boxen karate oder taekwondo mit 17 zu spät?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kampfkunst/Kampfsport ist keine Frage des Alters

Grundsätzlich ist man nie zu alt etwas neues zu lernen - das gilt auch für Kampfsportarten und Kampfkünste.

Ich glaube, viele haben einfach zu sehr das bild vom sieben Jahre alten Shaolin-Novizen im Kopf. der federleicht in den Spagat gleitet.

Sportliche Fitness

Über "mangelnde Fitness" brauchst du dir eigentlich auch keine Gedanken machen. Klar gibt es Disziplinen, bei denen allgemeine Fitness, oder Gelenkigkeit mehr von Bedeutung sind, als bei anderen Stilen.

Trotzdem darf man nicht vergessen, dass selbst der allergrößte Großmeister mit dem allerhöchsten Rang und dem schwärzesten aller schwarzen Gürtel irgendwann einmal klein angefangen hat.

Du wirst also praktisch nie auf eine Kampfkunst, oder einen Kampfsport treffen, bei der vorausgesetzt wird, das du alle möglichen "Vorbedingungen" erfüllst.

Jeder weiß dass du Anfänger bist und man wird dich dementsprechend angemessen behandeln und keine technischen, oder körperlichen Höchstleistungen verlangen.

Die "Chilligkeit" von Kampfkunst/Kampfsport

Wenn man "chillig" mit "wenig anstrengend" übersetzt, dann ist man damit grundsätzlich auf dem Holzweg. Keine sportliche Aktivität kommt ohne Anstrengung aus.

Kampfkunst und Kampfsport erfordern sowohl körperliche, als auch geistige Disziplin vom Übenden, haben also einen gewissen Anspruch - sonst könnte man auch gleich auf dem Sofa sitzenbleiben. 

Was genau als "anstrengend" empfunden wird, ist natürlich unterschiedlich.

Für manche ist der Spaziergang um den Block schon anstrengend, andere müssen erst einmal 30 Liegestütze machen, bevor sie zu schwitzen beginnen.

Eigene Erfahrung

Ich selbst trainiere Aikido und wir hatten sowohl in der Kindergruppe, als auch bei den Erwachsenen alle möglichen Personen.

  • Menschen, die Stress und Anspannung abbauen wollen
  • Personen, die etwas für ihr Selbstbewusstsein tun möchten
  • Leute, die besser mit ihren Aggressionen umgehen wollen

Da sind dann sportliche Schüler genau so vorhanden, wie übergewichtige und Männer genau so wie Frauen (Aikido galt sogar mal als "Frauensport").

Es gab da, meines Wissens nach, nie Probleme wegen unterschiedlicher Charakterzüge, oder unterschiedlichen Fittnessgrads. Da trainieren alle sehr schön zusammen.

Wer zB beim Aufwärm-Lauf um die Matte nicht alle drei Runden schafft, der läuft eben nur eine und machte dann eben bei den Dehnübungen wieder mit.

Das wird in anderen Vereinen auch nicht groß anders sein - es sind schließlich keine Boot-Camps. ;-)

Mein Ratschlag:

Informiere dich mal über Kampfkünste, Kampfsportarten, oder Selbstverteidigungssysteme die dich interessieren könnten und schaue, was es so für Vereine in deiner Stadt gibt.

Die meisten Vereine bieten Probetrainings entweder kostenlos, oder gegen eine kleine Gebühr an, so dass du dir selbst ein Bild davon machen kannst, was dir persönlich zusagt.

Ich persönlich kann eben aus eigener Erfahrung Aikido empfehlen - hier habe ich eine kleine Begründung dazu geschrieben (inklusive Video):

https://www.gutefrage.net/frage/gute-kampfkunst-gesucht

Vielleicht ist es ja auch etwas für dich. :-)

Ich wünsche dir viel Erfolg.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Beilage123 
Fragesteller
 25.03.2015, 16:23

vielen dank für die tipps :) hab mich letztendlich für karate entschieden und konnte auch meine eltern überzeugen , nach den ferien versuche ich mich anzumelden (ferien trainieren die nicht)

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Hallo Beilage123,

diese Frage wird hier in ähnlicher Form immer wieder gestellt, und ich verstehe es einfach nicht. Wie kommt jemand auf die Idee, mit 17 zu alt zu sein, um mit Kampfsport anzufangen? Das ist so was von abwegig....

Was die Art betrifft, da empfehlen die meisten das, was sie selbst am besten kennen. Das ist auch ganz normal. Letzten Endes bringt es Dich aber bei Deiner Entscheidungsfindung nicht so viel weiter. Am besten ist es, wenn Du mal ein paar verschiedene Kampfsportarten/Kampfkünste ausprobierst. Es ist schließlicheine sehr persönliche Entscheidung. Die Kampfsportart/ Kampfkunst muss Dir Spaßmachen und Du musst Dich auch in der Gruppe und mit dem Meister/Trainer wohlfühlen. Alles Dinge, die Du nur durch Ausprobieren herausfinden wirst. Wohlgemerkt: durch Ausprobieren, nicht durch Zuschauen! Ich selbst mache Kung Fu und würde Dir auch empfehlen, das mal auszuprobieren, weil es sehr vielseitig von den Techniken her ist und Körper und Geist gleichermaßen trainiert.

P:S.: Was Du mit "chillig aussehen" meinst, ist mir nicht klar.


admin77  21.03.2015, 19:05

Chiliger, einfacher, weniger anstrengend, gemütlicher. Kommt vom rum chillen, rum hängen, kann auch als relax, ok & schön verwendet werden

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Beilage123 
Fragesteller
 21.03.2015, 19:20

bei kung fu etc hab ich das problem das ich übergewichtig bin (90kilo bei 170cm) und so wie ich das immer sehe muss man bei asiatischen kampfkünsten ziemlich gelenkig sein

mit chillig hab ich weniger anspruchsvoll gemeint , denn beim boxen hat man ja - soweit ich weiss - eine mischung von fitness und auf dem boxsack schlagen (wenn man nicht gegen andere trainieren will)

kann auch sein das ich mich irre, deswegen frag ich hier ja nach meinungen :p

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Enzylexikon  21.03.2015, 20:56
@Beilage123

bei kung fu etc hab ich das problem das ich übergewichtig bin (90kilo bei 170cm) und so wie ich das immer sehe muss man bei asiatischen kampfkünsten ziemlich gelenkig sein

Das ist alles eine Frage der Übung und man muss längst nicht bei jeder Kampfkunst bzw. jedem Kampsport erlernen, wie man zwei Meter in die Luft springt und ein Brett zertritt. ;-)

mit chillig hab ich weniger anspruchsvoll gemeint , denn beim boxen hat man ja - soweit ich weiss - eine mischung von fitness und auf dem boxsack schlagen

Wie ich oben schon geschrieben habe - "wenig Anspruch" und Sport schließen sich als Begriffe eigentlich aus. Jeder Sport hat einen gewissen Anspruch und fordert etwas vom Übenden.

Ein guter Trainer achtet natürlich darauf, dass man nicht überfordert wird, sondern die eigenen Limits eingehalten werden. :-)

Das einzige was man bei einer Kampfkunst, oder einem Kampfsport wirklich falsch machen kann, ist meiner Meinung nach, es nicht zumindest mal versucht zu haben.

Versuch macht kluch. ;-)

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