, ist sie gestorbenen und nicht du. Schade, hattest du heute keinen Unfall. Wie reagiert mal als Vater auf sowas? Mein Vater muss sich zusammenreissen, ihm keine Ohrfeige zu geben. Mit 14 ist mein Bruder grösser als mein Vater und nicht mehr so schwach. Mein Vater hat ihn zur Therapie angemeldet, 2x pro Woche. Seitdem ist sein Verhalten noch schlimmer geworden. Die Kommentare und Beleidigungen haben zugenommen. Er schädigt unsere ganze Familie. Natürlich trifft es mich auch stark, ich liebe ja beide irgendwie und bin völlig hilflos. Er wird auch richtig aggressiv, wenn man nicht macht, was er will. Er hat auch schon klar gesagt, dass er nicht zur Therapie gehen wird, dass Therapeuten Geldabzovker sind und das beste, was er dort tun kann, ist die Therapeutin solange zu beleidigen, bis sie depressiv wird. Was sollen wir tun?? Ich bin wirklich kurz davor, zu einem Freund zu ziehen, ich halte es nicht mehr lang hier aus.
8 Antworten
Manchmal hilft es nur, Distanz zu schaffen.
Besprich deine Umzugspläne (besser: Fluchtpläne) mit deinem Vater und mache ihm klar, wie schlecht es dir damit geht.
Die besser Lösung könnte es sein, deinen Bruder für eine Weile auszuquartieren, bis er verstanden hat, dass man sich auch während der pubertären Monsterphase an Regeln halten muss.
Dein Vater kann sich an das Jugendamt wenden. Manchmal helfen Familienhilfen mit soz.päd. Ausbildung. Falls nicht, kann das JA auch eine WG für deinen Bruder finden. Oder eine Internatsschule z.B.
Alles ist besser als dass die Situation euch alle kaputt macht oder noch etwas schlimmeres passiert.
SK
Wenn du zu deinem Freund ziehst, lässt du deinen Vater mit dieser Situation allein, andererseits kann ich dich auch verstehen.
Dein Vater ist überfordert und bräuchte Hilfe, dein Bruder ist in der Pubertät und sehr respektlos deinem Vater gegenüber. Das ist eine Phase, die sicher irgendwann vorbei geht, aber sie kann lange anhalten und dein Bruder kann sich dieses Verhalten auch angewöhnen und irgendwann gar nicht mehr anders.
Ob er je zur Vernunft kommt ist fraglich.
Ihr könntet das Jugendamt um Hilfe bitten, es gibt Erziehungsberatungsstellen und andere sinnvollen Institutionen, vielleicht wäre auch ein Gespräch mit den Lehrern sinnvoll.
dein Bruder wird das sicherlich bereuen.
Pubertät ist ne schwierige Sache bei manchen. Bin auch der Meinung das Therapeuten Geldabzocker sind. Was Eltern einem nicht beigebracht haben, werden auch fremde es nicht schaffen, egal wie viele Bücher die gelesen haben.
Schickt ihn Erziehungscamp.
Es hört sich so an als hätte dein Bruder ein schweres Trauma erlitten.
Wenn die Therapie und eure Mühen nichts bewirken muss ich leider sagen, dass die einzige Möglichkeit ist, ihn in eine Wohngruppe zu geben. Dein Vater sollte sich mit dem Jugendamt in Verbindung setzten und die Situation schildern.
Der Weg ist zwar schmerzhaft, aber der einzig um wenigstens eure psychische Gesundheit zu schützen. Ich war vor einiger Zeit in der selben Lage wie du, da meine Mutter nichts unternommen hat, wurde es für alle beteiligten einfach nur noch schlimmer.
Wenn du mal Fragen hast kannst du dich gerne bei mir melden!
Ja, ganz genau. Manche Menschen haben einfach zu große Probleme damit sich helfen zu lassen. In solchen Fällen sollte man nach einiger Zeit die Entscheidung der Person akzeptieren und dafür sorgen, dass das eigene Leben nicht noch weiter in Mitleidenschaft gezogen wird.
Meine Mutter ist seit 6 Jahren tot.. wir sprechen nicht wirklich über Gefühle. Mein Vater zeigt keine Gefühle, hat versucht, uns nicht zu schwächen, indem er Gefühle zeigt. Ist natürlich dämlich und bewirkt nur das Gegenteil, dass wir Angst haben, Gefühle zu zeigen und zuzulassen. Mir hat Therapie wirklich geholfen und deswegen verstehe ich nicht, was er dagegen hat. Sein Verhalten schreit ja förmlich nach Hilfe.