Wenn man einen Kampfsport treiben will, muss man körperlich gut aussehen, oder körperlich gut fit sein?
Hi,
Wenn man einen Kampfsport oder Kampfkunst treiben will, muss man körperlich gut aussehen, oder körperlich fit sein?
Ich will Karate treiben, aber ich hab Angst, dass die mich nicht nehmen, weil ich bin zwar im Normalbereich (162 cm, 56 kg, 14 Jahre alt, BMI 21.3), aber mein Körper sieht ziemlich fett aus.
Deshalb habe ich dadurch Angst, dass sie mich nehmen, weil ich will durch Kampfsport, 1. Etwas abnehmen, bzw guten Körper machen, 2. Körperlich und mental gut trainiert sein, 3. Selbstverteidigung beherrschen.
Die Karateschule liegt in Ulm von Bayern. Hier die Website von der Schule (http://www.fkt-ulm.de/index.php/kampfsport-karate)
Danke im Voraus
6 Antworten
Hallo Kazule,
ich trainiere die japanische Kampfkunst Aikido und wenn höre immer wieder ähnliche Bedenken, wenn es um das Thema Kampfsport/Kampfkunst geht.
Dabei kannst du ganz unbesorgt sein - kein Verein erwartet von Neulingen, dass sie als konditionsstarke Fitness-Fanatiker dort auftauchen.
Wie du ja selbst sagst, wollen viele durch das Training sportlicher werden, mentale Stärke entwickeln oder Selbstverteidigung erlernen.
Würden die Vereine all diese Dinge bereits bei Anfängern voraussetzen - weshalb sollte man dann überhaupt noch zum Training gehen? ;-)
Außerdem finanzieren sich ja Vereine über Mitgliedsbeiträge - wenn man nur noch elitäre Hobby-Bodybuilder annehmen würde, wären die bald pleite.
Ich habe hier mal etwas ausführlicher über Sorgen und Ängste von Neulingen im Bezug auf Alter, Gewicht, Sportlichkeit usw. geschrieben:
https://www.gutefrage.net/frage/kampfsport-doch-zu-schuechtern?
Wie du sehen kannst, gibt es keinen Grund, wegen deines Körpers besorgt zu sein - so lange du keine körperlichen Beschwerden hast, ist alles möglich. :-)
Doch selbst Menschen mit Handicaps können Kampfkunst bzw. Kampfsport erlernen - ich habe da ganz tolle Erfahrungen mit Mitschülern gemacht.
Also: Melde dich dort einfach mal für ein Probetraining an. Dann siehst du ja selbst, ob es dir dort gefällt.
Viel Freude beim Training! :-)
Viele die beginnen, sind nicht sonderlich gut trainiert. Manche fangen gerade deshalb an, weil sie fitter werden wollen.
Solange du keine Krankheiten hast, mit denen es nicht empfehlenswert ist Leistungssport zu betreiben, ist es egal wie sportlich bzw. unsportlich du bist. Das bessert sich alles durch das Training.
Weder noch. Die Fitness anfangs ist zwar toll, aber wenn sie nicht da ist, kann sie durch das Training entstehen. Eventuell wird das Training dann erst einmal sehr speziell sein und nicht alles normale beinhalten können.
Haha, nein, Du darfst so dick sein, wie Du willst. Es wird keinen ernst zu nehmenden Trainer geben, der Dich nach Hause schicken wird, weil Du nicht den Körper, oder die Fitness besitzt.
Wo glaubst Du, gehst Du hin? Ins Militär? In einer Kampfsportschule ist jeder willkommen. Außer natürlich man verhält sich wie ein kleiner Junge, der nichts als stören tut, nie mitmacht, die Regeln missachtet und nur da ist, weil er lernen will, wie man "auf die Fresse haut".
Schon mal einen Meister gesehen? Du glaubst nicht, was Großmeister selbst manchmal auf die Waage bringen! Die haben gut Bierbäuche! Aber sind trotzdem sicherlich nicht mit einem Durchschnitts-Deutschen-Trinker zu vergleichen ;)
Abnehmen
Wenn Du den richtigen Kampfsport machst, kann das gutes Konditionstraining und Ausdauertraining sein, welches natürlich zum abnehmen führt. Du wirst stärker, definierter, flexibler, dehnbarer...... Natürlich gibt es Kampfsportarten, oder auch Kampfkünste, wo man weniger anstrengende Bewegungen macht. Aber selbst das Aufwärmtraining ist schon ein Sport für sich, zumindest für die Anfänger!
Mentale Stärke
Kanō Jigorō, der Entwickler des Judo sagte, sein Training sei nicht nur zum erlernen des Kampfes da, sondern auch zum entwickeln des Geistes. Man kann eine bestimmte Erziehung in der Kampfkunst, aber auch im Kampfsport erhalten, auch, wenn man schon vermeindlich aus der Erziehung raus ist. Du wirst Selbstbewusster und klarer im Kopf.
Selbstverteidigung
Kampfsport ist, wie der Name schon sagt, ein Sport. Sport hat immer Regeln. Ist also nicht das beste, wenn man lernen will, sich zu verteidigen. Aber besser als nichts. Immerhin erlernt man bereits da viele Attribute, die einem in einen echten Kampf unterstützen können. Aber auch in der Kampfkunst gibt es viel mist, welcher auf der Straße nicht zu gebrauchen ist. Dennoch ist diese auch gut, da man einiges lernt, um sich besser zu verteidigen.
Bist Du Dir sicher?
Bist Du Dir sicher, das Du Karate machen willst? Wahrscheinlich warst Du noch nicht beim Training dabei! Es empfiehlt sich, mal alles, was in der Nähe ist auszuprobieren, um dann das zu wählen, was einem am meisten Spaß macht.
Außerdem: es gibt auch viel Mist da draußen. Auch wenn die Website jetzt nicht gerade einen unprofessionellen Eindruck macht, kann es sein, das die Trainer trotzdem schlecht sind. Beobachte das Training genau. Frag ihn auch ruhig mal, was für Lizenzen er hat, welchen Dan Grad er besitzt. Ob er auch wisse, wie man sich im echten Kampf zu verhalten hat. Sollte der Trainer versuchen reine Kampfkunst als effektive Selbstverteidigung zu verkaufen, ist das schon verdächtig ahnungslos.
Bleibe immer motiviert!
Ist es den eine Elite-Kampfschule die es sich aussuchen können? Wenn du dir die Wirtschaftslage der Kampfschulen aussiehst, dann kann das fast keine.
Außerdem vergiss das mit der Selbstverteidigung mal ganz schnell wieder. Kampfsport != Selbstverteidigung (ungleich).
KampfSPORT = Regeln
Selbstverteidigung = Wenn du auf mich zurennst, schmeiß ich dir dir Glasflasche die ich in der Hand hab, an den Kopf.
Karate = Bloß nicht den Kopf treffen dürfen!
Selbstverteidigung = Kehlkopf, Solar Plexus, Geschlechtsteile...
KampfSPORT = Fällst hin, Kopf auf die Sportmatte, aufstehen und weiter
Straße = Fällst hin, Kopf auf Asphalt -> Platzwunde, aufstehen und weiter
Ich kann dir noch 1000 weitere Beispiele nennen, aber ich wollte dir hierbei nur den Unterschied klarmachen.
Klar, es gibt auch Selbstverteidigungsschulen die Mist beibringen, aber die sind mir dann doch lieber als eine Kampfsportschule.
Übrigens:
Kampfsport = Sifu, Lehrmeister, Sensei, Großmeister, willst du unterordnen lernen oder dich wehren?
Selbstverteidigung = Herr ..., Lehrer..., mehr brauchts nicht
Durchaus effektiv, ja, es ist besser als nichts. Allerdings musst du bei z.b. Karate oder Taekwondo bedenken, dass du einen "Trainingsanzug" mit besonders viel Bewegungsfreiheit hast. Wenn du auf der Straße einen Tritt zum Kopf probierst (nur ein Beispiel, bitte niemals hohe Tritte draußen!), dann hast du ganz schnell eine kaputte Hose, da sie nicht dafür ausgelegt ist, bzw. der Stoff nicht dehnbar genug ist. Charakterschulung finde ich auch eine gute Sache, allerdings ist das eher eine persönliche Sache. Wenn du jetzt Bus und Bahn nutzt, dann 5-6 betrunkene Halbstarke einsteigen und man denen schon ansieht, dass die auf Krawall aus sind. Dann bringt dir auch das Auftreten nicht, da die Angreifer darauf überhaupt nicht mehr achten und du selbst andere Gedanken hast, wenn 5-6 Typen auf dich zukommen und du nicht wegkannst. Disziplin auch gut, gerade wenn man plötzlich bedroht wird. Allerdings finde ich, dass man beim richtigen Training -> ab und zu keine Handschuhe, draußen trainieren (Asphalt), verschiedene Kampftypen und Menschen <- damit besser klarkommt, da man weiß was einen erwartet. Gerade dann bekommt man keine Panikstarre, da man eine ähnliche Situation schon erlebt hat. Unerwartete Angriffe? Wenn ich mit einem Messer jemanden abstechen will, dann kann er noch soeine kurze Reaktionszeit haben, bis er den Angriff bemerkt, realisiert und einen Block einsetzt, da bin ich bereits in den Organen. Bedrohungslagen sind verschieden. Wenn ich jetzt 3-4 18 jährige Schläger abschrecken will, dann bekommt der Erste der ankommt die volle Packung ab, dann ist Ruhe. Um jetzt wieder auf die 5-6 Betrunkenen zurückzukommen -> das kannst du vergessen -> Messer, Steine, Flaschen, Überzahl, Kampferfahrung, ungehemmt, usw. Behauptest du, dass man ohne Unterordnen zum Schläger wird oder was willst du damit ausdrücken? Falls ich es falsch aufgefasst habe, dann tuts mir leid. Ließt sich jedenfalls so. Mit dem Unterordnen wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich lernen will, wie ich mich verteidige. Anbeten findet man genug in der Kirche. Zum Schlägertypen, ich und viele anderen die ich kenne sind seit Jahren Mitglieder in diversen Selbstverteidigungsschulen und keiner von uns ist ein Schläger. Ich stimme dir außerdem zu, dass jeder Mensch seinen eigenen Kampfstil finden muss. Allerdings finde ich es effektiver und effizienter einen Stil zu erlernen welcher darauf entwickelt wurde, sich selbst zu verteidigen (gerade bei Pistolen, Pfefferspray/Tazer vom Angreifer, Schlagringe, usw.).
Dabei sollte man aber nicht unterschlagen, dass sowohl traditionelle Kampfkünste, als auch Kampfsport auch im Ernstfall durchaus effektiv sein können.
Durch die Charakterschulung entwickelt man ein selbstsicheres Auftreten, dass Konflikte bereits im Voraus vermeiden hilft.
Durch die Disziplin entwickelt man mentale Stärke und gerät auch in einer Krisensituation nicht sofort in Panik oder Angststarre.
Durch langfristiges Training entwickelt man die Fähigkeit, sich auch unerwarteten Angriffen anzupassen, Das geht natürlich nicht über Nacht.
Bei einer Bedrohungslage kommen kann, abhängig von der Situation, schon fachgerechtes "Rumfuchteln" potentielle Angreifer abschrecken.
"Unterordnen lernen" also Disziplin, ist übrigens keineswegs so negativ, wie du es hier darstellst. Nicht jeder will zum Schlägertypen mutieren.
Was ich eigentlich sagen will:
Es muss nicht immer der moderne Hybrid-Stil für die effektive Selbstverteidigung sein, denn den absoluten Non-plus-ultra-Stil für jeden Menschen gibt es ohnehin nicht.