Bin in meinem Beruf absolut unglücklich, sodass mir übel wird?

3 Antworten

Dein Chef scheint wohl in den 90ern stehen geblieben zu sein. Da galt nämlich noch, der Chef hat immer recht und hat über alles zu entscheiden. Aber diese Zeiten sollten eigentlich vorbei sein.

Und eine Teamleiterin, die nur in Teilzeit arbeitet, könnte ich als Teamleiterin gar nicht für voll nehmen.

Ich würde zur Personalabteilung gehen. Das Schlimmste, was du zu befürchten hast, ist, dass sie sagen, dass sie dich momentan in keiner anderen Abteilung einsetzen können und du erst einmal auf die "Warteliste" gesetzt wirst.


DerAngestellte 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 18:58

Unser Chef möchte über alles informiert wegen, überall in cc genommen werden. Was soll ich in der personalabteilung sagen ? kann ich alle oben beschriebenen probleme so sagen ? Namentlich werde ich jetzt natürlich nicht sagen, welche Mitarbeiter genau was gegen mich haben . Ich war bisher nur 3 Tage krank und kriege auch nur knapp über Mindestlohn gezahlt, obwohl ich eigentlich ausgelernt bin. habe zwar keine berufserfahrung gehabt, aber trotzdem finde ich es bisschen wenig ehrlich gesagt

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MrClarkKent  13.07.2024, 19:01
@DerAngestellte

Das mit dem mobbenden Kollegen kannst du ja erst einmal deiner Teamleiterin - wenn sie mal da ist - sagen, vorausgesetzt, euer Verhältnis ist gut. Aber das andere kannst du dem Personaler darstellen, also dass du keine Möglichkeit siehst, selbstständig zu arbeiten, eigene Ideen mit einzubringen und dass ihr der Arbeit nicht nachkommen könnt, weil einfach Kapazitäten fehlen.

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DerAngestellte 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 19:05
@MrClarkKent

ja, das Verhältnis ist gut zwischen uns. Ideen mit einbringen ist einfach nicht möglich, da wird zeitlich nicht zum optimieren kommen, da die meiste Zeit für stumpfes Arbeiten draufgeht. Wir haben die älteste SAP Version, unser Chef will die Software nicht upgraden da es zu ,,teuer" ist. kann ich meinem personal auch sagen, dass es mir psychisch gar nicht mehr gut geht in der Firma?

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MrClarkKent  13.07.2024, 19:08
@DerAngestellte

Klar, das kannst du sagen. Du wärst schließlich nicht der erste, dem es psychisch nicht gut geht.

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DerAngestellte 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 19:17
@MrClarkKent

Noch eine andere Frage: für den Mitarbeiter, der was gegen mich hat, soll ich bis Ende nächste Woche eine Liste fertig machen und er sagt wenn es nicht fertig ist, dann macht er mich fertig. JEdoch ist die Liste so viel und ich glaube er macht das extra, weil er sieht, dass meine Teamleiterin weg ist und ich jetzt ohnehin überfordert bin, mir nochmal was oben drauf zu geben. in der vergangenheit hat er jedoch die Liste immer gemacht und ausgerechnet wenn wir unterbesetzt sind, kommt er damit. Welche Option ist die beste?: 1. Überstunden machen, um die Liste fertig zu machen oder 2. die Liste anfangen, so gut es geht zu machen und sagen, dass man paar schwierigkeiten hatte und sich Fragen während der Ausarbeitung ergeben haben 3. die Liste gar nicht erst anfangen und gucken wie er reagiert bzw was kommt

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MrClarkKent  13.07.2024, 19:24
@DerAngestellte

Was er da macht, geht schon über das Mobbing hinaus. Er droht dir! Wenn du jetzt deshalb anfängst Überstunden zu machen, also Option 1, dann hat er gewonnen, dann weiß er, dass er damit durchkommt.

Option 3 könnte als Arbeitsverweigerung aufgefasst werden, wäre daher auch nicht so gut. Wobei du ja auch sagen könntest, dass dich die anderen Aufgaben daran gehindert haben.

Option 2 hielte ich für das beste: Du hast dich immerhin neben den anderen Aufgaben dieser Sache angenommen, aber hast es eben nicht geschafft fertig zu werden, wie auch bei so wenig Kapazitäten. Und ich würde mich auf keinen Fall entschuldigen.

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DerAngestellte 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 21:35
@MrClarkKent

Würdest du mir denn generell eher raten, zum Personaler zu gehen und von den Problemen zu erzählen ? Oder soll ich es bleiben lassen, da es wahrscheinlich zu nichts führen wird? Und ist es ratsam in dem Gespräch eine eventuelle Kündigung ,,anzukündigen " ? also zu sagen, dass man sich gezwungen sieht wenn es so weiter geht, sich umzusehen z.b.

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Dein Chef ist ein Mikromanager wie er im Buche steht. Schau Dir mal das verlinkte Video an.

Du solltest Dir einen anderen Job suchen, weil 1) keine Garantie ist, dass was unternommen wird und Du damit rechnen musst, dass es noch schlimmer wird.

Deine Reaktionen sind alle normal. Es liegt mir Sicherheit nicht an Dir, aber Deine einzige Option ist ein Jobwechsel.

Achtung, young Leaders: Mikromanagement-Falle vermeiden & erfolgreich führen! ❇️#diebusinesscoach

https://youtu.be/y7VciDiL8t4

und er weiß, dass ich ein sehr ruhiger, zurückhaltender Mensch bin.

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3. Wirkt es ,,schwach" zu erzählen, dass man mit der Arbeit nicht hinterherkommt ? Kann ich sagen, dass ich mir mit diesen Umständen keine Zusammenarbeit mehr vorstellen kann ?

Wunderschön, unter Druck wird aus Kohle Diamanten. Auch wenn du das aktuell nicht sehen kannst, dies ist aber einer der besten Situationen für den Persönlichkeitsaufbau. Du hast richtig Glück, dass das am Anfang deiner Karriere passiert. Andere müssen mit Mitte 40 damit umzugehen lernen.

Mein Tipp hau auf die Kacke. Was soll passieren?

Fast jede klitzekleine Entscheidung müssen wir von ihm genehmigen lassen, nur das problem ist, dass er nie zu erreichen ist, weil er täglich ungelogen 800 Mails kriegt und es nach seiner Aussage nicht schafft, diese zu bearbeiten. auf der anderen Seite regt er sich dann auf und beschwert sich, wenn wir für eine Aufgabe 1 oder 2 Tage zu lange brauchen, wir ihm aber Mails senden und die Antwort teilweise erst nach 5 Wochen kommt.

Dein Chef ist schlecht in seinem Job. Wenn er dich dumm anmacht, sag ihm das. Nicht direkt, in der Unternehmenswelt kann man auch im freundlichen Ton dumm anlabern. Wenn er das nächste Mal völlig überfordert rum keift, sende ihm Videos von online Coaches zum Thema delegieren von Aufgaben. Da findest du tausende, in welchem Coaches erklären, dass man Arbeiten vernünftig delegieren soll. Suche dir eins aus, das passt und unterbreite ihm den Vorschlag, dass er zur Verbesserung seiner Führungsfähigkeiten das ein oder andere beherzigen sollte. Oder frag kack frech, ob er sich in einem der 10 Fehler von Führungsposition wieder erkennt. Solche E-Mails kannst du von Chat GPT schreiben lassen.

Also das mir ernsthafte Konsequenzen drohen oder kann ich sowas machen ?

Du könntest gefeuert werden... oh nein... Dann müsstest du dir einen Job auf einem völlig leer gefegten Arbeitsmarkt einen Job suchen, der dir mehr Spaß macht. Das ist ein sogenanntes "nicht Risiko". Selbst wenn du nicht sofort einen neuen Job findest: Wie viel verdienst du über dem Bürgergeld? Ist das wirklich so ein Abstieg? Dann bist du eben erst einmal übergangsweise arbeitslos. Du landest nicht auf der Straße. Du hast NICHTS zu verlieren.

Das Einzige, was es dich kostet, ist Überwindung. Und danach geht es dir besser. Dir ist nicht schlecht, weil der Job blöd ist. Dir ist schlecht, weil du ungelöste Konflikte mit dir herumträgst.

Gleichzeitig wirst du feststellen, dass man sich als Arbeitnehmer mehr erlauben kann, als die meisten denken. Die müssen dich feuern, jemand Neues finden, der dann in einer kompletten Notsituation erst einmal eingearbeitet werden muss von Kollegen, die noch überforderter sind. Mit anderen Worten, denen sind die Hände gebunden. Bist du in der Gewerkschaft? Falls ja, dann kannst du sogar noch problemlos gegen deinen AG klagen und eine Abfindung herausholen und ihnen noch mehr Arbeit machen. Das würde ich so auch erwähnen.

Keine Angst vorm Mutig sein. :-)


DerAngestellte 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 21:38

Wir haben leider keine Gewerkschaft, keine Tarifverträge oä. Unser Betrieb ist mit ca. 45 Leuten All In recht klein. 1.     Würde die Kündigung angesichts meines bisherigen Verlaufs (Abi; Ausbildung; 4 Monate arbeitlos; 7 Monate Auslandspraktikum; 6 Monate arbeitslos; 1 Jahr Job bis jetzt)  mein Lebenslauf ruinieren ? Ist die bisherige Dauer von 1 Jahr zu kurz und wirkt negativ ? Weil ich bin der meinung, man sollte schon 2 Jahre mindestens bleiben in einem Job, damit es nicht so aussieht, das man nie lange durchhalten kann, wenig Disziplin hat usw

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FinWi  13.07.2024, 21:53
@DerAngestellte
Wir haben leider keine Gewerkschaft, keine Tarifverträge

Du kannst immer einer Gewerkschaft beitreten. Je nach Branche gibt es unterschiedliche, ich denke, bei dir ist es die IG Metall. Du kannst da ja mal einfach nachfragen. Die stellen im Falle einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung den Anwalt.

Würde die Kündigung angesichts meines bisherigen Verlaufs (Abi; Ausbildung; 4 Monate arbeitlos; 7 Monate Auslandspraktikum; 6 Monate arbeitslos; 1 Jahr Job bis jetzt) mein Lebenslauf ruinieren ? 

Gut wäre es natürlich nicht. Ich glaube aber fast, dass sie dich nicht feuern werden. Sie können es sich schlicht nicht erlauben.

Dein Lebenslauf sieht auch nicht arg schlecht aus. Wenn deine Teamleiterin dich mag, kannst du ja immer auf sie verweisen. Außerdem... Unternehmen suchen so händeringend nach Mitarbeitern, die geben jedem eine Chance, der nicht die goldenen Löffel geklaut hat.

Im Falle einer Kündigung kannst du dem neuen Arbeitgeber die Situation ja auch erklären. Natürlich wolltest du deinem Chef nur mit konstruktiven Vorschlägen helfen ;-)

das man nie lange durchhalten kann, wenig Disziplin hat usw

Nein, nicht wirklich. Das können sich Unternehmen nicht mehr erlauben. Die haben ja auch die Probezeit, dich kennen zulernen.

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DerAngestellte 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 22:09
@FinWi

wie meinst du das, mit dem Verweisen auf meine Teamleiterin ? Ab welcher Dauer kann man denn so ungefähr sagen, ist es nicht zu früh, wenn man kündigt ? Ab 2 Jahre ? Klar gibt es da keine Regel, aber es kann ja sein, dass wenn ich jetzt kündige und in 2 Monaten was neues finde, ich es da auch nur schaffe 1 Jahr zu bleiben und dann häufen sich die ,,kurzen Stationen" im Lebenslauf. Man kann leider nie vorher sehen, welche Umstände in dem Unternehmen herrschen. Das ist das Einzige was mich da eigentlich hält, dass ich Berufserfahrung für meinen Lebenslauf sammle. Ich verdiene ja auch nur knapp über Mindestlohn, was ich eigentlich sehr wenig finde.

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FinWi  13.07.2024, 23:21
@DerAngestellte
wie meinst du das, mit dem Verweisen auf meine Teamleiterin ? 

Wenn du dich bewirbst und es kommen Fragen auf, ob deine Aussagen so stimmen, kannst du auf deine Teamleiterin verweisen. Wenn sie dich mag, wird sie bei Rückfragen des neuen Arbeitgebers dir den Rücken stärken und die schwierige Situation im Unternehmen bestätigen. Das solltest du sie natürlich vorher fragen.

Ab welcher Dauer kann man denn so ungefähr sagen, ist es nicht zu früh, wenn man kündigt ? Ab 2 Jahre ?

Ab gar keiner. Das ist völlig individuell. Das Arbeitsleben hat sich massiv beschleunigt. Wenn du drei Stellen jeweils nach einem halben Jahr verlassen hast, sieht das natürlich nicht gut aus.

Klar gibt es da keine Regel, aber es kann ja sein, dass wenn ich jetzt kündige und in 2 Monaten was neues finde, ich es da auch nur schaffe 1 Jahr zu bleiben und dann häufen sich die ,,kurzen Stationen" im Lebenslauf.

Du sollst nicht kündigen. Zumindest nicht so lange du noch keinen anderen Job hast. Du kannst dich natürlich nebenbei weiter bewerben. Wenn du kündigst, bist du erst einmal für Arbeitslosengeld gesperrt.

Du sollst versuchen, deine Arbeitsbedingungen zu verbessern, in dem du lernst deinen Chef entgegenzutreten und nicht alles mit dir machen lässt. Wenn das nach hinten losgeht, wirst du gekündigt, darauf habe ich mich bezogen. Mir geht es vor allem um deine Persönlichkeitsentwicklung. Du sollst dich was trauen. Einen neuen Job wirst du schon finden und dann hoffentlich mit mehr Lebenserfahrung und Selbstbewusstsein dort erfolgreicher sein.

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DerAngestellte 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 17:07
@FinWi

1.     Wie kann man geschickt antworten, wenn der Chef fragt, warum dieses und jenes nicht bearbeitet wurde ? 

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