Bodenreform Deutschland nach 1945

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Die Enteignungen im Zuge der Bodenreform waren weniger als Strafmaßnahme gedacht. Sie waren notwendig, um die Macht der Junker und Großgrundbsitzer zu brechen. Dass sich aus diesen Kreisen gleichzeitig das reaktionärste Pack rekrutierte, dass Deutschland mit in die Katastrophe der Naziherrschaft geführt hatte, muss man aber auch sehen. Daraus resultierte dann auch die Enteignung der Nazi- Und Kriegsverbrecher, während sonst nur Eigentümer ab 100 Hektar enteignet wurden.

Der Boden sollte endlich denen gehören, die es auch bestellen. Die Bodenreform war ein Akt der Demokratisierung der Landwirtschaft.


Adel, Großgrundgesitzer sowie sonstige Bourgeoisie waren die Säulen faschistischer Herrschaft. Schon von daher war es gerechtfertigt diese Elemente zu enteignen und zwar entschädigungslos. Auf Grund dessen wurde die Parole "Junkerland in Bauernhand" herausgegeben. Es wäre allerdings ein Irrtum anzunehmen, dass die Kollaboration mit dem Faschismus der einzige Grund für die Bodenreform gewesen wäre. Wer nämlich antikapitalistisch handeln will, der muß auch dem Großgrundbesitz ein Ende bereiten. Ungeachtet all dessen, war es auch eine Forderung und Maßnahme der SMAD, (sojetische Militäradministration) die entsprechende Maßnahmen einleitete. Schließlich gab es ja noch gar keine DDR, als die Bodenreform eingeleitet wurde. Deren Exponenten hängten sich vielmehr an die SMAD-Beschlüsse dran, bzw. griffen sie auf, ergo waren sie eher flankierend im Einsatz, schon um sich so zu legitimieren, ala auch so ein Sprungbrett in Richtung Sozialismus vorzufinden, dass genutzt werden kann, dass genutzt wurde.