Briefmarken entfernen. Kennt jemand Tricks?

6 Antworten

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Hallo, es gibt da mehrere Arten, Briefmarken vom Papier zu lösen. So, wie ich das jetzt beschreibe, mache ich das seit 45 Jahren, andere haben vielleicht andere Methoden entwickelt.

1) Man nehme eine mittelgroße Schüssel, Porzellan oder Glas oder Blech oder Edelstahl oder Plastik, das Material ist grundsätzlich egal. Diese füllt man gut zur Hälfte mit lauwarmem Wasser (nicht zu warm !).

2) Anschließend lege ich die abzulösenden Marken einzeln und mit der Bildseite nach unten in die Schüssel; dabei drücke ich jede Marke bzw. jeden Briefabschnitt einzeln mit dem Finger unter Wasser, damit alle Seiten feucht werden und gut weichen können. Dabei sollte die abzulösende Menge so bemessen werden, dass noch genug Wasser in der Schüssel ist, dass nicht irgendwelche Marken oder Papierstücke oben aus der Wasseroberfläche herausschauen.

3) Nach einer gewissen Zeit des Abweichens, z.B. nach etwa 15 Minuten, kann man vorsichtig mit einer Briefmarkenpinzette beginnen, bereits abgelöste Papierteile aus der Schüssel herauszufischen. Manchmal muss man dazu auch ein wenig tiefer hineingreifen, aber bitte vorsichtig, denn weiches Briefmarkenpapier reißt leicht ein. Die Marken lasse ich weiterhin im Wasser, jedenfalls so lange, bis ich das meiste Papier herausgeholt habe.

4) Da auf den Marken unterschiedliche Gummierungen möglich sind, weichen manche Marken schon nach wenigen Minuten ab, andere brauchen ewig lange oder wollen gar nicht heruntergehen. Bei diesen kann man ganz vorsichtig versuchen, mit dem Daumen die Marke seitlich so auf dem Papier zu verschieben, dass sie sich vom Papier lösen lassen. Das sollte man aber nicht mit richtig wertvollen Marken versuchen, sondern diese dann lieber auf dem Papier lassen.

5) Da der abgelöste Gummi sich im Wasser verteilt, wird dieses so nach und nach milchig und ist dann nicht mehr gut für's Ablösen geeignet. Ich gieße dann alles Wasser heraus (die Marken dabei vorsichtig festhalten), fülle frisches Wasser auf und lasse die Marken im nun sauberen Wasser noch etwas weichen.

6) Für's weitere Vorgehen benötigt man dann Löschpapier, am besten in dinA 4, sowas bekommt man in Schreibwarengeschäften. Ich lege dann ein Blatt neben die Schüssel mit den Marken, hole diese einzeln mit der Briefmarkenpinzette heraus und lege sie mit der Bildseite nach unten auf das Löschpapier, bis die Seite voll ist. Wenn man die Bildseite nach oben legt, kann es passieren, dass die Marken sich so zusammenrollen, dass man sie nicht richtig trocknen und glätten kann; das sollte man vermeiden.

Wenn das Löschblatt voll ist, lege ich ein zweites trockenes Löschblatt oben drauf und drücke dann vorsichtig von oben auf alle Stellen, damit die darunter liegenden Marken ihre Feuchtigkeit nach beiden Seiten abgeben können. Anschließend hebe ich das obere Löschblatt wieder herunter, drehe es um und lege es daneben.

7) Nun nehme ich ein trockenes und sauberes Blatt Papier, z.B. Scanner- oder Druckerpapier (in gleicher Größe wie das Löschpapier), lege es neben die Löschblätter und übertrage nun die etwas abgetrockneten Marken vom Löschpapier auf dieses weiße Papier, auch hier wieder mit der Bildseite nach unten.

8) Sobald die Seite voll ist, kommt ein zweites Blatt Papier oben drauf. Dann müssen die Marken nur noch trocknen und glatt werden. Das funktioniert bei mir am besten so, dass ich eine Unterlage nehme, die etwas größer als die Papiergröße ist, z.B. ein Telefonbuch, eine große Zeitung oder etwas anderes, was feucht werden darf, lege dann vorsichtig die beiden weißen Papierbögen mit den Marken dazwischen darauf und schließe das Ganze dann oben wieder mit einem großen flachen Gegenstand, der etwas feucht werden darf, ab. Man hat sich dadurch eine leichte Papierpresse geschaffen.

9) Wenn man viele Marken auf einmal ablöst und also diverse Lösch- und Papierbögen verbraucht, so so kann man zum Schluss auch mehrere Ebenen übereinander in die selbst geschaffene Papierpresse packen, zwischen den Marken sollten aber immer mindestens zwei weiße Papierbögen sein.

10) Wenn dann alle Marken abgelöst und verarbeitet sind, lasse ich die "Papierpresse" an einem Ort mit normaler Zimmertemperatur über Nacht stehen. Am nächsten Tag lassen sich die dann trockenen Marken herausschütteln. Manche kleben dann zwar wieder fest, mit denen muss man dann eben das Procedere wiederholen.

Probiere es aus.

Du kannst die Karte oder den Brief auch einfach mit sehr warmem Wasser nass machen, dann löst sich der Leim von der Marke. Aber vorischt: Du musst die Marke dann nach einer Weile ganz behhutsam entfernen, sonst ist sie hin! Nachher zwischen zwei Blätter legen und mit Büchern pressen, damit sie sich nicht welt.


Puschis1501 
Beitragsersteller
 20.10.2012, 16:59

Also muss ich die dann in Wasser tauchen oder wie?

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Hallo Punschnis1501,

Lege die Briefmarken in ein Waschbecken mit lauwarmen Wasser. Warte ein bisschen und dann gehen zu 90% aller Briefmarken von alleine weg. Bei den anderen Briefmarken musst du ein bisschen nach helfen. ;-)

Gruss Cheater

Auf keinen Fall im kochenden Wasser lösen, denn
1. Es löst sich der Stempel ab und verfärbt die Marke. 2.) Auch die Markenfarbe, kann darunter leiden. Aber es gibt von der Firma Lindner (im Fachhandelo Briefmarken erhältlich) Briefmarkenablöser und auch Briefmarken-Gummiablöser. Damit kann man dann schonend Briefmarken ablösen. Wenn es aber bessere Marken auf Postkarten sein sollten im Michel- (oder einen anderen Katalog) reinschauen, so sollte man sie auf der Karte oder Brief belassen, da der Wert einer abgelösten Marke oft geringer ist.. Besonders in den Anfangsjahren der Bundesrepublik ab 1948/49. Viel Spaß

Hallo Puschis1501, am Besten, Sie gehen nach der Methode von Zackentod vor, die Sache mit dem kochenden Wasser würde ich lieber lassen (es gibt Farben, die mögen das gar nicht). Ich gebe aber eines zu bedenken: Wenn Sie die Sammlung ernsthaft und über einen längeren Zeitraum betreiben wollen, sollten Sie überlegen, ob in der Sammlung nicht auch Ganzstücke aufzunehmen sinnvoll wäre, z.B. Buntfrankaturen oder eine ungewöhnliche Versandart.