Boden betonieren gegen Feuchtigkeit?
Hallo zusammen,
ich habe kürzlich in einem ca. 4x5 m großen Raum neue & dichtere/ besser isolierte Fenster einbauen lassen, seitdem herrscht bereits nach wenigen Stunden des nicht Lüftens eine erhöhte Feuchtigkeit im Raum.
(Vermutlich lüfteten die "alten Fenster" automatisch, da sie nicht sehr Luftdicht waren)
Dem geschuldet, hat sich wohl an der Wand, welche zugleich die Außenmauer bildet nun sogar Schimmel gebildet. Der Raum hat zwei solche äußeren Wände (Ecke des Hauses), jedoch ist (fast) nur eine der Wände davon betroffen. Das Gebäude ist alt, unter dem Fußboden befindet sich direkt Erde, ohne Beton o. ä.
Daher stellt sich mir nun Folgende Frage:
Ist es sinnvoll, den Boden etwas abzugraben und mit Kies & Beton zu füllen, um so die Feuchtigkeit vor dem Eindringen abzuhalten? Oder sind weitere Maßnahmen erforderlich?
4 Antworten
Den Fussboden zu betonieren und Estrich zu schütten ist bestimmt eine gute Idee gegen Feuchtigkeit. Aber das dauert ja alles bis der dann mal selber wieder trocken ist und selbst nach den vorgegebenen Trockenzeiten gibt er noch einiges an Feuchtigkeit ab. Damit musst du ein bisschen Geduld aufbringen und bis dahin viermal täglich stosslüften.
Wenn man die Fenster auswechselt ist es auch normal, dass die Feuchte sich an den schlecht isolierten Außenwänden sammelt. So ein Raum muss dann immer gut beheizt werden. Soweit ich es verstehe muss sich das Raumklima bzw. der Feuchtigkeitsgehalt der Wände auch erst langsam an die neue Umgebung anpassen. Außerdem sollte man nicht zu stark isolierte Fenster nehmen. Das sollte schon zu der Außenwandisolierung passen. Das hätte dir dein Fensterbauer aber auch erklären müssen.
Da kenne ich mich nicht aus. Hier mal etwas dazu. Bei fachwerk.de muss man Mitglied werden. Das musst du selber abschätzen. Viel Spaß beim Wühlen.
https://www.fachwerk.de/threads/bodenplatte-aus-beton-nachtraeglich-in-fachwerkhaus.277649/
Vorab: Deine Lösung reicht so nicht aus, da ein Estrich oder auch Beton in der Form nicht wasserundurchlässig ist.
Wie Du richtig erkannt hast, ist nun in dem Raum die Bauphysik nicht mehr "im Einklang", da Du den sog. "Taupunkt" nach Innen geholt hast. es gibt jetzt zwei Ansätze:
- Mach die neuen Fenster etwas undicht und sorge für eine Zirkulation, z.B. mit einem Fensterfalzlüfter (Was sind eigentlich Fensterfalzlüfter? Vorteile und Nachteile - ENERGIE-FACHBERATER). Da es um einen Kellerraum geht, sind die Nachteil m.E. vernachlässigbar. Alternativ siehe den Vorschlag von pharao.
- Prüfe, wo die Feuchtigkeit herkommt. Das muss nicht zwingend der Stampfboden sein, sondern die Nässe kann auch in der Außenwand im Mauerwerk nach oben steigen. Falls das der Fall ist, kann man dies lösen, in dem man in die unterste Lage in die Fuge Edelstahlbleche "einschlägt, die das Aufsteigen verhindern (es gibt auch deutlich teurere Varianten wie Injektion). Auf jeden Fall musst Du bei einem Bodenaustausch eine diffusionsdichte Folie unterlegen und an den Wandseiten ebenfalls dicht anschließen.
Nebenbei: Falls Du umlaufend ums Haus eine Drainage hast, kontrolliere die vorher auf jeden Fall in den Schächten, damit sicher ist, dass von außen kein stehendes Wasser vorhanden ist.
Kerzenlicht verringert die Schimmelsporen in der Raumluft. Befallene Flächen mit Isopropyl reinigen, Tapetten enfernen, Wände mit Kalkfarbe und Firnis streichen, ein Bodenaufbau muss nicht zwingend aus Beton bestehen, aber sollte 'schwimmend' verlegt und unterlüftet sein. Regelmäßig lüften, bewegte Luft bei 20cm/Sek verhindert zuverlässig Schimmelbildung, da braucht es keine chemische Keule (Fungizid).
Dankeschön für diese Gedankenanstöße, die werde ich gerne bei notwendigen Reinigung des Raumes beachten : )
Das würde nicht reichen. Es gibt zwar wasserundurchlässigen Beton, aber der ist erst wasserdicht ab mind. 25 cm...
Kaufe dir einen Wohnraumlüfter mit Wärmerückgewinnung, baue den ein und Ruh` ist.
Danke, das kann ich recht gut nachvollziehen. In der Tat sind die Fenster im Vergleich zu den alten Mauern (auch wenn sie sehr dick sind) um einiges besser Isoliert, bzw. einfach bautechnisch auf einem neueren Stand. Ich habe die Zeit, den Raum auszubetonieren und ihn so lange nicht zu benutzen, eine letzte Frage wäre für mich noch, ob zwingend eine Unterlüftung notwendig wäre oder ob es der Beton auch tut. Ich habe in den vergangenen Wochen sehr häufig gelüftet und einen Luftentfeuchter genutzt, das hat den Schimmel gestoppt - allerdings könnte das natürlich auch an den wärmeren Sommer Temperaturen liegen. Ich werde es wohl beobachten müssen.