Brauche Hilfe: Mein Mitarbeiter vergisst zu viel

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PC-Terminplan einführen, der ein akustisches Signal gibt, wenn irgendeine Aufgabe erledigt sein muss und begonnen werden soll. Drauf achten, dass er sich alles leserlich aufschreibt. Zur Not immer wieder ermahnen, wie bei einem kleinen Kind. Und dann Fristen setzen, bis wann die Situation verbessert sein muss. Er muss sich selbst organisieren. Wenn es nicht besser wird, zum Gespräch bitten und klar machen, warum der Zustand so nicht erträglich ist, dass er ein wertvoller Mitarbeiter ist, aber die Vergesslichkeit nicht weiter getragen werden kann. Der Gedanke, den Job aufs Spiel zu setzen sollte dann ausreichend Motivation sein (du willst ihn ja sicher nicht wirklich rauswerfen), sich was zu notieren und dran zu denken.


pecudis  19.10.2011, 11:10

Genau so funktioniert es sicher nicht: "Der Gedanke, den Job zu verlieren" ist nämlich keine Motivation, sondern ein Angstfaktor, und Angst macht erst recht vergeßlich. Vielleicht hat der auch ganz andere Sorgen, Geldnöte, familiäre Probleme, was auch immer, die ihn vergeßlich machen.

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Woppler  19.10.2011, 13:05
@pecudis

Ich meinte, Motivation sich ein Schema zu überlegen mit dem er seine Vergesslichkeit in den Griff bekommt. Was schlägst du vor? Ihn vergesslich sein lassen, wie er will? Natürlich muss Druck ausgeübt werden. Das Leben ist kein Ponyhof. Entweder macht er selbst Vorschläge oder handelt endlich mal. Hat er psychische Probleme, muss er sich entsprechend behandelt werden. Darauf kann sich ein Unternehmen einstellen. Probleme verschleppen und die Konsequenzen auf die Arbeit schleppen, ist unproduktiv.

Er soll ja nicht sofort gekündigt werden, aber wenn nichts kommt, hält es letzlich den Betrieb auf. Gerade wenn es darum geht, Kundengespräche zu führen, kann man niemanden gebrauchen, der das vergisst. Ihm musst klar gemacht werden, dass es irgendwann Konsequenzen haben wird. Denn auf Dauer hat es nunmal nicht tragbar. Das muss ausgesprochen werden und dann muss er handeln.

Der Chef hängt offensichtlich an seinem Mitarbeiter und wird ihm schon Gelegenheit geben, sich zu bessern. Wenn er ihn nur in Watte packt und sanft in den Schlaf streichelt, wird sich nichts ändern. Also: Konsequenzen ansprechen, Hilfe anbieten (wie auch immer die aussehen, zB genügend Zeit, um das familiäre Problem zu beseitigen) und Erfolge abwarten. Wenn nichts passiert, Konsequenzen durchsetzen.

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pecudis  19.10.2011, 14:03
@Woppler

Jo, genau an solchen Chefs scheitern die meisten Betriebe, weil irgendwann überhaupt keiner mehr arbeiten will:, sondern nur noch arbeiten _muss und dann geht alls allererstes die Eigenverantwortung über den Jordan! Es hat niemand behauptet, daß das Leben ein Ponyhof ist, aber eine Schindmähren-Ausbeuterei ist es auch nicht. Und selbst ein Pferd bekommst Du mit Schlägen nicht dauerhaft zu guter Arbeit.

Vergeßlichkeit / Konzentrationsstörungen behebt man nicht mit Druck, man erzeugt sie damit.

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Woppler  19.10.2011, 14:10
@pecudis

So habe ich das nicht gesagt. Da steht nichts von Ausbeuterei und "Schlägen". Ein Betrieb funktioniert allerdings nicht, wenn alle nur arbeiten, wann sie wollen. Wenn es Probleme gibt, müssen sie beseitigt werden. Was das Problem ist, wissen wir hier nicht. Was daraus resultiert, ist Vergesslichkeit, die die Betrieblichkeit einschränkt.

Wenn du meinst, den Mitarbeiter einfach nicht mehr auf seine Vergesslichkeit hinzuweisen, wird weiter helfen... ok, ich muss dich nicht überzeugen. Bei mir müsste er dran arbeiten, sich Sachen notieren, eigene Wege finden, um das wieder loszuwerden. Braucht er dazu Hilfe, muss er sagen, an welcher Stelle es hängt. Kann er das nicht und macht einfach weiter wie bisher, such ich mir jemanden, der das kann.

Als Vorgesetzter muss man auch mal den Hammer durchziehen. Wenn du meinst, dass daran die meisten Unternehmen scheitern... naja, ach was soll's, dann glaubst du das eben.

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Er sollte sich bei Gesprächen immer ein paar Notizen machen. Dann kann er später einfach mal einen Blick drauf werfen und dann fallen ihm die besprochenen Sachen sicher wieder ein. Das würde ich als nächsten Schritt vorschlagen.

Wenn das nicht hilft sollte er evtl. doch mal zum Arzt gehen - vielleicht ist ein Unfall aus der Vergangenheit Schuld und er braucht eine Therapie....

Der arme Kerl wird wahrscheinlich selbst auch darunter leiden.

Ich muss noch folgendes hinzufügen: Wir arbeiten im Aussendienst, d.h. ich kann meinem MA nicht dauernd über die Schulter schauen. Hin und wieder sind wir gemeinsam im Büro, aber das macht max. 20 % der Arbeitszeit aus. Ich kann also nicht hintendran stehen und ständig alles kontrollieren.


Woppler  22.10.2011, 12:04

Man sollte ja auch erwarten können, dass er das allein kann.

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kann da nur aus der vergangenheit sprechen,bei uns wars so.chef hat auftrag erteilt,ab dem zeitpunkt war jeder für die ausführung verantwortlich,da zu gehörten terminabsprachen,materialbeschaffung,gespräche mit kunden vor ort über die abwicklung,subunternehmen einweisen und überwachen,bis abschluss.wer das nicht konnte oder die fehler untragbar wurden,wurde abgelöst und mit einfachen tätigkeiten beschäftigt,die bezahlung war dann auch entsprechend angepasst.wenn er es nicht kapiert oder nicht will,das sind eben die folgen.der vorteil bei meinem job war freie hand,keine kontrolle nur die leistung war gefragt,bei mir kam nur der vorruhestand dazwischen,das war es mir wert bei 13%abzug ansonsten wär ich heut noch dabei

Könnte ads/adhs sein. Freund man mir hatt damals eine Tischlehrlehre gemacht.

Der Meister hat ihm Zahlen gesagt, wie er irgendwas zusägen soll, kaum stand er vor der Säge (2 minuten ) später, hatte er die Maße wieder vergessen.
Irgendwann ging er dann zu nem Psychologen. Es wurde adhs diagnostiziert. Bekam Medikamente, holte dann sein Abi nach und studierte.
Kann also auch krankheitsbedingt sein.


anozh  16.10.2019, 00:30

Wieso hat er sein Abi nachgeholt, wenn er beim Psychologen mit ADHS diagnostiziert war?

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