Biomembran (Dawson-Danielli-Modell)?

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Hi,

nun ein schöner Hinweis darauf, dass es nicht stimmen kann, ist ein Versuch, in dem menschliche und Mauszellmembranen fusioniert wurden, an deren leicht unterschiedlichen Membranproteine, jeweils unterschiedliche farbig markierte Antikörper gebunden wurden. Das Fusionsprodukt zeigte nach ca. einer Dreiviertelstunde, dass die farbigen Markierungen in der fusionierten Membran völlig durchmischt vorlagen. http://www.mun.ca/biology/desmid/brian/BIOL2060/BIOL2060-07/07_28.jpg Ein Modell, mit einer beidseitig starren, aufgelagerten Proteinschicht, auf der Lipid-Doppelschicht, kann diese Ergebnisse nicht erklären. Wohl eines, in dem die Proteine sich realtiv frei in der Lipid-Doppelschicht bewegen können ("Flüssig-Mosaik-Modell"), welches das DD-Modell letztlich modifizierte.

Gefrierbruchtechnik bei der Präparation von Membranen, legte nahe, dass es auch durch die Membran hindurchreichende Proteine zu geben schien (Transmembranproteine). Diese konnte das DD-Modell nicht erklären.

Das DD-Modell nahm auch an, dass die Membran überall die gleiche Dicke und das gleiche Verhältnis von Proteinen zu Lipide besäße. Das traf nicht zu.

Es nahm an, dass die hydrophoben Bereiche der Proteine, außen auf der Lipid-Doppelschicht auflagern seien, in direktem Kontakt mit der wässrigen Umgebung, während direkt unter den Proteinschichten die hydrophilen Anteile der Membranlipide lägen. Ein solcher Aufbau würde, so der Einwand, das gesamte Konstrukt destabilisieren und sei nicht wahrscheinlich.

Es gab mit der Zeit zunehmend Bedenken und eben experimentelle Ergebnisse, die dem Modell widersprachen und es, in Anbetracht aller Befunde, falsifizierten. Gruß