Binde und Lösegewalt?

6 Antworten

Die MacArthur-Studienbibel erklärt dies recht gut:

"Hier verleiht Christus Petrus (und im weiteren Sinne allen anderen Gläubigen) die Autorität zu erklären, was im Himmel gebunden und was gelöst ist. Das ist ein Echo auf die Verheißung aus Joh 20,23, wo Christus seinen Jüngern die Autorität gibt, den Menschen die Sünden zu vergeben oder zu behalten.

Das alles muss im Kontext von Matth 18,15-17 verstanden werden, wo Christus spezifische Anweisungen erteilt, wie in der Gemeinde mit Sünde umzugehen ist.

Letztlich bedeuten diese Schriftstellen, dass jede rechtmäßige Gruppe von Gläubigen, die in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes handelt, mit Autorität erklären kann, ob jemandem vergeben ist oder nicht.

Die Autorität der Gemeinde ist nicht, diese Dinge zu bestimmen, sondern auf der Grundlage des Wortes Gottes das Urteil des Himmels zu verkünden.

Wenn die Gläubigen solche Urteile aufgrund der Schrift treffen, können sie sicher sein, dass sie mit dem Himmel übereinstimmen. Anders gesagt: Was immer sie auf Erden »binden« oder »lösen«, ist im Himmel bereits »gebunden« oder »gelöst«. Wenn die Gemeinde sagt, der unbußfertige Mensch ist noch in Sünde gebunden, erklärt die Gemeinde damit das, was Gott über diesen Menschen sagt. Wenn die Gemeinde anerkennt, dass ein bußfertiger Mensch von der Sünde befreit worden ist, stimmt Gott zu."

Zunächst eine kleine aber wichtige Korrektur: Die Binde- und Lösungsgewalt erging an Petrus, nicht an die Jünger. Sie wird in zweiter Person Einzahl ausgesprochen (du/dir/dich).

Und noch eine zweite: Es gibt keine generelle Irrtumslosigkeit der Kirche. Es gibt nur eine Irrtumslosigkeit in Sachen Lehre/Glaube und Moral. Du musst nicht davon ausgehen, dass die vom Papst geratenen Lottozahlen stimmen werden.

Das Warum erschließt sich doch von selbst. Wenn ich jemandem die Binde- und Lösegewalt übergebe, gehe ich doch davon aus, dass der Empfänger diese korrekt einsetzt sprich sich dabei nicht irrt, sonst würde ich es nicht tun. Das eine ist an das andere gekoppelt.

Jetzt kann man noch fragen, ob Petrus ein geeigneter Kandidat war. Wenn man den Rest des Evangeliums außer Acht lässt, sagt die Mehrheit mit Sicherheit: NEIN!

Wieso also? Weil Jesus explizit zeigen wollte, dass mit dem Beistand Gottes auch ein Petrus der Richtige sein kann.


Nadelwald75  11.06.2018, 17:56

Ein Einwand, der aber auch wichtig ist:

Bei Matth. 18 streiten sich die Jünger um die Rangfolge im Reich Gottes. In dieser Situation spricht Jesus nicht zu Petrus allein, sondern zu den Jüngern (und das sind auch mehr als nur die Apostel!): 18,18 Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.

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Nadelwald75  11.06.2018, 18:02

Eine weitere Bemerkung: Jesus spricht in Matth. 16,19 Petrus direkt an: Alles, was du.....Es folgt aber in 18,18 dann die fast gleiche Formulierung als Auftrag an die Jünger. Ist schon interessant.

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"Gottes Kirche" (2.Kor.1,1) bekam von Christus das Recht, unklare Bibelstellen zu definieren (Apg.15,19-20. 27-29).

Der "Gott dieser Welt" (Offb.12,9) nimmt das auch für sich in Anspruch (Dan.7,25; Offb.17,1-14).

Er wird aber in Bälde verhaftet (Ofb.20,2).

Wenn Du einmal verstehst, was mit "Binden und Lösen" wirklich gemeint ist, dann erübrigt sich möglicherweise Deine Frage.

http://www.messianicgoodnews.org/german-und-alles-was-du-auf-erden-binden-wirst/


uoguxu 
Beitragsersteller
 11.06.2018, 16:08

weiß ich schon ich werde daraus nur leider nicht schlauer

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Anihoewet  11.06.2018, 16:11
@uoguxu

Damals gab es noch keine Kirchen, weil es das Christentum noch nicht gab. Jesus vertraute seinen Jüngern voll und ganz keine egozentrischen und emotionalen Entscheidungen zu treffen, sondern gerechte.

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uoguxu 
Beitragsersteller
 11.06.2018, 16:14
@Anihoewet

ich meinte das Wieso in meiner Frage nicht im Bezug auf Jesus Handlung sondern inwiefern das Zusprechen der Binde-und Lösegewalt die Richtigkeit der Aussagen der katholischen Kirche versichert

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Anihoewet  11.06.2018, 16:18
@uoguxu

Du greifst hier etwas heraus aus all den Lügen und Machtansprüchen, die sich die Kath. Kirche im Mittelalter erlaubt hat. Diese haben sich diese Macht angeeignet - einfach so - weil es ihnen dmals möglich war. Was die taten war Missbrauch sondergleichen.

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uoguxu 
Beitragsersteller
 11.06.2018, 16:24
@Anihoewet

sehe ich ganz genauso... nur worin besteht der Zusammmenhang dahinter? also mit binde und lösegewalt und Richtigkeit der kirchlichen Aussagen

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Erstens war Jesus kein Gott sondern ein kaum gebildeter Bettelprediger.

Zweitens wurde in den ersten 3 christlichen Jahrhunderten enorm an den überlieferten Texten herumgepfuscht.

Glaubhaft ist da praktisch nichts. Z.B. das Johannes-Evangelium gilt als komplett unhistorisch.


hummel3  11.06.2018, 16:38

So, so! - Du bist ja ein ganz Schlauer!

Und wo ist jetzt deine 'Antwort auf die Frage? - Gähnende Leere!

Und dir soll man glauben?

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ScienceDR  11.06.2018, 17:07
@hummel3

Meine Antwort trifft genau den Kern und hat auch schon gute Bewertungen bekommen. Andere User haben sich ähnlich geäußert.

Schade, hummel3 - es kommt sonst viel Vernünftiges von Dir. Ende.

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