Big4 Public Sector Consulting?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Nein, weil 67%
Ja, weil 33%
Was ist das 0%

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, weil

Aus tausenden Gründen!

Menschen, die sich für die Big 4 beruflich entscheiden, tun das meist sehr bewusst und mit viel Kalkül. Im Fokus steht dabei vor allem Geld, beruflicher Erfolg, das Streben nach Macht und Ruhm. Menschen, die diese Aspekte als zentral wichtig in ihrem Leben betrachten und intensiv danach streben, sind in aller Regel keine Menschen, die ich sonderlich sympathisch finde... Somit wäre das Kollegium in so einem Unternehmen schon mal ein sehr großer Ausschlussgrund für mich.

Ebenfalls ergeben sich aus diesen Prioritäten und somit den Menschen, die dort tätig sind, Rahmenbedingungen, die ich nicht haben wollen würde. Ich mache meinen Job gern und leidenschaftlich, mache auch gern mal was "on top" und alles. Aber ich finde es ebenso wichtig, dass ich nach der vertraglich vereinbarten, bezahlten Zeit Feierabend und ein Privatleben habe. Und dass niemand von mir verlangt, 60 Stunden pro Woche und mehr zu schrubben. Ich hab halt noch ein Leben außerhalb meines Jobs ;).

Beim öffentlichen Sektor käme für mich als i-Tüpfelchen dann noch hinzu, dass ich den Einsatz der Big 4 in genau diesem Sektor für eine regelrecht skandalöse Steuerverschwendung halte. Und da dann auch noch auf der profitierenden Seite beruflich tätig sein? Uffz, nee, das wäre ein viel zu großer Gewissenskonflikt für mich!

Von daher, nein, so einen Job würde ich nicht geschenkt nehmen ;).


Jhhknnie 
Beitragsersteller
 29.05.2024, 23:56

Sehr gute Antwort. Respektiere und verstehe da deine Meinung total. Wobei Gewissenskonflikte, habe ich keine. Habe insg. 3 Jahre dort gearbeitet.

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MenschDNA  29.05.2024, 23:56

die meisten springen doch sowieso nach 2 jahren wieder ab. Das mit der Sympathie trifft nur auf diejenigen zu, die das auch wirklich durchziehen. die Vorstände dort haben alle eine Schraube locker

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Jhhknnie 
Beitragsersteller
 29.05.2024, 23:59
@MenschDNA

Man kann es als Sprungbrett nutzen, um einen halbwegs guten Exit hinzulegen, wobei der bei den Big4 und in dieser Service Line eher schwierig ist.

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MenschDNA  29.05.2024, 23:59
@Jhhknnie

Genau, ich denke mal, dass die meisten sowieso mit dem Ziel Sprungbrett hingehen. nur die wenigsten wollen bis zum Ende dort bleiben

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HappyMe1984  30.05.2024, 00:02
@MenschDNA

Auch die, die es als Sprungbrett sehen, wollen ja damit zu genau den genannten Faktoren springen :). Das sind für mich halt einfach viel zu oberflächliche Motive. Aber ich bin halt auch 'ne Wirtschaftsfachwirtin, die auf locker 50% Gehalt verzichtet, um im gemeinnützigen Sektor Personalarbeit für einen anderen Zweck als Gewinnoptimierung eines Unternehmens der freien Wirtschaft zu erledigen ;).

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Jhhknnie 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 00:17
@HappyMe1984

Die Frage ist einfach, was das für einen Nutzen hat. Ich würde niemals auf mein Gehalt verzichten, um meinem Arbeitnehmer zu schonen. Am Ende wird es dir fast nie zurück gedankt. Ich strebe nicht nach Macht und Geld, weil ich damit oberflächige Gelüste befriedigen möchte, sondern ich möchte meinen zukünftigen Kindern und meinen Eltern auch etwas bieten können.

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HappyMe1984  30.05.2024, 00:23
@Jhhknnie

Ich verzichte in dem Sinn, als dass vergleichbare Stellen in der freien Wirtschaft halt einfach besser bezahlt wären. Also, nicht unbedingt bei jeder kleinen Hinterhofklitsche, aber schon bei vergleichbar großen Unternehmen.

Und was "den Kindern etwas bieten" betrifft: Mein Vater war ein extrem erfolgreicher und erfolgsorientierter Mensch - Chefarztposten bereits mit Ende 30 (üblich war es insbesondere damals eher, dass man dort mit Ende 40 erst ankam, so als Vergleichswert), entsprechend hohes Gehalt, entsprechend hoher Lebensstandard für uns, seine beiden Töchter. Und ganz ehrlich? Wir hätten jederzeit auf materielle Vorteile verzichtet, wenn wir dafür unseren Vater ein bisschen öfter als nur am Wochenende gesehen hätten! Wenn du also darüber nachdenkst, deinen Kindern mal "etwas bieten" zu wollen, dann denk vor allem darüber nach, wie du ihnen DICH bieten kannst, also körperlich UND emotional verfügbar und präsent. Das ist sooo viel wichtiger als irgendwelche materiallen Dinge!

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Jhhknnie 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 00:34
@HappyMe1984

Es ist einfach eine andere Lebenseinstellung. Man muss ja nicht zwangsläufig immer viel arbeiten, um einen höheren finanziellen Spielraum zu haben. Ich respektiere deine Lebenseinstellung, finde sie jedoch naiv und auch nach meinem Ermessen fast schon verantwortungslos gegenüber mir selbst und meinen Kindern. Und natürlich 80 Stunden die Woche arbeiten und kein Wochenende für die Kinder haben ist schlimm. Aber seinen Eltern, die wirklich alles einem ermöglicht haben und hart gearbeitet haben, die Rente zu versüßen mit beispielsweise einem geschenktem Urlaub, halte ich für sehr wichtig und erstrebenswert.

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Jhhknnie 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 00:39
@Jhhknnie

Und ich rede gar nicht davon, dass man viel arbeiten soll und muss. Ich bin einfach der Meinung, dass man in der Arbeitswelt ein Egoist sein muss, da es die Unternehmen auch sind - sie sind gewinnorientiert und das hat natürlich auch seine Berechtigung, stellt aber den Arbeitnehmer vor Herausforderungen. Und wenn man sich entscheidet für eine Organisation zu arbeiten, die einen guten Zweck erfüllt, muss man klar abwägen. Und dann kommt es wohl auf den moralischen Kompass an und wie man erzogen wurde.

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HappyMe1984  30.05.2024, 01:48
@Jhhknnie

Wenn wir über Karrieren und Arbeiten im Sinne der Big 4 reden, dann reden wir nicht über 40 Wochenstunden zu geregelten Zeiten, sondern über Workaholics. Also Menschen, die für ihren Job leben und die somit zeitlich und gedanklich dort präsent sind, nicht bei ihren Kindern. Genau das ist der kritische Teil. Und da reißt es für die Kinder auch rein gar nichts raus, wenn man dann einmal im Jahr mit ihnen 2 Wochen den ultimativen Luxusurlaub macht oder ihre riesigen Kinderzimmer sich in der Luxusvilla befinden...

Wenn du hingegen klassisch 40 geregelte Wochenstunden arbeiten gehst, wirst du keine Karriere im Big4-Stil machen. Das ist aber wiederum keineswegs gleichbedeutend mit einer finanziell prekären Situation! Es ist dann eben der Urlaub an der Ostsee und das Kinderzimmer in der Mietwohnung, aber eben mit Eltern, die in ihrem Leben stattfinden - und somit viel mehr das, was Kinder wirklich brauchen.

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Jhhknnie 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 02:02
@HappyMe1984

Darum geht es gar nicht. Es geht darum, nicht aufs Gehalt zu verzichten und über einen gesunden Egoismus in der Arbeitswelt. Naja, wenn wir schon über das Big4 Thema reden: Ich habe in meiner Zeit nie! über 55 Stunden die Woche gearbeitet. Durchschnittlich ca. 45, lag aber auch daran, dass ich im Bereich Politikberatung gearbeitet habe. In anderen Bereichen muss man schon um die 60 Stunden arbeiten. Viel verdient man bei den Big4 nicht. Bei meinen jetzigen Arbeitgeber arbeite ich ca. 70 Stunden die Woche, aber werde dieses Jahr noch kündigen. Ich bin kein Workaholic. Plane nächstes Jahr dann in eine entspannte Position einzusteigen mit 35-40 Stunden Woche und sehr gutem Gehalt. Dafür muss man eben arbeiten, ohne meine Arbeitserfahrung in der Beratung hätte ich auf diese Jobs keine Chance.

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Jhhknnie 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 02:06
@Jhhknnie

70 Stunden hört sich natürlich erstmal sehr brutal an, ist es auch, aber bspw. Reisezeit habe ich mal eingerechnet.

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Ja, weil

Wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, würde ich es machen bzw. probieren. Ich habe vor ab dem 6. Semester mal ein Praktikum bei EY oder KPMG zu machen. Aber nicht im Consulting oder Prüfung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Rechtswissenschaften

Jhhknnie 
Beitragsersteller
 29.05.2024, 23:54

Tax oder wie?

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Jhhknnie 
Beitragsersteller
 29.05.2024, 23:56
@MenschDNA

Machst du Rechtswissenschaften auf B.A. oder auf StEx.?

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MenschDNA  29.05.2024, 23:57
@Jhhknnie

Beides, B.A. ist bei mir schon integriert, Hauptziel natürlich StEx

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Nein, weil

Das gar nicht mein Bereich ist :-) Musste auch erst mal googeln was das bedeutet ;-)

Der Bruder meines Freundes hat bei einer gearbeitet und ist wieder weg, Mitarbeiter wurden da voll verbrannt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Wellness, Beauty, Gesundheit