Schimmel im Schlafzimmer?
Hallo zusammen,
wir sind im Sommer in unsere neue Wohnung gezogen und verbringen unseren ersten Winter hier. Nun hat mein Mann heute Nachmittag Schimmel oben an einer Außenwand und in der Ecke am Rollladenkasten entdeckt, s. Bilder.
Ich bin sehr verwundert, ich hatte noch in keiner Wohnung Schimmel. Wir lüften jeden Morgen nach dem Aufstehen, heizen den Raum, lüften oft zwischendurch noch am Nachnittag, aber mindestens nochmal am Abend - so wie es im Buche steht, Querlüftung mit vollständig geöffneten Fenstern der ganzen Wohnung mit anschließendem heizen. Wir haben keine Pflanzen im Schlafzimmer.
Uns ist seit es so kalt ist schon aufgefallen, dass sich unglaublich viel Feuchtigkeit an den Fenstern niederschlägt, da kommen wir mit Lüften gar nicht hinterher (bsp heute in der Küche - morgens gelüftet, dann geheizt, 16 Uhr nach dem Kochen wieder ordentlich gelüftet, geheizt und noch nicht mal um 19 Uhr hatte ich wieder ca 4-5 cm hoch Feuchtigkeit an den Fenstern...
Woran kann das liegen?
Wir wohnen im 1. Obergeschoss. Im EG ist eine riesengroße Werkstatt, die selten genutzt und nicht beheizt ist. Kann das damit zusammen hängen? Mir wird ganz bang,wir haben zwei kleine Kinder und ich habe Asthma...
LG
3 Antworten
Die Bilder zeigen den Schimmel beide in den Ecken des Raumes, was typisch ist, weil dort aufgrund der größeren Wandflächen von aussen, die Temperatur am geringsten ist und dort, abgesehen von Fenstern, das Wasser am leichtesten kondensiert. Ich gehe daher davon aus, dass es eher kein Bauschaden ist und tatsächlich von innen kommt. Übel ist die Holzverkleidung, da so nicht sichtbar ist, wie weit sich dahinter noch Feuchtigkeit gesammelt hat. Möglicherweise wäre es sinnvoll hier teilweise das Holz mal abzubauen, um Bescheid zu wissen.
Ich würde hier gleich mehrere Wege einschlagen:
- Hygrometer aufstellen, um Klarheit über Luftfeuchtigkeit und Taupunkt zu bekommen. Meine Empfehlung TFA Cosy Radar, die sind ziemlich genau und ermitteln auf den Taupunkt und hat auch eine Zeitauflösung. Der Taupunkt ist aber auch näherungsweise zu bestimmen in dem einfach (100-Luftfeuchtigkeit)/5 gerechnet wird und man erhält den Abstand zum Taupunkt in Grad. Also 60% Luftfeuchtigkeit ergibt 40/5=8 Grad, bei bsp. 20 Grad Raumtemperatur wären es 20-8=12 Grad, bei der die Feuchtigkeit an der Wand kondensiert.
- Temperaturpistole besorgen und abschecken an welchen Stellen diese Temperatur oder niedriger zu finden ist und diese Stellen gezielt weiter kontrollieren.
- Feuchtigkeitsmesser mit Kugelkopf besorgen, dass muss kein teurer geichter sein, der baut ein Feld in der Wand auf und zeigt einen Feuchtigkeitswert an. Dieser ist einfach zu vergleichen mit Stellen wo die Wände trocken sind. Dies kann auch bei der Holzverkleidung helfen, da kann ich aber keine Garantie drauf geben, ob die Tiefe noch alles erkennt. Ggf. macht es Sinn die Werte immer wieder mit Kreide auf die Wand zu schreiben, um später zu sehen, ob Trocknung erfolg gebracht hat.(Anmerkung: Blöd ist dass der Kugelkopf in den Ecken falsche Werte anzeigt, da da die Flächen größer sind. Ggf. mal mit anderen Ecken vergleichen, aber es gibt ein Gefühl.)
- Kompressor-Luftenfeuchter besorgen und erst einmal Raum und Wand grundtrocknen. Es kann auch sein, dass die Wand oder das Holz sich mit Feuchtigkeit vollgesogen hat. Da Verdunstung Kälte erzeugt und höher Luftfeuchtigkeit zu immer mehr leichterer Wasserabscheidung führt, kann es sein, dass nach der Grundtrocknung überhaupt keine Probleme mehr da sind bei richtigem Heizen und Lüften. Es sollte sich dann zeigen, dass auch immer seltener Wasser im Luftenfeuchter zu finden ist.
Der sichtbare Schimmel muss natürlich sofort vernichtet werden, entweder mit Alkohol oder einem entsprechenden Schimmelreiniger.
Den Deckenabbau würde ich entscheiden, wenn die ersten Messungen gemacht sind.
Viel Glück und viel Erfolg,
Dirk
Ich würde mir ein Infrarotthermometer, am besten eins mit Taupunktanzeige, kaufen und mal die Problemstellen suchen und auch frühzeitig mit dem Vermieter sprechen.
Das Märchen über Lüften als Lösung des Problems " Schimmel" ist ein Märchen, sonst nichts. Lüften Sie, natürlich, weiterhin für die frische Luft, Schimmel verhindert man auf diese Weise nicht.
Die Stellen, auf welchen Schimmel sich im Winter bildet, sind zu kalt im Vergleich zu Innenlufttemperatur. Schlechte ( oder keine ) Wärmeisolierung also, die Wand ( Ecke, Fenster) ist besonders Kalt -> Schimmel.
Ich vermute bei mir die Dachrinnen sind ja nur Außenwände betroffen und Haus ist von 1954 aber der Vermieter fühlt sich nicht mehr in der Verantwortung